an, wie viel des einen Erzes u. s. w. erforderlich ist, um ein anderes zu ersetzen, ohne dass eine Aenderung in dem Kieselsäuregehalte der erfolgenden Schlacke eintritt.
Jedes basische Aequivalent giebt mit so vielen Säure- äquivalenten, als der Silicirungsgrad der zu bildenden Schlacke angiebt, eine Schlacke von dem verlangten Sili- cirungsgrade; für Singulosilikatbildung (Rubriken 18 und 19) hat man je ein basisches Aequivalent mit je einem Säure- äquivalente zusammenzustellen; für Bisilikatbildung (Ru- briken 20 und 21) je ein basisches Aequivalent mit je zwei Säureäquivalenten; u. s. f.
Die Tabelle zeigt uns z. B. sofort, dass es ohne Anwendung sonstiger Zuschläge möglich ist, aus den sub 1 und 2 aufgeführten Erzen eine Singulo- wie eine Bisilikatschlacke zu bilden; in beiden Fällen liefert das Liaserz Nr. 1 das Säureäquivalent, der Spatheisen- stein Nr. 2 das basische Aequivalent.
Für Singulosilikatschlacke ist ein Aequivalent oder 19.59 Gewichts- theile Liaserz mit 1 Aequivalent oder 12.72 Gewichtstheilen Spatheisen- stein zu vereinigen. 1)
Beweis.
19.59 Gewichtsthle. Liaserz enthalten Sauerstoff der Basen 19.59 x 0.0321 0.629
12.72 Gewichtsthle. Spatheisenstein enthalten Sauerstoff der Basen 12.72 x 0.0845 1.075
1.704
19.59 Gewichtsthle. Liaserz enthalten Sauerstoff der Kiesel- säure 19.59 x 0.0832 1.629
12.72 Gewichtsthle. Spatheisenstein enthalten Sauerstoff der Kieselsäure 12.72 x 0.0059 0.075
1.704.
Für Bisilikatschlacke sind zwei Aequivalente oder 2 x 52.62 = 105.24 Gewichtstheile des Liaserzes mit einem Aequivalente oder 12.27 Gewichtstheilen des Spatheisensteines zu vereinigen.
Beweis.
105.24 Gewichtsthle. Liaserz enthalten Sauerstoff der Basen 105.24 x 0.0321 3.378
12.27 Gewichtsthle. Spatheisenstein enthalten Sauerstoff der Basen 12.27 x 0.0845 1.036
4.414
105.24 Gewichtsthle. Liaserz enthalten Sauerstoff der Kiesel- säure 105.24 x 0.0832 8.756
12.27 Gewichtsthle. Spatheisenstein enthalten Sauerstoff der Kieselsäure 12.27 x 0.0059 0.072
8.828.
Da die Zusammensetzung der einzelnen Erze bekannt und, so weit sie die schlackenbildenden Bestandtheile betrifft, in den Rubriken 1--5
1) Wenn der Spatheisenstein, wie es gewöhnlich der Fall ist, nicht im rohen sondern im gerösteten Zustande verhüttet wird, so muss selbstverständlich auch die chemische Zusammensetzung des gerösteten Steines der Berechnung zu Grunde ge- legt werden.
Der Hochofenbetrieb.
an, wie viel des einen Erzes u. s. w. erforderlich ist, um ein anderes zu ersetzen, ohne dass eine Aenderung in dem Kieselsäuregehalte der erfolgenden Schlacke eintritt.
Jedes basische Aequivalent giebt mit so vielen Säure- äquivalenten, als der Silicirungsgrad der zu bildenden Schlacke angiebt, eine Schlacke von dem verlangten Sili- cirungsgrade; für Singulosilikatbildung (Rubriken 18 und 19) hat man je ein basisches Aequivalent mit je einem Säure- äquivalente zusammenzustellen; für Bisilikatbildung (Ru- briken 20 und 21) je ein basisches Aequivalent mit je zwei Säureäquivalenten; u. s. f.
