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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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kanismus darin auseinander gesezt, aber eben
deswegen ist er ein neuer Beweis geworden, daß
man recht gut denken, und dennoch recht schlecht
handeln könne.

Diese und andere Schriften von eben der Art
gaben den Stoff zu meiner Unterhaltung mit
[Brion] her; und unsere gewöhnlichen Gespräche
waren, wie auch der Zeit-Ton sie angab, politi-
schen Inhalts. Man kann dieß schon abnehmen
aus unserem Gespräche über das Manifest des
Herzogs von Braunschweig, welches im vorigen
Bande S 23. u. ff. angeführt ist. *)


*) Brion lebt noch, und meine Lebensgeschichte ist in seinen
Händen. Ist also an dem erwähnten Gespräche nur das Min-
deste erdichtet: so fodre ich ihn auf, dieß öffentlich zu
rügen. So gewiß bin ich, daß auch kein Wort darin erdich-
tet ist. Brion wird vielmehr zu wenig als zuviel wieder-
holet finden; aber Brion bescheidet sich, daß ich nicht mehr
bey ihm in Landau bin. Dieß wolle sich der Leipziger
Hr. Recensent vom III. Bande meiner Lebensgeschichte nur
so nebenher bemerken, wegen des so etwas [insinuirenden]
Winkelzugs über eben dieß Gespräch, im 94sten Stück der
Neuen Leipziger gelehrten Anzeigen vom J. 1796,
S. 800. -- S. 803. sagt er: "Wenn alle Anekdoten den
Gehalt haben, den eine von Leipzig S. 477. erzählte (hat)
-- nicht S. 477, sondern 475 u. 476 -- so verliert die
Zuverlässigkeit der Nachrichten des Verfassers sehr." --
Sonderbar! Diese Anekdote über den Kurfürsten von Kölln
war ganz eine Nebensache, in einer Anmerkung unten,
und trug ihren Credit gleich an sich, durch das eingeschobene
-- wie man in Halle jezt erzählt. Also --
Relata reserebam, und dieß nach der Relation dreyer
nicht unbedeutender Herren aus Leipzig, die ich im Stillen
Vierter Theil. G

kanismus darin auseinander geſezt, aber eben
deswegen iſt er ein neuer Beweis geworden, daß
man recht gut denken, und dennoch recht ſchlecht
handeln koͤnne.

Dieſe und andere Schriften von eben der Art
gaben den Stoff zu meiner Unterhaltung mit
[Brion] her; und unſere gewoͤhnlichen Geſpraͤche
waren, wie auch der Zeit-Ton ſie angab, politi-
ſchen Inhalts. Man kann dieß ſchon abnehmen
aus unſerem Geſpraͤche uͤber das Manifeſt des
Herzogs von Braunſchweig, welches im vorigen
Bande S 23. u. ff. angefuͤhrt iſt. *)


*) Brion lebt noch, und meine Lebensgeſchichte iſt in ſeinen
Händen. Iſt alſo an dem erwähnten Geſpräche nur das Min-
deſte erdichtet: ſo fodre ich ihn auf, dieß öffentlich zu
rügen. So gewiß bin ich, daß auch kein Wort darin erdich-
tet iſt. Brion wird vielmehr zu wenig als zuviel wieder-
holet finden; aber Brion beſcheidet ſich, daß ich nicht mehr
bey ihm in Landau bin. Dieß wolle ſich der Leipziger
Hr. Recenſent vom III. Bande meiner Lebensgeſchichte nur
ſo nebenher bemerken, wegen des ſo etwas [inſinuirenden]
Winkelzugs über eben dieß Geſpräch, im 94ſten Stück der
Neuen Leipziger gelehrten Anzeigen vom J. 1796,
S. 800. — S. 803. ſagt er: „Wenn alle Anekdoten den
Gehalt haben, den eine von Leipzig S. 477. erzählte (hat)
— nicht S. 477, ſondern 475 u. 476 — ſo verliert die
Zuverläſſigkeit der Nachrichten des Verfaſſers ſehr.“ —
Sonderbar! Dieſe Anekdote über den Kurfürſten von Kölln
war ganz eine Nebenſache, in einer Anmerkung unten,
und trug ihren Credit gleich an ſich, durch das eingeſchobene
wie man in Halle jezt erzählt. Alſo —
Relata reſerebam, und dieß nach der Relation dreyer
nicht unbedeutender Herren aus Leipzig, die ich im Stillen
Vierter Theil. G
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[97/0101] kanismus darin auseinander geſezt, aber eben deswegen iſt er ein neuer Beweis geworden, daß man recht gut denken, und dennoch recht ſchlecht handeln koͤnne. Dieſe und andere Schriften von eben der Art gaben den Stoff zu meiner Unterhaltung mit Brion her; und unſere gewoͤhnlichen Geſpraͤche waren, wie auch der Zeit-Ton ſie angab, politi- ſchen Inhalts. Man kann dieß ſchon abnehmen aus unſerem Geſpraͤche uͤber das Manifeſt des Herzogs von Braunſchweig, welches im vorigen Bande S 23. u. ff. angefuͤhrt iſt. *) *) Brion lebt noch, und meine Lebensgeſchichte iſt in ſeinen Händen. Iſt alſo an dem erwähnten Geſpräche nur das Min- deſte erdichtet: ſo fodre ich ihn auf, dieß öffentlich zu rügen. So gewiß bin ich, daß auch kein Wort darin erdich- tet iſt. Brion wird vielmehr zu wenig als zuviel wieder- holet finden; aber Brion beſcheidet ſich, daß ich nicht mehr bey ihm in Landau bin. Dieß wolle ſich der Leipziger Hr. Recenſent vom III. Bande meiner Lebensgeſchichte nur ſo nebenher bemerken, wegen des ſo etwas inſinuirenden Winkelzugs über eben dieß Geſpräch, im 94ſten Stück der Neuen Leipziger gelehrten Anzeigen vom J. 1796, S. 800. — S. 803. ſagt er: „Wenn alle Anekdoten den Gehalt haben, den eine von Leipzig S. 477. erzählte (hat) — nicht S. 477, ſondern 475 u. 476 — ſo verliert die Zuverläſſigkeit der Nachrichten des Verfaſſers ſehr.“ — Sonderbar! Dieſe Anekdote über den Kurfürſten von Kölln war ganz eine Nebenſache, in einer Anmerkung unten, und trug ihren Credit gleich an ſich, durch das eingeſchobene — wie man in Halle jezt erzählt. Alſo — Relata reſerebam, und dieß nach der Relation dreyer nicht unbedeutender Herren aus Leipzig, die ich im Stillen Vierter Theil. G

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/101>, abgerufen am 21.11.2024.