Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.Der Hochofenbetrieb. Schlacken bei Darstellung grauen Roheisens mit Koks (Anthraciten, Steinkohlen). [Tabelle] Darstellung des Spiegeleisens. Es soll ein mangan- und kohlenstoffreiches, siliciumarmes Roh- 1) Nimmt man bei den drei thonerdereichen englischen Schlacken an, dass die
Thonerde nicht als Base zugegen sei, sondern die Stelle der Kieselsäure vertrete (durch Bildung von Aluminaten), so beträgt der Silicirungsgrad aller drei Schlacken ungefähr 1.5. Der Hochofenbetrieb. Schlacken bei Darstellung grauen Roheisens mit Koks (Anthraciten, Steinkohlen). [Tabelle] Darstellung des Spiegeleisens. Es soll ein mangan- und kohlenstoffreiches, siliciumarmes Roh- 1) Nimmt man bei den drei thonerdereichen englischen Schlacken an, dass die
Thonerde nicht als Base zugegen sei, sondern die Stelle der Kieselsäure vertrete (durch Bildung von Aluminaten), so beträgt der Silicirungsgrad aller drei Schlacken ungefähr 1.5. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0598" n="538"/> <fw place="top" type="header">Der Hochofenbetrieb.</fw><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#i">Schlacken bei Darstellung grauen Roheisens mit Koks (Anthraciten, Steinkohlen)</hi>.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Darstellung des Spiegeleisens.</hi> </head><lb/> <p>Es soll ein mangan- und kohlenstoffreiches, siliciumarmes Roh-<lb/> eisen erzeugt werden. Die Reduction des Mangans erfolgt nur direct<lb/> durch festen Kohlenstoff; sie kann nicht früher oder doch in erheb-<lb/> lichem Maasse nicht früher stattfinden, bevor nicht das leichter redu-<lb/> cirbare Eisen annähernd vollständig reducirt worden ist. Ein mangan-<lb/> haltiges Roheisen und eine eisenreiche Schlacke würden bei ihrer Be-<lb/> rührung ihre Bestandtheile gegen einander austauschen derartig, dass<lb/> das Mangan in die Schlacke geführt und der Eisengehalt der letzteren<lb/> dafür reducirt würde. Aus diesem Grunde ist die Anwendung leicht<lb/> reducirbarer Erze von Vortheil; geröstete manganhaltige Spatheisen-<lb/><note place="foot" n="1)">Nimmt man bei den drei thonerdereichen englischen Schlacken an, dass die<lb/> Thonerde nicht als Base zugegen sei, sondern die Stelle der Kieselsäure vertrete<lb/> (durch Bildung von Aluminaten), so beträgt der Silicirungsgrad aller drei Schlacken<lb/> ungefähr 1.5.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [538/0598]
Der Hochofenbetrieb.
Schlacken bei Darstellung grauen Roheisens mit Koks (Anthraciten, Steinkohlen).
Darstellung des Spiegeleisens.
Es soll ein mangan- und kohlenstoffreiches, siliciumarmes Roh-
eisen erzeugt werden. Die Reduction des Mangans erfolgt nur direct
durch festen Kohlenstoff; sie kann nicht früher oder doch in erheb-
lichem Maasse nicht früher stattfinden, bevor nicht das leichter redu-
cirbare Eisen annähernd vollständig reducirt worden ist. Ein mangan-
haltiges Roheisen und eine eisenreiche Schlacke würden bei ihrer Be-
rührung ihre Bestandtheile gegen einander austauschen derartig, dass
das Mangan in die Schlacke geführt und der Eisengehalt der letzteren
dafür reducirt würde. Aus diesem Grunde ist die Anwendung leicht
reducirbarer Erze von Vortheil; geröstete manganhaltige Spatheisen-
1)
1) Nimmt man bei den drei thonerdereichen englischen Schlacken an, dass die
Thonerde nicht als Base zugegen sei, sondern die Stelle der Kieselsäure vertrete
(durch Bildung von Aluminaten), so beträgt der Silicirungsgrad aller drei Schlacken
ungefähr 1.5.
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Zitationshilfe: | Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/598>, abgerufen am 23.07.2024. |