Aergert dich dein rechtes Aug, so reiß es aus; Aergert dich deine rechte Hand, so haue sie ab -- Mit andern Worten: -- Unter zwey Uebeln wähle das kleinere. Der allgemeinste Grundsatz, der unaufhörlich befolgt wird. Eh laß dir die Hand ab- hauen, eh Aug ausreissen, eh du dich verleiten liessest etwas zu begehen, das dir unfehlbar dein Leben kosten würde. Lieber, gieb alles preis, als daß du ein vor- sätzliches Laster begehest.
25. Eidschwur.
Matth. V. 34-37.
Ich sage euch, ihr sollt gänzlich nicht schwö- ren -- nämlich bey Etwas, das nicht Gott ist, und dann denken: Ihr seyd nicht verbunden den Eidschwur zu halten. Die Parallelstelle ist -- Wehe euch ihr blinde Führer, die ihr saget: Wer da schwöret bey dem Tempel, das ist nichts -- Wer aber schwöret bey dem Golde des Tempels, der ist schuldig -- wer schwört bey dem Tempel, der schwört bey Demselben, und bey Dem, der den- selben bewohnet -- und wer schwört bey dem Himmel, der schwört bey dem Throne Gottes und bey dem, der darauf sitzt -- Es ist alles Gottes. Wer bey dem Geschöpfe schwört, der schwört bey Dem, dessen das Geschöpf ist -- Je-
Aergert dich dein rechtes Aug, ſo reiß es aus; Aergert dich deine rechte Hand, ſo haue ſie ab — Mit andern Worten: — Unter zwey Uebeln wähle das kleinere. Der allgemeinſte Grundſatz, der unaufhörlich befolgt wird. Eh laß dir die Hand ab- hauen, eh Aug ausreiſſen, eh du dich verleiten lieſſeſt etwas zu begehen, das dir unfehlbar dein Leben koſten würde. Lieber, gieb alles preis, als daß du ein vor- ſätzliches Laſter begeheſt.
25. Eidſchwur.
Matth. V. 34-37.
Ich ſage euch, ihr ſollt gänzlich nicht ſchwö- ren — nämlich bey Etwas, das nicht Gott iſt, und dann denken: Ihr ſeyd nicht verbunden den Eidſchwur zu halten. Die Parallelſtelle iſt — Wehe euch ihr blinde Führer, die ihr ſaget: Wer da ſchwöret bey dem Tempel, das iſt nichts — Wer aber ſchwöret bey dem Golde des Tempels, der iſt ſchuldig — wer ſchwört bey dem Tempel, der ſchwört bey Demſelben, und bey Dem, der den- ſelben bewohnet — und wer ſchwört bey dem Himmel, der ſchwört bey dem Throne Gottes und bey dem, der darauf ſitzt — Es iſt alles Gottes. Wer bey dem Geſchöpfe ſchwört, der ſchwört bey Dem, deſſen das Geſchöpf iſt — Je-
des
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[22[42]/0050]
Matthäus V.
Lippen, jede harte Geſinnung himmelweit von unſerm
Herzen entfernet wiſſen will.
24.
Aergert dich dein rechtes Aug, ſo reiß es
aus; Aergert dich deine rechte Hand, ſo haue ſie
ab — Mit andern Worten: — Unter zwey Uebeln
wähle das kleinere. Der allgemeinſte Grundſatz, der
unaufhörlich befolgt wird. Eh laß dir die Hand ab-
hauen, eh Aug ausreiſſen, eh du dich verleiten lieſſeſt
etwas zu begehen, das dir unfehlbar dein Leben koſten
würde. Lieber, gieb alles preis, als daß du ein vor-
ſätzliches Laſter begeheſt.
25.
Eidſchwur.
Ich ſage euch, ihr ſollt gänzlich nicht ſchwö-
ren — nämlich bey Etwas, das nicht Gott iſt, und
dann denken: Ihr ſeyd nicht verbunden den Eidſchwur
zu halten. Die Parallelſtelle iſt — Wehe euch ihr
blinde Führer, die ihr ſaget: Wer da ſchwöret
bey dem Tempel, das iſt nichts — Wer aber
ſchwöret bey dem Golde des Tempels, der iſt
ſchuldig — wer ſchwört bey dem Tempel, der
ſchwört bey Demſelben, und bey Dem, der den-
ſelben bewohnet — und wer ſchwört bey dem
Himmel, der ſchwört bey dem Throne Gottes
und bey dem, der darauf ſitzt — Es iſt alles
Gottes. Wer bey dem Geſchöpfe ſchwört, der
ſchwört bey Dem, deſſen das Geſchöpf iſt — Je-
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 22[42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/50>, abgerufen am 24.11.2024.
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