leiden, da der Kanonier ein artiger Mann war, und mich mit gutem Taback versorgte.
Am 28ten Februar 1795 zog ich mit einem kaiserlichen Kommando von zwey Mann, welche 29 fremde Soldaten begleiten sollten, von Lör- rach, und kam den zweyten März in Freyburg an. Unterwegs fiel nichts vor, das ich zu er- zählen hätte. In den Ortschaften, welche dem Kaiser gehören, sind die Einwohner ziemlich helle, und artig: hingegen in den Dör[f]ern des Herrn Bi- schofs von Basel*), sind die Leute ein abscheuli- ches Grob, beynahe so wie das Grob im Trierland.
Der Platzmajor in Freyburg hatte die Güte, mir ein Quartier in dem ehemaligen Dominika- nerkloster anzuweisen, und schickte mich nachher zu dem General von Alwinzi, welchen ich um einen Paß nach Frankfurt am Mayn ansprach. Dieser ehrwürdige Mann, der so viele Proben seiner Tapferkeit in diesem Kriege gegeben hat, war sehr artig, und beschenkte mich über mein Er- warten: aber den Paß nach Frankfurt schlug er mir ab aus Gründen, die ich selbst billigen mußte. Er erlaubte mir indeß noch zu bleiben, bis ein Kommando nach Heidelberg gehen würde, mit welchem ich alsdann fortkommen sollte.
*) Der Fürstbischof zu Basel besizt von seiner ganzen Herrlich- keit nicht mehr, als noch funf Dörfer.
leiden, da der Kanonier ein artiger Mann war, und mich mit gutem Taback verſorgte.
Am 28ten Februar 1795 zog ich mit einem kaiſerlichen Kommando von zwey Mann, welche 29 fremde Soldaten begleiten ſollten, von Loͤr- rach, und kam den zweyten Maͤrz in Freyburg an. Unterwegs fiel nichts vor, das ich zu er- zaͤhlen haͤtte. In den Ortſchaften, welche dem Kaiſer gehoͤren, ſind die Einwohner ziemlich helle, und artig: hingegen in den Doͤr[f]ern des Herrn Bi- ſchofs von Baſel*), ſind die Leute ein abſcheuli- ches Grob, beynahe ſo wie das Grob im Trierland.
Der Platzmajor in Freyburg hatte die Guͤte, mir ein Quartier in dem ehemaligen Dominika- nerkloſter anzuweiſen, und ſchickte mich nachher zu dem General von Alwinzi, welchen ich um einen Paß nach Frankfurt am Mayn anſprach. Dieſer ehrwuͤrdige Mann, der ſo viele Proben ſeiner Tapferkeit in dieſem Kriege gegeben hat, war ſehr artig, und beſchenkte mich uͤber mein Er- warten: aber den Paß nach Frankfurt ſchlug er mir ab aus Gruͤnden, die ich ſelbſt billigen mußte. Er erlaubte mir indeß noch zu bleiben, bis ein Kommando nach Heidelberg gehen wuͤrde, mit welchem ich alsdann fortkommen ſollte.
*) Der Fürſtbiſchof zu Baſel beſizt von ſeiner ganzen Herrlich- keit nicht mehr, als noch funf Doͤrfer.
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leiden, da der Kanonier ein artiger Mann war,
und mich mit gutem Taback verſorgte.
Am 28ten Februar 1795 zog ich mit einem
kaiſerlichen Kommando von zwey Mann, welche
29 fremde Soldaten begleiten ſollten, von Loͤr-
rach, und kam den zweyten Maͤrz in Freyburg
an. Unterwegs fiel nichts vor, das ich zu er-
zaͤhlen haͤtte. In den Ortſchaften, welche dem
Kaiſer gehoͤren, ſind die Einwohner ziemlich helle,
und artig: hingegen in den Doͤrfern des Herrn Bi-
ſchofs von Baſel *), ſind die Leute ein abſcheuli-
ches Grob, beynahe ſo wie das Grob im Trierland.
Der Platzmajor in Freyburg hatte die Guͤte,
mir ein Quartier in dem ehemaligen Dominika-
nerkloſter anzuweiſen, und ſchickte mich nachher
zu dem General von Alwinzi, welchen ich um
einen Paß nach Frankfurt am Mayn anſprach.
Dieſer ehrwuͤrdige Mann, der ſo viele Proben
ſeiner Tapferkeit in dieſem Kriege gegeben hat,
war ſehr artig, und beſchenkte mich uͤber mein Er-
warten: aber den Paß nach Frankfurt ſchlug er
mir ab aus Gruͤnden, die ich ſelbſt billigen mußte.
Er erlaubte mir indeß noch zu bleiben, bis ein
Kommando nach Heidelberg gehen wuͤrde, mit
welchem ich alsdann fortkommen ſollte.
*) Der Fürſtbiſchof zu Baſel beſizt von ſeiner ganzen Herrlich-
keit nicht mehr, als noch funf Doͤrfer.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/176>, abgerufen am 23.11.2024.
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