&q;die Meinigen erkannt." Läßt sich etwas schrecken- deres gedenken, als Nichtachtung, Abweisung, Ver- bannung von Jesus Christus? Etwas Wünschens- würdigeres, als von Ihm, laut, öffentlich, namentlich als sein Freund, sein Liebling erklärt werden? Als das Wort aus seinem Munde zu hören? "Dort war Ich &q;dir über alles -- Erkenne und erfahre, daß Ich dir &q;nun auch alles bin. Ich war dein. Ewig sollst du &q;Mein seyn! Mir nahe seyn! Du bist mir theuer, wie &q;Ich es dir war. Ich rühme mich deiner vor Gott! &q;Du bist eine edle Perle in meiner königlichen Krone."
90. Jesus -- ein Friedensstörer.
Matth. X. 34. 35. 36.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekom- men sey, Frieden zu senden auf Erden. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwerdt. Denn ich bin gekommen, den Men- schen zweyträchtig zu machen wider seinen Va- ter, und die Tochter wider ihre Mutter, und die Sohnsfrau wider ihre Schwieger, und des Menschen Feinde werden seine Hausgenos- sen seyn. Der Zweck Jesus ist Friede -- Ruhe, Har- monie -- Er will alles Vereinbare vereinigen -- aber eben daher folgt, und damit ist verbunden, daß Er alles was unvereinbar ist, trennen und scheiden muß. Indem Er Frieden stiftet, stört Er den Frieden. In- dem Er das Gute näher zusammen rückt, entfernt Er zugleich das Böse. Friede und Harmonie mit Ihm,
mit
Matthäus X.
&q;die Meinigen erkannt.„ Läßt ſich etwas ſchrecken- deres gedenken, als Nichtachtung, Abweiſung, Ver- bannung von Jeſus Chriſtus? Etwas Wünſchens- würdigeres, als von Ihm, laut, öffentlich, namentlich als ſein Freund, ſein Liebling erklärt werden? Als das Wort aus ſeinem Munde zu hören? „Dort war Ich &q;dir über alles — Erkenne und erfahre, daß Ich dir &q;nun auch alles bin. Ich war dein. Ewig ſollſt du &q;Mein ſeyn! Mir nahe ſeyn! Du biſt mir theuer, wie &q;Ich es dir war. Ich rühme mich deiner vor Gott! &q;Du biſt eine edle Perle in meiner königlichen Krone.„
90. Jeſus — ein Friedensſtörer.
Matth. X. 34. 35. 36.
Ihr ſollt nicht wähnen, daß ich gekom- men ſey, Frieden zu ſenden auf Erden. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu ſenden, ſondern das Schwerdt. Denn ich bin gekommen, den Men- ſchen zweyträchtig zu machen wider ſeinen Va- ter, und die Tochter wider ihre Mutter, und die Sohnsfrau wider ihre Schwieger, und des Menſchen Feinde werden ſeine Hausgenoſ- ſen ſeyn. Der Zweck Jeſus iſt Friede — Ruhe, Har- monie — Er will alles Vereinbare vereinigen — aber eben daher folgt, und damit iſt verbunden, daß Er alles was unvereinbar iſt, trennen und ſcheiden muß. Indem Er Frieden ſtiftet, ſtört Er den Frieden. In- dem Er das Gute näher zuſammen rückt, entfernt Er zugleich das Böſe. Friede und Harmonie mit Ihm,
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[134[154]/0162]
Matthäus X.
&q;die Meinigen erkannt.„ Läßt ſich etwas ſchrecken-
deres gedenken, als Nichtachtung, Abweiſung, Ver-
bannung von Jeſus Chriſtus? Etwas Wünſchens-
würdigeres, als von Ihm, laut, öffentlich, namentlich
als ſein Freund, ſein Liebling erklärt werden? Als das
Wort aus ſeinem Munde zu hören? „Dort war Ich
&q;dir über alles — Erkenne und erfahre, daß Ich dir
&q;nun auch alles bin. Ich war dein. Ewig ſollſt du
&q;Mein ſeyn! Mir nahe ſeyn! Du biſt mir theuer, wie
&q;Ich es dir war. Ich rühme mich deiner vor Gott!
&q;Du biſt eine edle Perle in meiner königlichen Krone.„
90.
Jeſus — ein Friedensſtörer.
Ihr ſollt nicht wähnen, daß ich gekom-
men ſey, Frieden zu ſenden auf Erden. Ich bin
nicht gekommen, Frieden zu ſenden, ſondern das
Schwerdt. Denn ich bin gekommen, den Men-
ſchen zweyträchtig zu machen wider ſeinen Va-
ter, und die Tochter wider ihre Mutter, und
die Sohnsfrau wider ihre Schwieger, und
des Menſchen Feinde werden ſeine Hausgenoſ-
ſen ſeyn. Der Zweck Jeſus iſt Friede — Ruhe, Har-
monie — Er will alles Vereinbare vereinigen — aber
eben daher folgt, und damit iſt verbunden, daß Er
alles was unvereinbar iſt, trennen und ſcheiden muß.
Indem Er Frieden ſtiftet, ſtört Er den Frieden. In-
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 134[154]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/162>, abgerufen am 21.11.2024.
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