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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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freyung nahe und völlig gewiß sey. Man kann
sich kaum vorstellen, welche frohe Wirkung diese
Nachricht unter der Bürgerschaft und der Garni-
son hervorbrachte. Einer lief immer gegen den An-
dern, und schrie freudig: "Weißt du was Neues?
die Preußen ziehen ab: wir sind entsezt!" Der
General legte sich in sein Fenster, und schrie ein-
mal übers andere: Me voila au comble de mes
voeux: la place est sauvee, la place est a la Repu-
blique!

Endlich kamen französische Husaren, und brach-
ten Briefe an Laubadere und an Dentzel.
Die Landauer Bürger rissen sich um diese Husaren:
jeder wollte sie in sein Haus haben, jeder wollte
sie bewirthen. Abends war ich selbst in einem
Hause, wo einige Husaren zusammen zechten. Ich
ließ michs 3 Livres kosten, und die Franzosen wur-
den mir gewogen. Da ich so ziemlich patriotisch
sprach, drückten sie mir die Hände, und wollten,
daß ich gleich mit sollte. Du mußt unter unserer
Escadron dienen: du bist würdig, die Republik
vertheidigen zu helfen: Frankreich muß dein Va-
terland werden! -- Kein froherer Mann kann ge-
dacht werden, als ein siegender Republikaner!
Aber sein Sieg betrifft auch ihn und seine eigne
Sache mit! --


freyung nahe und voͤllig gewiß ſey. Man kann
ſich kaum vorſtellen, welche frohe Wirkung dieſe
Nachricht unter der Buͤrgerſchaft und der Garni-
ſon hervorbrachte. Einer lief immer gegen den An-
dern, und ſchrie freudig: „Weißt du was Neues?
die Preußen ziehen ab: wir ſind entſezt!“ Der
General legte ſich in ſein Fenſter, und ſchrie ein-
mal uͤbers andere: Me voilà au comble de mes
voeux: la place eſt ſauvée, la place eſt à la Répu-
blique!

Endlich kamen franzoͤſiſche Huſaren, und brach-
ten Briefe an Laubadere und an Dentzel.
Die Landauer Buͤrger riſſen ſich um dieſe Huſaren:
jeder wollte ſie in ſein Haus haben, jeder wollte
ſie bewirthen. Abends war ich ſelbſt in einem
Hauſe, wo einige Huſaren zuſammen zechten. Ich
ließ michs 3 Livres koſten, und die Franzoſen wur-
den mir gewogen. Da ich ſo ziemlich patriotiſch
ſprach, druͤckten ſie mir die Haͤnde, und wollten,
daß ich gleich mit ſollte. Du mußt unter unſerer
Eſcadron dienen: du biſt wuͤrdig, die Republik
vertheidigen zu helfen: Frankreich muß dein Va-
terland werden! — Kein froherer Mann kann ge-
dacht werden, als ein ſiegender Republikaner!
Aber ſein Sieg betrifft auch ihn und ſeine eigne
Sache mit! —


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[178/0182] freyung nahe und voͤllig gewiß ſey. Man kann ſich kaum vorſtellen, welche frohe Wirkung dieſe Nachricht unter der Buͤrgerſchaft und der Garni- ſon hervorbrachte. Einer lief immer gegen den An- dern, und ſchrie freudig: „Weißt du was Neues? die Preußen ziehen ab: wir ſind entſezt!“ Der General legte ſich in ſein Fenſter, und ſchrie ein- mal uͤbers andere: Me voilà au comble de mes voeux: la place eſt ſauvée, la place eſt à la Répu- blique! Endlich kamen franzoͤſiſche Huſaren, und brach- ten Briefe an Laubadere und an Dentzel. Die Landauer Buͤrger riſſen ſich um dieſe Huſaren: jeder wollte ſie in ſein Haus haben, jeder wollte ſie bewirthen. Abends war ich ſelbſt in einem Hauſe, wo einige Huſaren zuſammen zechten. Ich ließ michs 3 Livres koſten, und die Franzoſen wur- den mir gewogen. Da ich ſo ziemlich patriotiſch ſprach, druͤckten ſie mir die Haͤnde, und wollten, daß ich gleich mit ſollte. Du mußt unter unſerer Eſcadron dienen: du biſt wuͤrdig, die Republik vertheidigen zu helfen: Frankreich muß dein Va- terland werden! — Kein froherer Mann kann ge- dacht werden, als ein ſiegender Republikaner! Aber ſein Sieg betrifft auch ihn und ſeine eigne Sache mit! —

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/182>, abgerufen am 24.11.2024.