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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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ermahnte mich zur ewigen Liebe der Freyheit, als
dem einzigen Glück der Menschen. Da meine
Leser schon wissen, was Landrin eigentlich unter
Freyheit verstand, so können sie auch denken, wozu
mich der ehrliche Rothkopf ermahnte. Ich weinte
bey dem Abschiede von diesem Biedermann: auch
die Volontärs gaben mir die Hand, und wünsch-
ten mir alles Glück. Ewig wird Landrin mir
unvergeßlich seyn, und nimmermehr werde ich das
oben erwähnte Sprichwort als eine allgemeine
Wahrheit gelten lassen.

Ich war nun ganz allein, und ging bis zum
ersten Etape, ohngefähr fünf Stunden weit, wo
ich über Nacht blieb. -- Das Wort Etape wird
wohl meinen Lesern größtentheils unverständlich
seyn: ich will es daher erklären, zumal, da es
kein deutsches Wort giebt, das es völlig aus-
drückt.

Seit der Revolution hat man aus allen Gegen-
den des innern Frankreichs nach den Gränzen zu
gewisse Stationen angelegt, welche ein reisender
Soldat täglich bequem zurücklegen kann. Auf die-
sen Stationen muß er allemal seinen Paß zeigen,
und ihn unterschreiben lassen. Dann bekömmt er
frey Quartier, 11/2 Pfund Brod, 1/2 Pfund Fleisch
und eine Bouteille Wein. Solche Stationen hei-
ßen Etapes, und die Versorger derselben -- Etapi[ers.].

ermahnte mich zur ewigen Liebe der Freyheit, als
dem einzigen Gluͤck der Menſchen. Da meine
Leſer ſchon wiſſen, was Landrin eigentlich unter
Freyheit verſtand, ſo koͤnnen ſie auch denken, wozu
mich der ehrliche Rothkopf ermahnte. Ich weinte
bey dem Abſchiede von dieſem Biedermann: auch
die Volontaͤrs gaben mir die Hand, und wuͤnſch-
ten mir alles Gluͤck. Ewig wird Landrin mir
unvergeßlich ſeyn, und nimmermehr werde ich das
oben erwaͤhnte Sprichwort als eine allgemeine
Wahrheit gelten laſſen.

Ich war nun ganz allein, und ging bis zum
erſten Etape, ohngefaͤhr fuͤnf Stunden weit, wo
ich uͤber Nacht blieb. — Das Wort Etape wird
wohl meinen Leſern groͤßtentheils unverſtaͤndlich
ſeyn: ich will es daher erklaͤren, zumal, da es
kein deutſches Wort giebt, das es voͤllig aus-
druͤckt.

Seit der Revolution hat man aus allen Gegen-
den des innern Frankreichs nach den Graͤnzen zu
gewiſſe Stationen angelegt, welche ein reiſender
Soldat taͤglich bequem zuruͤcklegen kann. Auf die-
ſen Stationen muß er allemal ſeinen Paß zeigen,
und ihn unterſchreiben laſſen. Dann bekoͤmmt er
frey Quartier, 1½ Pfund Brod, ½ Pfund Fleiſch
und eine Bouteille Wein. Solche Stationen hei-
ßen Etapes, und die Verſorger derſelben — Etapi[ers.].

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[335/0339] ermahnte mich zur ewigen Liebe der Freyheit, als dem einzigen Gluͤck der Menſchen. Da meine Leſer ſchon wiſſen, was Landrin eigentlich unter Freyheit verſtand, ſo koͤnnen ſie auch denken, wozu mich der ehrliche Rothkopf ermahnte. Ich weinte bey dem Abſchiede von dieſem Biedermann: auch die Volontaͤrs gaben mir die Hand, und wuͤnſch- ten mir alles Gluͤck. Ewig wird Landrin mir unvergeßlich ſeyn, und nimmermehr werde ich das oben erwaͤhnte Sprichwort als eine allgemeine Wahrheit gelten laſſen. Ich war nun ganz allein, und ging bis zum erſten Etape, ohngefaͤhr fuͤnf Stunden weit, wo ich uͤber Nacht blieb. — Das Wort Etape wird wohl meinen Leſern groͤßtentheils unverſtaͤndlich ſeyn: ich will es daher erklaͤren, zumal, da es kein deutſches Wort giebt, das es voͤllig aus- druͤckt. Seit der Revolution hat man aus allen Gegen- den des innern Frankreichs nach den Graͤnzen zu gewiſſe Stationen angelegt, welche ein reiſender Soldat taͤglich bequem zuruͤcklegen kann. Auf die- ſen Stationen muß er allemal ſeinen Paß zeigen, und ihn unterſchreiben laſſen. Dann bekoͤmmt er frey Quartier, 1½ Pfund Brod, ½ Pfund Fleiſch und eine Bouteille Wein. Solche Stationen hei- ßen Etapes, und die Verſorger derſelben — Etapiers..

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/339>, abgerufen am 25.11.2024.