Die Tabelle zeigt uns z. B. sofort, dass es ohne Anwendung sonstiger Zuschläge möglich ist, aus den sub 1 und 2 aufgeführten Erzen eine Singulo- wie eine Bisilikatschlacke zu bilden; in beiden Fällen liefert das Liaserz Nr. 1 das Säureäquivalent, der Spatheisen- stein Nr. 2 das basische Aequivalent.
Für Singulosilikatschlacke ist ein Aequivalent oder 19.59 Gewichts- theile Liaserz mit 1 Aequivalent oder 12.72 Gewichtstheilen Spatheisen- stein zu vereinigen. 1)
Für Bisilikatschlacke sind zwei Aequivalente oder 2 × 52.62 = 105.24 Gewichtstheile des Liaserzes mit einem Aequivalente oder 12.27 Gewichtstheilen des Spatheisensteines zu vereinigen.
Da die Zusammensetzung der einzelnen Erze bekannt und, so weit sie die schlackenbildenden Bestandtheile betrifft, in den Rubriken 1—5
1) Wenn der Spatheisenstein, wie es gewöhnlich der Fall ist, nicht im rohen sondern im gerösteten Zustande verhüttet wird, so muss selbstverständlich auch die chemische Zusammensetzung des gerösteten Steines der Berechnung zu Grunde ge- legt werden.
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[528/0588]
Der Hochofenbetrieb.
an, wie viel des einen Erzes u. s. w. erforderlich ist, um ein anderes
zu ersetzen, ohne dass eine Aenderung in dem Kieselsäuregehalte der
erfolgenden Schlacke eintritt.
Jedes basische Aequivalent giebt mit so vielen Säure-
äquivalenten, als der Silicirungsgrad der zu bildenden
Schlacke angiebt, eine Schlacke von dem verlangten Sili-
cirungsgrade; für Singulosilikatbildung (Rubriken 18 und 19)
hat man je ein basisches Aequivalent mit je einem Säure-
äquivalente zusammenzustellen; für Bisilikatbildung (Ru-
briken 20 und 21) je ein basisches Aequivalent mit je zwei
Säureäquivalenten; u. s. f.
Die Tabelle zeigt uns z. B. sofort, dass es ohne Anwendung
sonstiger Zuschläge möglich ist, aus den sub 1 und 2 aufgeführten
Erzen eine Singulo- wie eine Bisilikatschlacke zu bilden; in beiden
Fällen liefert das Liaserz Nr. 1 das Säureäquivalent, der Spatheisen-
stein Nr. 2 das basische Aequivalent.
Für Singulosilikatschlacke ist ein Aequivalent oder 19.59 Gewichts-
theile Liaserz mit 1 Aequivalent oder 12.72 Gewichtstheilen Spatheisen-
stein zu vereinigen. 1)
Beweis.
19.59 Gewichtsthle. Liaserz enthalten Sauerstoff der Basen
19.59 × 0.0321 0.629
12.72 Gewichtsthle. Spatheisenstein enthalten Sauerstoff der
Basen 12.72 × 0.0845 1.075
1.704
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1.704.
Für Bisilikatschlacke sind zwei Aequivalente oder 2 × 52.62 =
105.24 Gewichtstheile des Liaserzes mit einem Aequivalente oder 12.27
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Beweis.
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12.27 Gewichtsthle. Spatheisenstein enthalten Sauerstoff der
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8.828.
Da die Zusammensetzung der einzelnen Erze bekannt und, so weit
sie die schlackenbildenden Bestandtheile betrifft, in den Rubriken 1—5
1) Wenn der Spatheisenstein, wie es gewöhnlich der Fall ist, nicht im rohen
sondern im gerösteten Zustande verhüttet wird, so muss selbstverständlich auch die
chemische Zusammensetzung des gerösteten Steines der Berechnung zu Grunde ge-
legt werden.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/588>, abgerufen am 28.11.2024.
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