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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Berechnung der Beschickung.
0.0511 Gewichtsth.; diese Ziffer kommt in Rubrik 15. Soll dagegen
Bisilikatschlacke gebildet werden, bei welcher der Sauerstoffgehalt
der Kieselsäure doppelt so gross ist als der der Basen, so würden für
die 0.0321 Gewichtstheile Basensauerstoff 2 x 0.0321 = 0.0642 Gewichts-
theile Sauerstoff der Kieselsäure erforderlich sein; es ist also immer
noch ein Ueberschuss des Sauerstoffes der Kieselsäure = 0.0832--0.0642
= 0.0190 Gewichtstheile vorhanden (Rubrik 17).

Bezeichnet man (wie in der Tabelle bereits geschehen) die Ziffern
der Rubrik 12 allgemein mit B, der Rubrik 13 mit S, der Rubrik 14
beziehentlich 16 mit b, der Rubrik 15 beziehentlich 17 mit s, so
hat man

für 2/3 Silikatbildung     b = B--11/2 S
s = S-- 2/3 B
für Singulosilikatbildung     b = B--S
s = S--B
für 4/3 Silikatbildung     b = B--3/4 S
s = S--4/3 B
für Bisilikatbildung     b = B--1/2 S
s = S--2 B

allgemein für die Bildung eines Silikates, in welchem das Verhältniss
des Sauerstoffgehaltes der Kieselsäure zu dem der Basen = n ist
[Formel 1] [Formel 2]

Als reciproke Werthe [Formel 3] der Ziffern in den soeben be-
sprochenen Rubriken ergeben sich nun durch einfache Division die
Ziffern der Rubriken 18--21. Dieselben geben an, wie viel Gewichts-
theile des Erzes, Zuschlages u. s. w. erforderlich sind, um 1 Gewichts-
theil des neben einem Singulosilikate, Bisilikate u. s. w. überschüssigen
Sauerstoffes in die Beschickung zu bringen. Wenn 1 Gewichtstheil
Erz b Gewichtstheile Sauerstoff in den Basen mehr enthält, als zur
Bildung eines vorgeschriebenen Silikates nothwendig ist, so bedarf man
offenbar, um 1 Gewichtstheil dieses überschüssigen Basensauerstoffes
in die Beschickung zu bringen, [Formel 4] Gewichtstheile des betreffenden
Erzes; die nämliche Beziehung ergiebt sich, wenn das Erz nicht über-
schüssigen Basensauerstoff sondern Kieselsäuresauerstoff enthält. Das
Liaserz Nr. 1 enthält für Singulosilikatbildung in 1 Gewichtstheil Erz
0.0511 überschüssigen Kieselsäuresauerstoff; zur Einbringung von 1 Ge-
wichtstheil dieses überschüssigen Kieselsäuresauerstoffes sind demnach
[Formel 5] Gewichtstheile Erz erforderlich (Rubrik 19).

Die Ziffern dieser Rubriken, in der Ueberschrift als stöchiometri-
sche Aequivalente bezeichnet, geben also offenbar diejenigen Gewichts-
mengen der verschiedenen Erze u. s. w. an, durch welche bei bestimm-
ter Silikatbildung die gleichen Mengen Sauerstoff in die Beschickung
geführt werden. Alle in derselben Rubrik über einander erscheinenden
Ziffern sind betreffs der Silikatbildung einander gleichwerthig; sie geben

Berechnung der Beschickung.
0.0511 Gewichtsth.; diese Ziffer kommt in Rubrik 15. Soll dagegen
Bisilikatschlacke gebildet werden, bei welcher der Sauerstoffgehalt
der Kieselsäure doppelt so gross ist als der der Basen, so würden für
die 0.0321 Gewichtstheile Basensauerstoff 2 × 0.0321 = 0.0642 Gewichts-
theile Sauerstoff der Kieselsäure erforderlich sein; es ist also immer
noch ein Ueberschuss des Sauerstoffes der Kieselsäure = 0.0832—0.0642
= 0.0190 Gewichtstheile vorhanden (Rubrik 17).

Bezeichnet man (wie in der Tabelle bereits geschehen) die Ziffern
der Rubrik 12 allgemein mit B, der Rubrik 13 mit S, der Rubrik 14
beziehentlich 16 mit β, der Rubrik 15 beziehentlich 17 mit σ, so
hat man

für ⅔ Silikatbildung     β = B—1½ S
σ = S—⅔ B
für Singulosilikatbildung     β = B—S
σ = S—B
für 4/3 Silikatbildung     β = B—¾ S
σ = S—4/3 B
für Bisilikatbildung     β = B—½ S
σ = S—2 B

allgemein für die Bildung eines Silikates, in welchem das Verhältniss
des Sauerstoffgehaltes der Kieselsäure zu dem der Basen = n ist
[Formel 1] [Formel 2]

