eines weiten Eisenblechrohres wagerecht bis zu den Oefen hin, um hier wieder senkrecht nach den Wechselklappen hin abwärts zu gehen. Werden, wie bei allen grösseren Anlagen, mehrere Oefen von einer gemeinschaftlichen Gasleitung und von gemeinschaftlichen Generatoren aus (wie in Fig. 13--15 abgebildet und auf S. 92 beschrieben wurden) gespeist, so pflegt man die Oefen in einer Reihe neben einander aufzustellen, das wagerechte Rohr parallel zu der Ofenreihe in der Höhe anzuordnen und nun nach jedem Ofen ein senkrechtes Zweig- rohr hinzuführen.
Die beschriebene Einrichtung hat einen doppelten Zweck. Die aus dem Generator kommenden noch heissen Gase steigen infolge ihrer höheren Temperatur in dem senkrechten Rohre empor, werden dann beim Hindurchstreichen durch das weite wagerechte Rohr abgekühlt, verdichten sich dabei und erhalten dadurch das Bestreben, in dem zweiten senkrechten Rohre abwärts sich zu bewegen. Die Abkühlung der Gase ist nothwendig, damit sie überhaupt in die tief liegenden Regeneratoren eintreten, und die Zugwirkung der Esse wird durch diese Einrichtung verstärkt. Bei der stattfindenden Abkühlung aber werden theerige Dämpfe, welche den heissen Gasen beigemengt waren und deren Ablagerung in den Regeneratoren diese verstopfen und unbrauch- bar machen würde, verdichtet und durch geeignete Vorrichtungen in dem Leitungsrohre entfernt. Dass man bei Verwendung wasserreicher Brennstoffe diese Verdichtung noch durch Einschaltung eines Conden- sators verstärkt, wurde schon auf S. 96 besprochen.
Durch diese Abkühlung aber geht ein nicht unbeträchtlicher Theil Wärme verloren, und dieser Verlust wird nur theilweise durch den Umstand ausgeglichen, dass eben infolge des hervorgerufenen stärkeren Luftzuges auch die Gase mit einer niedrigeren Temperatur, als es sonst der Fall sein würde, in die Esse eintreten dürfen und solcherart ihre Wärme in den Regeneratoren vollständiger abgeben können. Die Ein- richtung der Siemensöfen ist, wie sich aus der Beschreibung der- selben ergiebt, ziemlich complicirt, die Anlage- und Reparaturkosten (z. B. für die Reinigung der Regeneratoren bei eintretenden Ver- stopfungen) infolge dessen ziemlich hoch.
Aus diesen Gründen ist man seit Erfindung der Siemensöfen vielfach bemüht gewesen, in einfacherer Weise, aber auf ähnlichen Grundsätzen fussend, das nämliche Ziel, eine günstige Ausnutzung des Brennstoffes zu erreichen. Eine solche Vereinfachung ist möglich, wenn man, wie bei den nachfolgend beschriebenen Ofensystemen, die Gase mit der aus dem Generator mitgenommenen Wärme, also mit einer Temperatur, welche durchschnittlich 350°C. betragen dürfte, nicht selten aber noch höher ist, in den Ofen eintreten lässt und sich darauf be- schränkt, die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Da für den letzteren Zweck nur ein Theil der gesammten Abhitze erforderlich ist, so erlangt man bei einer solchen Einrichtung neben der Vereinfachung der An- lage den andern, besonders im Eisenhüttenbetriebe nicht zu unter- schätzenden Vortheil, dass der übrige Theil der Abhitze noch für andere Zwecke, insbesondere auch zur Heizung von Dampfkesseln, verfügbar bleibt.
Damit die Aufgabe, die Gase noch heiss in den Ofen zu führen,
Die verschiedenen Ofengattungen.
eines weiten Eisenblechrohres wagerecht bis zu den Oefen hin, um hier wieder senkrecht nach den Wechselklappen hin abwärts zu gehen. Werden, wie bei allen grösseren Anlagen, mehrere Oefen von einer gemeinschaftlichen Gasleitung und von gemeinschaftlichen Generatoren aus (wie in Fig. 13—15 abgebildet und auf S. 92 beschrieben wurden) gespeist, so pflegt man die Oefen in einer Reihe neben einander aufzustellen, das wagerechte Rohr parallel zu der Ofenreihe in der Höhe anzuordnen und nun nach jedem Ofen ein senkrechtes Zweig- rohr hinzuführen.
Die beschriebene Einrichtung hat einen doppelten Zweck. Die aus dem Generator kommenden noch heissen Gase steigen infolge ihrer höheren Temperatur in dem senkrechten Rohre empor, werden dann beim Hindurchstreichen durch das weite wagerechte Rohr abgekühlt, verdichten sich dabei und erhalten dadurch das Bestreben, in dem zweiten senkrechten Rohre abwärts sich zu bewegen. Die Abkühlung der Gase ist nothwendig, damit sie überhaupt in die tief liegenden Regeneratoren eintreten, und die Zugwirkung der Esse wird durch diese Einrichtung verstärkt. Bei der stattfindenden Abkühlung aber werden theerige Dämpfe, welche den heissen Gasen beigemengt waren und deren Ablagerung in den Regeneratoren diese verstopfen und unbrauch- bar machen würde, verdichtet und durch geeignete Vorrichtungen in dem Leitungsrohre entfernt. Dass man bei Verwendung wasserreicher Brennstoffe diese Verdichtung noch durch Einschaltung eines Conden- sators verstärkt, wurde schon auf S. 96 besprochen.
