1) Durch ihre Größe und vorzügliche Höhe, womit sie die andern Gebürge alle übertreffen,
2) Durch ihren inwendigen Bau.
3) Durch die darinn befindlichen Mine- ralien.
Wir wollen jedes dieser Unterscheidungs- Zeichen eines nach dem andern durchgehen. Was also 1) ihre Höhe anlangt, so ist solche vor allen denen andern ausnehmend. Es gehö- ren daher dazu, diejenigen Gebürge, welche wir jetzo als Hauptgebürge noch anzusehen haben, und welche durch den gantzen Erdbo- den zerstreuet sind, dergleichen sind in Deutschland das Riesen-Gebürge, der Fich- telberg, die Sächsischen Ertzt- und die Hartz- Gebürge, die Tyroler-Gebürge, und unzeh- lich andere: So wie auch in allen andern Ländern in Europa, ja in allen Welttheilen es daran nicht fehlet. Jhre Höhe ist ver- schieden, und will ich mich hierbey nicht mit Ausschreibung derer Geographien in diesem Stücke aufhalten. Genug, das wahre Un- terscheidungs-Zeichen dieser uranfänglichen Berge ist die vorzügliche Höhe, damit sie die beyden andern Arten von Bergen übertref- fen. Es ist nicht möglich, gehörig anzuge- ben, woher die so verschiedene Höhe derselben gleich Anfangs entstanden, desto bemerckungs- würdiger aber ists, daß diese Art von Gebür- gen gemeiniglich aus einem Gehänge von
der-
G
1) Durch ihre Groͤße und vorzuͤgliche Hoͤhe, womit ſie die andern Gebuͤrge alle uͤbertreffen,
2) Durch ihren inwendigen Bau.
3) Durch die darinn befindlichen Mine- ralien.
Wir wollen jedes dieſer Unterſcheidungs- Zeichen eines nach dem andern durchgehen. Was alſo 1) ihre Hoͤhe anlangt, ſo iſt ſolche vor allen denen andern ausnehmend. Es gehoͤ- ren daher dazu, diejenigen Gebuͤrge, welche wir jetzo als Hauptgebuͤrge noch anzuſehen haben, und welche durch den gantzen Erdbo- den zerſtreuet ſind, dergleichen ſind in Deutſchland das Rieſen-Gebuͤrge, der Fich- telberg, die Saͤchſiſchen Ertzt- und die Hartz- Gebuͤrge, die Tyroler-Gebuͤrge, und unzeh- lich andere: So wie auch in allen andern Laͤndern in Europa, ja in allen Welttheilen es daran nicht fehlet. Jhre Hoͤhe iſt ver- ſchieden, und will ich mich hierbey nicht mit Ausſchreibung derer Geographien in dieſem Stuͤcke aufhalten. Genug, das wahre Un- terſcheidungs-Zeichen dieſer uranfaͤnglichen Berge iſt die vorzuͤgliche Hoͤhe, damit ſie die beyden andern Arten von Bergen uͤbertref- fen. Es iſt nicht moͤglich, gehoͤrig anzuge- ben, woher die ſo verſchiedene Hoͤhe derſelben gleich Anfangs entſtanden, deſto bemerckungs- wuͤrdiger aber iſts, daß dieſe Art von Gebuͤr- gen gemeiniglich aus einem Gehaͤnge von
der-
G
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0177"n="97"/><list><item>1) Durch ihre Groͤße und vorzuͤgliche<lb/>
Hoͤhe, womit ſie die andern Gebuͤrge alle<lb/>
uͤbertreffen,</item><lb/><item>2) Durch ihren inwendigen Bau.</item><lb/><item>3) Durch die darinn befindlichen Mine-<lb/>
ralien.</item></list><lb/><p>Wir wollen jedes dieſer Unterſcheidungs-<lb/>
Zeichen eines nach dem andern durchgehen.<lb/>
Was alſo 1) ihre Hoͤhe anlangt, ſo iſt ſolche vor<lb/>
allen denen andern ausnehmend. Es gehoͤ-<lb/>
ren daher dazu, diejenigen Gebuͤrge, welche<lb/>
wir jetzo als Hauptgebuͤrge noch anzuſehen<lb/>
haben, und welche durch den gantzen Erdbo-<lb/>
den zerſtreuet ſind, dergleichen ſind in<lb/>
Deutſchland das Rieſen-Gebuͤrge, der Fich-<lb/>
telberg, die Saͤchſiſchen Ertzt- und die Hartz-<lb/>
Gebuͤrge, die Tyroler-Gebuͤrge, und unzeh-<lb/>
lich andere: So wie auch in allen andern<lb/>
Laͤndern in Europa, ja in allen Welttheilen<lb/>
es daran nicht fehlet. Jhre Hoͤhe iſt ver-<lb/>ſchieden, und will ich mich hierbey nicht mit<lb/>
Ausſchreibung derer Geographien in dieſem<lb/>
Stuͤcke aufhalten. Genug, das wahre Un-<lb/>
terſcheidungs-Zeichen dieſer uranfaͤnglichen<lb/>
Berge iſt die vorzuͤgliche Hoͤhe, damit ſie die<lb/>
beyden andern Arten von Bergen uͤbertref-<lb/>
fen. Es iſt nicht moͤglich, gehoͤrig anzuge-<lb/>
ben, woher die ſo verſchiedene Hoͤhe derſelben<lb/>
gleich Anfangs entſtanden, deſto bemerckungs-<lb/>
wuͤrdiger aber iſts, daß dieſe Art von Gebuͤr-<lb/>
gen gemeiniglich aus einem Gehaͤnge von<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G</fw><fwplace="bottom"type="catch">der-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[97/0177]
1) Durch ihre Groͤße und vorzuͤgliche
Hoͤhe, womit ſie die andern Gebuͤrge alle
uͤbertreffen,
2) Durch ihren inwendigen Bau.
3) Durch die darinn befindlichen Mine-
ralien.
Wir wollen jedes dieſer Unterſcheidungs-
Zeichen eines nach dem andern durchgehen.
Was alſo 1) ihre Hoͤhe anlangt, ſo iſt ſolche vor
allen denen andern ausnehmend. Es gehoͤ-
ren daher dazu, diejenigen Gebuͤrge, welche
wir jetzo als Hauptgebuͤrge noch anzuſehen
haben, und welche durch den gantzen Erdbo-
den zerſtreuet ſind, dergleichen ſind in
Deutſchland das Rieſen-Gebuͤrge, der Fich-
telberg, die Saͤchſiſchen Ertzt- und die Hartz-
Gebuͤrge, die Tyroler-Gebuͤrge, und unzeh-
lich andere: So wie auch in allen andern
Laͤndern in Europa, ja in allen Welttheilen
es daran nicht fehlet. Jhre Hoͤhe iſt ver-
ſchieden, und will ich mich hierbey nicht mit
Ausſchreibung derer Geographien in dieſem
Stuͤcke aufhalten. Genug, das wahre Un-
terſcheidungs-Zeichen dieſer uranfaͤnglichen
Berge iſt die vorzuͤgliche Hoͤhe, damit ſie die
beyden andern Arten von Bergen uͤbertref-
fen. Es iſt nicht moͤglich, gehoͤrig anzuge-
ben, woher die ſo verſchiedene Hoͤhe derſelben
gleich Anfangs entſtanden, deſto bemerckungs-
wuͤrdiger aber iſts, daß dieſe Art von Gebuͤr-
gen gemeiniglich aus einem Gehaͤnge von
der-
G
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/177>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.