Als reciproke Werthe [Formel 3] der Ziffern in den soeben be-
sprochenen Rubriken ergeben sich nun durch einfache Division die
Ziffern der Rubriken 18—21. Dieselben geben an, wie viel Gewichts-
theile des Erzes, Zuschlages u. s. w. erforderlich sind, um 1 Gewichts-
theil des neben einem Singulosilikate, Bisilikate u. s. w. überschüssigen
Sauerstoffes in die Beschickung zu bringen. Wenn 1 Gewichtstheil
Erz β Gewichtstheile Sauerstoff in den Basen mehr enthält, als zur
Bildung eines vorgeschriebenen Silikates nothwendig ist, so bedarf man
offenbar, um 1 Gewichtstheil dieses überschüssigen Basensauerstoffes
in die Beschickung zu bringen, [Formel 4] Gewichtstheile des betreffenden
Erzes; die nämliche Beziehung ergiebt sich, wenn das Erz nicht über-
schüssigen Basensauerstoff sondern Kieselsäuresauerstoff enthält. Das
Liaserz Nr. 1 enthält für Singulosilikatbildung in 1 Gewichtstheil Erz
0.0511 überschüssigen Kieselsäuresauerstoff; zur Einbringung von 1 Ge-
wichtstheil dieses überschüssigen Kieselsäuresauerstoffes sind demnach
[Formel 5] Gewichtstheile Erz erforderlich (Rubrik 19).

Die Ziffern dieser Rubriken, in der Ueberschrift als stöchiometri-
sche Aequivalente bezeichnet, geben also offenbar diejenigen Gewichts-
mengen der verschiedenen Erze u. s. w. an, durch welche bei bestimm-
ter Silikatbildung die gleichen Mengen Sauerstoff in die Beschickung
geführt werden. Alle in derselben Rubrik über einander erscheinenden
Ziffern sind betreffs der Silikatbildung einander gleichwerthig; sie geben

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[527/0587] Berechnung der Beschickung. 0.0511 Gewichtsth.; diese Ziffer kommt in Rubrik 15. Soll dagegen Bisilikatschlacke gebildet werden, bei welcher der Sauerstoffgehalt der Kieselsäure doppelt so gross ist als der der Basen, so würden für die 0.0321 Gewichtstheile Basensauerstoff 2 × 0.0321 = 0.0642 Gewichts- theile Sauerstoff der Kieselsäure erforderlich sein; es ist also immer noch ein Ueberschuss des Sauerstoffes der Kieselsäure = 0.0832—0.0642 = 0.0190 Gewichtstheile vorhanden (Rubrik 17). Bezeichnet man (wie in der Tabelle bereits geschehen) die Ziffern der Rubrik 12 allgemein mit B, der Rubrik 13 mit S, der Rubrik 14 beziehentlich 16 mit β, der Rubrik 15 beziehentlich 17 mit σ, so hat man für ⅔ Silikatbildung β = B—1½ S σ = S—⅔ B für Singulosilikatbildung β = B—S σ = S—B für 4/3 Silikatbildung β = B—¾ S σ = S—4/3 B für Bisilikatbildung β = B—½ S σ = S—2 B allgemein für die Bildung eines Silikates, in welchem das Verhältniss des Sauerstoffgehaltes der Kieselsäure zu dem der Basen = n ist [FORMEL] [FORMEL] Als reciproke Werthe [FORMEL] der Ziffern in den soeben be- sprochenen Rubriken ergeben sich nun durch einfache Division die Ziffern der Rubriken 18—21. Dieselben geben an, wie viel Gewichts- theile des Erzes, Zuschlages u. s. w. erforderlich sind, um 1 Gewichts- theil des neben einem Singulosilikate, Bisilikate u. s. w. überschüssigen Sauerstoffes in die Beschickung zu bringen. Wenn 1 Gewichtstheil Erz β Gewichtstheile Sauerstoff in den Basen mehr enthält, als zur Bildung eines vorgeschriebenen Silikates nothwendig ist, so bedarf man offenbar, um 1 Gewichtstheil dieses überschüssigen Basensauerstoffes in die Beschickung zu bringen, [FORMEL] Gewichtstheile des betreffenden Erzes; die nämliche Beziehung ergiebt sich, wenn das Erz nicht über- schüssigen Basensauerstoff sondern Kieselsäuresauerstoff enthält. Das Liaserz Nr. 1 enthält für Singulosilikatbildung in 1 Gewichtstheil Erz 0.0511 überschüssigen Kieselsäuresauerstoff; zur Einbringung von 1 Ge- wichtstheil dieses überschüssigen Kieselsäuresauerstoffes sind demnach [FORMEL] Gewichtstheile Erz erforderlich (Rubrik 19). Die Ziffern dieser Rubriken, in der Ueberschrift als stöchiometri- sche Aequivalente bezeichnet, geben also offenbar diejenigen Gewichts- mengen der verschiedenen Erze u. s. w. an, durch welche bei bestimm- ter Silikatbildung die gleichen Mengen Sauerstoff in die Beschickung geführt werden. Alle in derselben Rubrik über einander erscheinenden Ziffern sind betreffs der Silikatbildung einander gleichwerthig; sie geben

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/587>, abgerufen am 28.11.2024.