Den 28ten Dezember wurde Landau förmlich geöffnet: denn da waren die Preußen völlig abge- zogen, und hatten ihren Weg nach Germersheim zu genommen. Der General Feuvre bezog die Festung, und Laubadere nebst Delmas und der bisherigen Garnison zogen ab.
Die Deserteurs, zu welchen ich damals noch gerechnet wurde, sollten in Begleitung von zwey Gensd'armes nach Weißenburg und von da weiter nach Frankreich gebracht werden: mir aber wurde gesagt, daß der Repräsentant und der General befohlen hätten, ich sollte noch da bleiben. Diese Worte erschreckten mich; da man mich aber nicht festsezte, und da der Befehl von Leuten kam, de- nen eine Untersuchung auf meiner Seite eben nicht sehr willkommen seyn konnte, so beruhigte ich mich.
Die Deserteurs gingen den 28ten früh um 9 Uhr aus Landau. Gleich darauf begab ich mich zum Adjutant Doxon, um ihn zu fragen, war- um ich nicht folgen sollte. Ey was, sagte dieser, da steckt gewiß ein Misverständniß. Laubadere geht noch heute weg, und kann sich für jezt mit dir nicht befangen. Geh du immer nach Weißen- burg und sey in Zukunft ein braver Citoyen: dann wird dir's schon noch gut gehen.
Ich nüzte diesen Wink, und verließ Landau um II Uhr, nachdem ich noch vorher mit dem bra-
Den 28ten Dezember wurde Landau foͤrmlich geoͤffnet: denn da waren die Preußen voͤllig abge- zogen, und hatten ihren Weg nach Germersheim zu genommen. Der General Feuvre bezog die Feſtung, und Laubadere nebſt Delmas und der bisherigen Garniſon zogen ab.
Die Deſerteurs, zu welchen ich damals noch gerechnet wurde, ſollten in Begleitung von zwey Gensd'armes nach Weißenburg und von da weiter nach Frankreich gebracht werden: mir aber wurde geſagt, daß der Repraͤſentant und der General befohlen haͤtten, ich ſollte noch da bleiben. Dieſe Worte erſchreckten mich; da man mich aber nicht feſtſezte, und da der Befehl von Leuten kam, de- nen eine Unterſuchung auf meiner Seite eben nicht ſehr willkommen ſeyn konnte, ſo beruhigte ich mich.
Die Deſerteurs gingen den 28ten fruͤh um 9 Uhr aus Landau. Gleich darauf begab ich mich zum Adjutant Doxon, um ihn zu fragen, war- um ich nicht folgen ſollte. Ey was, ſagte dieſer, da ſteckt gewiß ein Misverſtaͤndniß. Laubadere geht noch heute weg, und kann ſich fuͤr jezt mit dir nicht befangen. Geh du immer nach Weißen- burg und ſey in Zukunft ein braver Citoyen: dann wird dir's ſchon noch gut gehen.
Ich nuͤzte dieſen Wink, und verließ Landau um II Uhr, nachdem ich noch vorher mit dem bra-
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Den 28ten Dezember wurde Landau foͤrmlich
geoͤffnet: denn da waren die Preußen voͤllig abge-
zogen, und hatten ihren Weg nach Germersheim
zu genommen. Der General Feuvre bezog die
Feſtung, und Laubadere nebſt Delmas und
der bisherigen Garniſon zogen ab.
Die Deſerteurs, zu welchen ich damals noch
gerechnet wurde, ſollten in Begleitung von zwey
Gensd'armes nach Weißenburg und von da weiter
nach Frankreich gebracht werden: mir aber wurde
geſagt, daß der Repraͤſentant und der General
befohlen haͤtten, ich ſollte noch da bleiben. Dieſe
Worte erſchreckten mich; da man mich aber nicht
feſtſezte, und da der Befehl von Leuten kam, de-
nen eine Unterſuchung auf meiner Seite eben nicht
ſehr willkommen ſeyn konnte, ſo beruhigte ich mich.
Die Deſerteurs gingen den 28ten fruͤh um 9
Uhr aus Landau. Gleich darauf begab ich mich
zum Adjutant Doxon, um ihn zu fragen, war-
um ich nicht folgen ſollte. Ey was, ſagte dieſer,
da ſteckt gewiß ein Misverſtaͤndniß. Laubadere
geht noch heute weg, und kann ſich fuͤr jezt mit
dir nicht befangen. Geh du immer nach Weißen-
burg und ſey in Zukunft ein braver Citoyen: dann
wird dir's ſchon noch gut gehen.
Ich nuͤzte dieſen Wink, und verließ Landau
um II Uhr, nachdem ich noch vorher mit dem bra-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/183>, abgerufen am 24.11.2024.
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