enthalten ist, so lässt sich leicht auch die gesammte Zusammensetzung der Schlacke berechnen, nachdem man die Beschickung in der soeben erläuterten Weise zusammengestellt hat. Jene Singulosilikatschlacke aus 19.59 Gewichtstheilen Liaserz und 12.72 Gewichtstheilen Spatheisen- stein würde z. B. enthalten:
Mn O aus dem Liaserz 19.59 x 0.007 0.137 Gewichtsthl.
Si O2 aus dem Liaserz 19.59 x 0.156 3.057 Gewichtsthl.
" " " Spatheisenstein 12.72 x 0.011 0.139 "
3.196 "
8.001 Gewichtsthl.
32.31 Gewichtsthle. Beschickung aus den beiden Erzsorten liefern mithin 8.001 Gewichtsthle. Schlacke, deren procentale Zusammensetzung sich nunmehr ohne Schwierigkeit berechnen lassen würde. Handelt es sich nur darum, die Gesammtmenge der erfolgenden Schlacke, nicht ihre Zusammensetzung, zu ermitteln, so würde man kürzer durch Benutzung der in Rubrik 6 enthaltenen Ziffern zum Ziele gelangt sein. Das Ver- hältniss der Thonerde zu den übrigen Basen in der Schlacke beträgt 1.273 : 3.532 = 1 : 2.7. 1)
Der Eisengehalt der berechneten Beschickung würde betragen (Rubrik 7):
Das Ausbringen an Roheisen würde sich wegen des Kohlen- stoffgehaltes desselben etwas höher beziffern und etwa 36 Proc. be- tragen. Das Verhältniss der erfolgenden Schlackenmenge zum Eisen ist 8.001 : 11.258 = 0.7 : 1, lässt sich demnach als ein für den Betrieb günstiges bezeichnen.
Geschieht die Verhüttung mit Brennstoffen, welche bedeutende Aschenmengen hinterlassen, so muss man diesen Aschengehalt bei der Berechnung berücksichtigen. Es kann dieses in folgender Weise ge- schehen. Man ermittelt die Menge des Aschengehaltes sowie die chemi- sche Zusammensetzung desselben und trägt die letztere ebenso wie die der übrigen Bestandtheile der Beschickung in die Tabelle ein (vergl. die oben mitgetheilte Tabelle). Nun veranschlagt man den zur Ver- hüttung von 100 kg Erzen und Zuschlägen erforderlichen Koksver- brauch, welcher in den meisten Fällen 30--40 kg, durchschnittlich also 35 kg betragen wird, und berechnet hiernach den Koksverbrauch zur Verhüttung der die berechnete Beschickung bildenden Erz- und Zu-
1) Ueber die Einflüsse des Thonerdegehaltes der Silikate auf die Schmelzbar- keit der Schlacken vergl. S. 151.
Ledebur, Handbuch. 34
Berechnung der Beschickung.
enthalten ist, so lässt sich leicht auch die gesammte Zusammensetzung der Schlacke berechnen, nachdem man die Beschickung in der soeben erläuterten Weise zusammengestellt hat. Jene Singulosilikatschlacke aus 19.59 Gewichtstheilen Liaserz und 12.72 Gewichtstheilen Spatheisen- stein würde z. B. enthalten:
Mn O aus dem Liaserz 19.59 × 0.007 0.137 Gewichtsthl.
Si O2 aus dem Liaserz 19.59 × 0.156 3.057 Gewichtsthl.
„ „ „ Spatheisenstein 12.72 × 0.011 0.139 „
3.196 „
8.001 Gewichtsthl.
32.31 Gewichtsthle. Beschickung aus den beiden Erzsorten liefern mithin 8.001 Gewichtsthle. Schlacke, deren procentale Zusammensetzung sich nunmehr ohne Schwierigkeit berechnen lassen würde. Handelt es sich nur darum, die Gesammtmenge der erfolgenden Schlacke, nicht ihre Zusammensetzung, zu ermitteln, so würde man kürzer durch Benutzung der in Rubrik 6 enthaltenen Ziffern zum Ziele gelangt sein. Das Ver- hältniss der Thonerde zu den übrigen Basen in der Schlacke beträgt 1.273 : 3.532 = 1 : 2.7. 1)
Der Eisengehalt der berechneten Beschickung würde betragen (Rubrik 7):
Das Ausbringen an Roheisen würde sich wegen des Kohlen- stoffgehaltes desselben etwas höher beziffern und etwa 36 Proc. be- tragen. Das Verhältniss der erfolgenden Schlackenmenge zum Eisen ist 8.001 : 11.258 = 0.7 : 1, lässt sich demnach als ein für den Betrieb günstiges bezeichnen.
