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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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wagen, sonst krabscht ihn ein Stadtnepp auf, und
schleppt ihn mir nichts, dir nichts aufs Raths-
haus. Der Syndicus des Doms, Hr. Klaproth,
Doctor der Rechte, ein feiner artiger Mann, wel-
cher eine sehr schöne Frau hat, aber auch trefflichen
Burgunder führt, suchte von jeher alle Zänkereyen
mit dem Magistrat zu vermeiden, welcher, wie alle
Magisträte, besonders die in den Reichsstädten,
keinen Spaß versteht.

Hr. Koch wollte mir den Dom zeigen, und
that es auch mit vieler Humanität: ich kostete
das gute Dombier, und den Domschnapps, aß
bey Hr. Advocat Lange, dem Bruder des Justizcom-
missars zu Gast, verschwärmte den Tag in lauter
muntern Cirkeln, so wie den folgenden, und konnte
schon den zweyten Feyertag Abends den Kopf nicht
mehr in der Höhe halten. Ein heftiger Schwin-
del, mit einem nicht zu dämpfenden Husten verbun-
den, ergriff mich, und siehe da, ich mußte die
Gesellschaft verlassen und mich zu Bette legen.
Ich hatte meine Natur zu sehr bestürmt, und diese
unterlag.

Schon am folgenden Tag war das Entzün-
dungsfieber da, und würde mich vielleicht wegge-
rafft haben, woran freylich nicht viel gelegen
hätte, wie eine gewisse Madam in Halle, an de-

ren

wagen, ſonſt krabſcht ihn ein Stadtnepp auf, und
ſchleppt ihn mir nichts, dir nichts aufs Raths-
haus. Der Syndicus des Doms, Hr. Klaproth,
Doctor der Rechte, ein feiner artiger Mann, wel-
cher eine ſehr ſchoͤne Frau hat, aber auch trefflichen
Burgunder fuͤhrt, ſuchte von jeher alle Zaͤnkereyen
mit dem Magiſtrat zu vermeiden, welcher, wie alle
Magiſtraͤte, beſonders die in den Reichsſtaͤdten,
keinen Spaß verſteht.

Hr. Koch wollte mir den Dom zeigen, und
that es auch mit vieler Humanitaͤt: ich koſtete
das gute Dombier, und den Domſchnapps, aß
bey Hr. Advocat Lange, dem Bruder des Juſtizcom-
miſſars zu Gaſt, verſchwaͤrmte den Tag in lauter
muntern Cirkeln, ſo wie den folgenden, und konnte
ſchon den zweyten Feyertag Abends den Kopf nicht
mehr in der Hoͤhe halten. Ein heftiger Schwin-
del, mit einem nicht zu daͤmpfenden Huſten verbun-
den, ergriff mich, und ſiehe da, ich mußte die
Geſellſchaft verlaſſen und mich zu Bette legen.
Ich hatte meine Natur zu ſehr beſtuͤrmt, und dieſe
unterlag.

Schon am folgenden Tag war das Entzuͤn-
dungsfieber da, und wuͤrde mich vielleicht wegge-
rafft haben, woran freylich nicht viel gelegen
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ren
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[208/0216] wagen, ſonſt krabſcht ihn ein Stadtnepp auf, und ſchleppt ihn mir nichts, dir nichts aufs Raths- haus. Der Syndicus des Doms, Hr. Klaproth, Doctor der Rechte, ein feiner artiger Mann, wel- cher eine ſehr ſchoͤne Frau hat, aber auch trefflichen Burgunder fuͤhrt, ſuchte von jeher alle Zaͤnkereyen mit dem Magiſtrat zu vermeiden, welcher, wie alle Magiſtraͤte, beſonders die in den Reichsſtaͤdten, keinen Spaß verſteht. Hr. Koch wollte mir den Dom zeigen, und that es auch mit vieler Humanitaͤt: ich koſtete das gute Dombier, und den Domſchnapps, aß bey Hr. Advocat Lange, dem Bruder des Juſtizcom- miſſars zu Gaſt, verſchwaͤrmte den Tag in lauter muntern Cirkeln, ſo wie den folgenden, und konnte ſchon den zweyten Feyertag Abends den Kopf nicht mehr in der Hoͤhe halten. Ein heftiger Schwin- del, mit einem nicht zu daͤmpfenden Huſten verbun- den, ergriff mich, und ſiehe da, ich mußte die Geſellſchaft verlaſſen und mich zu Bette legen. Ich hatte meine Natur zu ſehr beſtuͤrmt, und dieſe unterlag. Schon am folgenden Tag war das Entzuͤn- dungsfieber da, und wuͤrde mich vielleicht wegge- rafft haben, woran freylich nicht viel gelegen haͤtte, wie eine gewiſſe Madam in Halle, an de- ren

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/216>, abgerufen am 24.11.2024.