ses Israels nachgehen. -- Das, was Er hier that, war -- So wenigstens will Er's angesehen haben, ei- ne Ausnahme von seiner Regel. Er machte diese Aus- nahme dem grossen Glauben zu lieb. Der Glaube, das gränzenlose, jedoch mit Demuth verbundene Zu- trauen bewirkt Wirkungen der göttlichen Gnade, die ausser der gewöhnlichen Norm und Regel sind.
Diese Geschichte zeigt ferner, daß der ächte Glau- be sich durch alle Hindernisse nicht irre machen oder auf- halten läßt. Er geht seinen Gang fort; Er dringt vor! Er hält sich fest am Herrn und seiner übermächti- gen Huld. Er harrt aus -- läßt sich nicht ermüden!
So machte es der Glaube, der nicht einmahl Ver- heissung hatte -- Kein Recht hatte auf Christus und seine Wunderkraft. Und er ward nicht zu schanden! Der Herr ehrte, wer Ihn durch standhaften, zweifellosen Glauben ehrte. Er konnte sich Augenbli- cke hart stellen; Aber hart seyn konnte Er nicht. Sei- ne anscheinende Härte war Anbahnung zu unerwarteter Gnade. Seine Härte kann niemahls Zweck, kann nie etwas anders als Mittel zu einem höhern Zwecke seyn. Wem Er ausserordentliche Gnade erweisen will, dem scheint Er vielleicht Anfangs seine Gnade zu entzie- hen. Wenn Er die schwehrsten Opfer fodert, so hat Er die grössesten Gnaden in Bereitschaft.
Mat
Matthäus XV.
ſes Iſraels nachgehen. — Das, was Er hier that, war — So wenigſtens will Er’s angeſehen haben, ei- ne Ausnahme von ſeiner Regel. Er machte dieſe Aus- nahme dem groſſen Glauben zu lieb. Der Glaube, das gränzenloſe, jedoch mit Demuth verbundene Zu- trauen bewirkt Wirkungen der göttlichen Gnade, die auſſer der gewöhnlichen Norm und Regel ſind.
Dieſe Geſchichte zeigt ferner, daß der ächte Glau- be ſich durch alle Hinderniſſe nicht irre machen oder auf- halten läßt. Er geht ſeinen Gang fort; Er dringt vor! Er hält ſich feſt am Herrn und ſeiner übermächti- gen Huld. Er harrt aus — läßt ſich nicht ermüden!
So machte es der Glaube, der nicht einmahl Ver- heiſſung hatte — Kein Recht hatte auf Chriſtus und ſeine Wunderkraft. Und er ward nicht zu ſchanden! Der Herr ehrte, wer Ihn durch ſtandhaften, zweifelloſen Glauben ehrte. Er konnte ſich Augenbli- cke hart ſtellen; Aber hart ſeyn konnte Er nicht. Sei- ne anſcheinende Härte war Anbahnung zu unerwarteter Gnade. Seine Härte kann niemahls Zweck, kann nie etwas anders als Mittel zu einem höhern Zwecke ſeyn. Wem Er auſſerordentliche Gnade erweiſen will, dem ſcheint Er vielleicht Anfangs ſeine Gnade zu entzie- hen. Wenn Er die ſchwehrſten Opfer fodert, ſo hat Er die gröſſeſten Gnaden in Bereitſchaft.
Mat
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[212[232]/0240]
Matthäus XV.
ſes Iſraels nachgehen. — Das, was Er hier that,
war — So wenigſtens will Er’s angeſehen haben, ei-
ne Ausnahme von ſeiner Regel. Er machte dieſe Aus-
nahme dem groſſen Glauben zu lieb. Der Glaube,
das gränzenloſe, jedoch mit Demuth verbundene Zu-
trauen bewirkt Wirkungen der göttlichen Gnade, die
auſſer der gewöhnlichen Norm und Regel ſind.
Dieſe Geſchichte zeigt ferner, daß der ächte Glau-
be ſich durch alle Hinderniſſe nicht irre machen oder auf-
halten läßt. Er geht ſeinen Gang fort; Er dringt
vor! Er hält ſich feſt am Herrn und ſeiner übermächti-
gen Huld. Er harrt aus — läßt ſich nicht ermüden!
So machte es der Glaube, der nicht einmahl Ver-
heiſſung hatte — Kein Recht hatte auf Chriſtus und
ſeine Wunderkraft. Und er ward nicht zu ſchanden!
Der Herr ehrte, wer Ihn durch ſtandhaften,
zweifelloſen Glauben ehrte. Er konnte ſich Augenbli-
cke hart ſtellen; Aber hart ſeyn konnte Er nicht. Sei-
ne anſcheinende Härte war Anbahnung zu unerwarteter
Gnade. Seine Härte kann niemahls Zweck, kann
nie etwas anders als Mittel zu einem höhern Zwecke
ſeyn. Wem Er auſſerordentliche Gnade erweiſen will,
dem ſcheint Er vielleicht Anfangs ſeine Gnade zu entzie-
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