Geschieht die Verhüttung mit Brennstoffen, welche bedeutende Aschenmengen hinterlassen, so muss man diesen Aschengehalt bei der Berechnung berücksichtigen. Es kann dieses in folgender Weise ge- schehen. Man ermittelt die Menge des Aschengehaltes sowie die chemi- sche Zusammensetzung desselben und trägt die letztere ebenso wie die der übrigen Bestandtheile der Beschickung in die Tabelle ein (vergl. die oben mitgetheilte Tabelle). Nun veranschlagt man den zur Ver- hüttung von 100 kg Erzen und Zuschlägen erforderlichen Koksver- brauch, welcher in den meisten Fällen 30—40 kg, durchschnittlich also 35 kg betragen wird, und berechnet hiernach den Koksverbrauch zur Verhüttung der die berechnete Beschickung bildenden Erz- und Zu-
1) Ueber die Einflüsse des Thonerdegehaltes der Silikate auf die Schmelzbar- keit der Schlacken vergl. S. 151.
Ledebur, Handbuch. 34
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[529/0589]
Berechnung der Beschickung.
enthalten ist, so lässt sich leicht auch die gesammte Zusammensetzung
der Schlacke berechnen, nachdem man die Beschickung in der soeben
erläuterten Weise zusammengestellt hat. Jene Singulosilikatschlacke
aus 19.59 Gewichtstheilen Liaserz und 12.72 Gewichtstheilen Spatheisen-
stein würde z. B. enthalten:
Mn O aus dem Liaserz 19.59 × 0.007 0.137 Gewichtsthl.
„ „ „ Spatheisenstein 12.72 × 0.023 0.292 „ 0.429 Gewichtsthl.
Ca O aus dem Liaserz 19.59 × 0.000
„ „ „ Spatheisenstein 12.72 × 0.159 2.022 „
Mg O aus dem Liaserz 19.59 × 0.000
„ „ „ Spatheisenstein 12.72 × 0.085 1.081 „
Al2 O3 aus dem Liaserz 19.59 × 0.065 1.273 „
„ „ „ Spatheisenstein 12.72 × 0.000
Si O2 aus dem Liaserz 19.59 × 0.156 3.057 Gewichtsthl.
„ „ „ Spatheisenstein 12.72 × 0.011 0.139 „
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8.001 Gewichtsthl.
32.31 Gewichtsthle. Beschickung aus den beiden Erzsorten liefern
mithin 8.001 Gewichtsthle. Schlacke, deren procentale Zusammensetzung
sich nunmehr ohne Schwierigkeit berechnen lassen würde. Handelt es
sich nur darum, die Gesammtmenge der erfolgenden Schlacke, nicht ihre
Zusammensetzung, zu ermitteln, so würde man kürzer durch Benutzung
der in Rubrik 6 enthaltenen Ziffern zum Ziele gelangt sein. Das Ver-
hältniss der Thonerde zu den übrigen Basen in der Schlacke beträgt
1.273 : 3.532 = 1 : 2.7. 1)
Der Eisengehalt der berechneten Beschickung würde betragen
(Rubrik 7):
19.59 × 0.428 8.384 Gewichtsthle.
12.72 × 0.226 2.874 „
32.31 Gewichtsthle. Beschickung enthalten 11.258 Gewichtsthle.,
d. i. 34.8 Proc. Eisen.
Das Ausbringen an Roheisen würde sich wegen des Kohlen-
stoffgehaltes desselben etwas höher beziffern und etwa 36 Proc. be-
tragen. Das Verhältniss der erfolgenden Schlackenmenge zum Eisen
ist 8.001 : 11.258 = 0.7 : 1, lässt sich demnach als ein für den Betrieb
günstiges bezeichnen.
Geschieht die Verhüttung mit Brennstoffen, welche bedeutende
Aschenmengen hinterlassen, so muss man diesen Aschengehalt bei der
Berechnung berücksichtigen. Es kann dieses in folgender Weise ge-
schehen. Man ermittelt die Menge des Aschengehaltes sowie die chemi-
sche Zusammensetzung desselben und trägt die letztere ebenso wie die
der übrigen Bestandtheile der Beschickung in die Tabelle ein (vergl.
die oben mitgetheilte Tabelle). Nun veranschlagt man den zur Ver-
hüttung von 100 kg Erzen und Zuschlägen erforderlichen Koksver-
brauch, welcher in den meisten Fällen 30—40 kg, durchschnittlich also
35 kg betragen wird, und berechnet hiernach den Koksverbrauch zur
Verhüttung der die berechnete Beschickung bildenden Erz- und Zu-
1) Ueber die Einflüsse des Thonerdegehaltes der Silikate auf die Schmelzbar-
keit der Schlacken vergl. S. 151.
Ledebur, Handbuch. 34
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/589>, abgerufen am 28.11.2024.
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