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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Matthäus XV.
zens, des innern Sinnes nachtheilig ist -- ist Verun-
reinigung.
Was will Gott rein haben? Das Herz!
Matth. V.
8.
Act. X. 15.
Seelig sind die reines Herzens sind; Denn sie
werden Gott anschauen. -- Und: Was Gott
rein haben will; Das mache du nicht gemein!

125.
Pflanzen vom Vater nicht gepflanzt.
Matth.
XV. 13.

Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater
nicht gepflanzt hat, die werden ausgereutet.

Ungöttliches kann nichts in das göttliche Reich einge-
hen. Was aus Fleisch gebohren ist, das ist Fleisch.
Sünder zeugen Sünder; Vom Sterblichen werden Sterb-
liche gebohren; Gottes Kinder von Gott. Die Seele,
die Gott nicht berührt und belebt, hat kein göttliches
bleibendes Leben in sich. Nur der ist der Unsterblichkeit
sicher, der Kindersinn zu Gott hat, dem Gott Vater
ist. -- Wer Kindersinn hat, ist eine Pflanze vom Va-
ter im Himmel gepflanzt. Vom Kindersinn gegen Gott
waren die Pharisäer Himmelweit entfernt. Nichts ist
dem Kindersinn mehr entgegen, als Heucheley. Heuch-
ler können durchaus nicht vor dem Reinen und Wahr-
haftigen bestehen. Ewiges Verderben vor dem An-
gesichte des Herrn und seiner herrlichen Stärke

ist ihr Loos.

126.
Das Cananäische Weib.
Matth.
XV. 22-28.

Und siehe! Ein Cananäisch Weib gieng aus
derselben Gränze und schrie Jesu nach und sprach:

Ach

Matthäus XV.
zens, des innern Sinnes nachtheilig iſt — iſt Verun-
reinigung.
Was will Gott rein haben? Das Herz!
Matth. V.
8.
Act. X. 15.
Seelig ſind die reines Herzens ſind; Denn ſie
werden Gott anſchauen. — Und: Was Gott
rein haben will; Das mache du nicht gemein!

125.
Pflanzen vom Vater nicht gepflanzt.
Matth.
XV. 13.

Alle Pflanzen, die mein himmliſcher Vater
nicht gepflanzt hat, die werden ausgereutet.

Ungöttliches kann nichts in das göttliche Reich einge-
hen. Was aus Fleiſch gebohren iſt, das iſt Fleiſch.
Sünder zeugen Sünder; Vom Sterblichen werden Sterb-
liche gebohren; Gottes Kinder von Gott. Die Seele,
die Gott nicht berührt und belebt, hat kein göttliches
bleibendes Leben in ſich. Nur der iſt der Unſterblichkeit
ſicher, der Kinderſinn zu Gott hat, dem Gott Vater
iſt. — Wer Kinderſinn hat, iſt eine Pflanze vom Va-
ter im Himmel gepflanzt. Vom Kinderſinn gegen Gott
waren die Phariſäer Himmelweit entfernt. Nichts iſt
dem Kinderſinn mehr entgegen, als Heucheley. Heuch-
ler können durchaus nicht vor dem Reinen und Wahr-
haftigen beſtehen. Ewiges Verderben vor dem An-
geſichte des Herrn und ſeiner herrlichen Stärke

iſt ihr Loos.

126.
Das Cananäiſche Weib.
Matth.
XV. 22-28.

Und ſiehe! Ein Cananäiſch Weib gieng aus
derſelben Gränze und ſchrie Jeſu nach und ſprach:

Ach
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[210[230]/0238] Matthäus XV. zens, des innern Sinnes nachtheilig iſt — iſt Verun- reinigung. Was will Gott rein haben? Das Herz! Seelig ſind die reines Herzens ſind; Denn ſie werden Gott anſchauen. — Und: Was Gott rein haben will; Das mache du nicht gemein! Matth. V. 8. Act. X. 15. 125. Pflanzen vom Vater nicht gepflanzt. Alle Pflanzen, die mein himmliſcher Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgereutet. Ungöttliches kann nichts in das göttliche Reich einge- hen. Was aus Fleiſch gebohren iſt, das iſt Fleiſch. Sünder zeugen Sünder; Vom Sterblichen werden Sterb- liche gebohren; Gottes Kinder von Gott. Die Seele, die Gott nicht berührt und belebt, hat kein göttliches bleibendes Leben in ſich. Nur der iſt der Unſterblichkeit ſicher, der Kinderſinn zu Gott hat, dem Gott Vater iſt. — Wer Kinderſinn hat, iſt eine Pflanze vom Va- ter im Himmel gepflanzt. Vom Kinderſinn gegen Gott waren die Phariſäer Himmelweit entfernt. Nichts iſt dem Kinderſinn mehr entgegen, als Heucheley. Heuch- ler können durchaus nicht vor dem Reinen und Wahr- haftigen beſtehen. Ewiges Verderben vor dem An- geſichte des Herrn und ſeiner herrlichen Stärke iſt ihr Loos. 126. Das Cananäiſche Weib. Und ſiehe! Ein Cananäiſch Weib gieng aus derſelben Gränze und ſchrie Jeſu nach und ſprach: Ach

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 210[230]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/238>, abgerufen am 13.06.2024.