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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Verarbeitung des Flusseisens. Wärmöfen.

Einen Rollofen der ersteren Art zeigen die Abbildungen Fig. 294
und 295. 1) Die Länge des Herdes von der Feuerbrücke bis zum ent-
gegengesetzten Ende, wo die Blöcke eingesetzt werden, beträgt 7.25 m;
die Steigung desselben entspricht ungefähr dem Verhältnisse 1 : 9. Die
Einsatzöffnung nimmt die ganze Breite des Herdes ein und ist durch
eine Thür geschlossen, bestehend aus einem mit feuerfesten Ziegeln
ausgesetzten Rahmen, welche zwischen senkrechten Führungen ver-
mittelst Ketten und Gegengewichten emporgezogen wird. Zur Erleichte-
rung des Einsetzens ist ausserhalb des Ofens unmittelbar vor der Thür-
öffnung eine hydraulische Hebevorrichtung angebracht, welche die Blöcke

[Abbildung] Fig. 294

u. 295.

[Abbildung]
[Abbildung] emporhebt. An der andern Seite der Thür im Innern des Ofens sind
in der Sohle des Ofenherdes zwei Fuchsöffnungen angeordnet, durch
welche die Gase abwärts nach dem Essenkanale entweichen. An beiden
Langseiten des Ofens befinden sich in Abständen von je 75 cm zahl-
reiche kleine Thüröffnungen, zum Einführen eiserner Stangen dienend,
mit deren Hilfe das Rollen der Blöcke bewirkt wird. Sie sind durch
Schiebethüren geschlossen, welche, wie Fig. 294 erkennen lässt, an Ketten
mit Gegengewichten hängen.

Durch die in unmittelbarer Nähe der Feuerbrücke befindliche
Thür a erfolgt das Ausziehen der Blöcke. Zur Erleichterung dieser
Arbeit ist vor dem Ofen in einiger Höhe über den Thüren die hori-
zontale Welle b gelagert, welcher von dem hydraulischen Plunger aus
eine bestimmte Drehung ertheilt werden kann. Vor der Auszieh-

1) Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingenieure 1880, Taf. XIV.
Die Verarbeitung des Flusseisens. Wärmöfen.

Einen Rollofen der ersteren Art zeigen die Abbildungen Fig. 294
und 295. 1) Die Länge des Herdes von der Feuerbrücke bis zum ent-
gegengesetzten Ende, wo die Blöcke eingesetzt werden, beträgt 7.25 m;
die Steigung desselben entspricht ungefähr dem Verhältnisse 1 : 9. Die
Einsatzöffnung nimmt die ganze Breite des Herdes ein und ist durch
eine Thür geschlossen, bestehend aus einem mit feuerfesten Ziegeln
ausgesetzten Rahmen, welche zwischen senkrechten Führungen ver-
mittelst Ketten und Gegengewichten emporgezogen wird. Zur Erleichte-
rung des Einsetzens ist ausserhalb des Ofens unmittelbar vor der Thür-
öffnung eine hydraulische Hebevorrichtung angebracht, welche die Blöcke

[Abbildung] Fig. 294

u. 295.

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[Abbildung] emporhebt. An der andern Seite der Thür im Innern des Ofens sind
in der Sohle des Ofenherdes zwei Fuchsöffnungen angeordnet, durch
welche die Gase abwärts nach dem Essenkanale entweichen. An beiden
Langseiten des Ofens befinden sich in Abständen von je 75 cm zahl-
reiche kleine Thüröffnungen, zum Einführen eiserner Stangen dienend,
mit deren Hilfe das Rollen der Blöcke bewirkt wird. Sie sind durch
Schiebethüren geschlossen, welche, wie Fig. 294 erkennen lässt, an Ketten
mit Gegengewichten hängen.

Durch die in unmittelbarer Nähe der Feuerbrücke befindliche
Thür a erfolgt das Ausziehen der Blöcke. Zur Erleichterung dieser
Arbeit ist vor dem Ofen in einiger Höhe über den Thüren die hori-
zontale Welle b gelagert, welcher von dem hydraulischen Plunger aus
eine bestimmte Drehung ertheilt werden kann. Vor der Auszieh-

1) Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingenieure 1880, Taf. XIV.
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[981/1069] Die Verarbeitung des Flusseisens. Wärmöfen. Einen Rollofen der ersteren Art zeigen die Abbildungen Fig. 294 und 295. 1) Die Länge des Herdes von der Feuerbrücke bis zum ent- gegengesetzten Ende, wo die Blöcke eingesetzt werden, beträgt 7.25 m; die Steigung desselben entspricht ungefähr dem Verhältnisse 1 : 9. Die Einsatzöffnung nimmt die ganze Breite des Herdes ein und ist durch eine Thür geschlossen, bestehend aus einem mit feuerfesten Ziegeln ausgesetzten Rahmen, welche zwischen senkrechten Führungen ver- mittelst Ketten und Gegengewichten emporgezogen wird. Zur Erleichte- rung des Einsetzens ist ausserhalb des Ofens unmittelbar vor der Thür- öffnung eine hydraulische Hebevorrichtung angebracht, welche die Blöcke [Abbildung Fig. 294 u. 295.] [Abbildung] [Abbildung] emporhebt. An der andern Seite der Thür im Innern des Ofens sind in der Sohle des Ofenherdes zwei Fuchsöffnungen angeordnet, durch welche die Gase abwärts nach dem Essenkanale entweichen. An beiden Langseiten des Ofens befinden sich in Abständen von je 75 cm zahl- reiche kleine Thüröffnungen, zum Einführen eiserner Stangen dienend, mit deren Hilfe das Rollen der Blöcke bewirkt wird. Sie sind durch Schiebethüren geschlossen, welche, wie Fig. 294 erkennen lässt, an Ketten mit Gegengewichten hängen. Durch die in unmittelbarer Nähe der Feuerbrücke befindliche Thür a erfolgt das Ausziehen der Blöcke. Zur Erleichterung dieser Arbeit ist vor dem Ofen in einiger Höhe über den Thüren die hori- zontale Welle b gelagert, welcher von dem hydraulischen Plunger aus eine bestimmte Drehung ertheilt werden kann. Vor der Auszieh- 1) Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingenieure 1880, Taf. XIV.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 981. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/1069>, abgerufen am 18.05.2024.