Durch diese Abkühlung aber geht ein nicht unbeträchtlicher Theil Wärme verloren, und dieser Verlust wird nur theilweise durch den Umstand ausgeglichen, dass eben infolge des hervorgerufenen stärkeren Luftzuges auch die Gase mit einer niedrigeren Temperatur, als es sonst der Fall sein würde, in die Esse eintreten dürfen und solcherart ihre Wärme in den Regeneratoren vollständiger abgeben können. Die Ein- richtung der Siemensöfen ist, wie sich aus der Beschreibung der- selben ergiebt, ziemlich complicirt, die Anlage- und Reparaturkosten (z. B. für die Reinigung der Regeneratoren bei eintretenden Ver- stopfungen) infolge dessen ziemlich hoch.
Aus diesen Gründen ist man seit Erfindung der Siemensöfen vielfach bemüht gewesen, in einfacherer Weise, aber auf ähnlichen Grundsätzen fussend, das nämliche Ziel, eine günstige Ausnutzung des Brennstoffes zu erreichen. Eine solche Vereinfachung ist möglich, wenn man, wie bei den nachfolgend beschriebenen Ofensystemen, die Gase mit der aus dem Generator mitgenommenen Wärme, also mit einer Temperatur, welche durchschnittlich 350°C. betragen dürfte, nicht selten aber noch höher ist, in den Ofen eintreten lässt und sich darauf be- schränkt, die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Da für den letzteren Zweck nur ein Theil der gesammten Abhitze erforderlich ist, so erlangt man bei einer solchen Einrichtung neben der Vereinfachung der An- lage den andern, besonders im Eisenhüttenbetriebe nicht zu unter- schätzenden Vortheil, dass der übrige Theil der Abhitze noch für andere Zwecke, insbesondere auch zur Heizung von Dampfkesseln, verfügbar bleibt.
Damit die Aufgabe, die Gase noch heiss in den Ofen zu führen,
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Die verschiedenen Ofengattungen.
eines weiten Eisenblechrohres wagerecht bis zu den Oefen hin, um
hier wieder senkrecht nach den Wechselklappen hin abwärts zu gehen.
Werden, wie bei allen grösseren Anlagen, mehrere Oefen von einer
gemeinschaftlichen Gasleitung und von gemeinschaftlichen Generatoren
aus (wie in Fig. 13—15 abgebildet und auf S. 92 beschrieben wurden)
gespeist, so pflegt man die Oefen in einer Reihe neben einander
aufzustellen, das wagerechte Rohr parallel zu der Ofenreihe in der
Höhe anzuordnen und nun nach jedem Ofen ein senkrechtes Zweig-
rohr hinzuführen.
Die beschriebene Einrichtung hat einen doppelten Zweck. Die aus
dem Generator kommenden noch heissen Gase steigen infolge ihrer
höheren Temperatur in dem senkrechten Rohre empor, werden dann
beim Hindurchstreichen durch das weite wagerechte Rohr abgekühlt,
verdichten sich dabei und erhalten dadurch das Bestreben, in dem
zweiten senkrechten Rohre abwärts sich zu bewegen. Die Abkühlung
der Gase ist nothwendig, damit sie überhaupt in die tief liegenden
Regeneratoren eintreten, und die Zugwirkung der Esse wird durch diese
Einrichtung verstärkt. Bei der stattfindenden Abkühlung aber werden
theerige Dämpfe, welche den heissen Gasen beigemengt waren und
deren Ablagerung in den Regeneratoren diese verstopfen und unbrauch-
bar machen würde, verdichtet und durch geeignete Vorrichtungen in
dem Leitungsrohre entfernt. Dass man bei Verwendung wasserreicher
Brennstoffe diese Verdichtung noch durch Einschaltung eines Conden-
sators verstärkt, wurde schon auf S. 96 besprochen.
Durch diese Abkühlung aber geht ein nicht unbeträchtlicher Theil
Wärme verloren, und dieser Verlust wird nur theilweise durch den
Umstand ausgeglichen, dass eben infolge des hervorgerufenen stärkeren
Luftzuges auch die Gase mit einer niedrigeren Temperatur, als es sonst
der Fall sein würde, in die Esse eintreten dürfen und solcherart ihre
Wärme in den Regeneratoren vollständiger abgeben können. Die Ein-
richtung der Siemensöfen ist, wie sich aus der Beschreibung der-
selben ergiebt, ziemlich complicirt, die Anlage- und Reparaturkosten
(z. B. für die Reinigung der Regeneratoren bei eintretenden Ver-
stopfungen) infolge dessen ziemlich hoch.
Aus diesen Gründen ist man seit Erfindung der Siemensöfen
vielfach bemüht gewesen, in einfacherer Weise, aber auf ähnlichen
Grundsätzen fussend, das nämliche Ziel, eine günstige Ausnutzung des
Brennstoffes zu erreichen. Eine solche Vereinfachung ist möglich, wenn
man, wie bei den nachfolgend beschriebenen Ofensystemen, die Gase
mit der aus dem Generator mitgenommenen Wärme, also mit einer
Temperatur, welche durchschnittlich 350°C. betragen dürfte, nicht selten
aber noch höher ist, in den Ofen eintreten lässt und sich darauf be-
schränkt, die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Da für den letzteren
Zweck nur ein Theil der gesammten Abhitze erforderlich ist, so erlangt
man bei einer solchen Einrichtung neben der Vereinfachung der An-
lage den andern, besonders im Eisenhüttenbetriebe nicht zu unter-
schätzenden Vortheil, dass der übrige Theil der Abhitze noch für andere
Zwecke, insbesondere auch zur Heizung von Dampfkesseln, verfügbar
bleibt.
Damit die Aufgabe, die Gase noch heiss in den Ofen zu führen,
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/161>, abgerufen am 28.11.2024.
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