Daß ich über diese Leute nicht zu viel gesagt habe, mögen meine Leser nach Stellen beurtheilen, welche ich aus einer Apologie für die Stadt Koblenz und das Trierische Land nachher bemerkt habe, um meine Privatbehauptung durch ein öffentliches Dokument hier mitzubestätigen. Die Apologie war dem Nationalkonvente von einem Bürger in Koblenz zugeschrieben, und enthält, wie man gleich sehen wird, noch manch andern wichti- gen Aufschluß.
"Koblenz -- heißt es darin -- hat den er- sten Zunder zum Kriege gegeben. Es war der Sammelplatz der Königsfreunde und der Aristokra- ten: Monsieur und Graf Artois hatten hier ihr Hoflager aufgeschlagen. Hier war die Zusam- menkunft der ausgewanderten Adlichen, die nur zusammentraten, um Frankreichs alte Regierungs- form wieder herzustellen, und die muthigen Ver- theidiger der Revolution zur Strafe zu ziehen." --
Kaum war es bekannt, daß Monsieur und Graf Artois in Koblenz eingetroffen wären, so ströhmten die Ausgewanderten aus allen Gegenden in unglaublicher Menge dahin: Nur wenige Wo- chen, und ihre Anzahl belief sich auf mehrere Tau- sende. -- Nur wenige Monathe, und kaum ein Dachstübchen war mehr in Koblenz zu haben."
Von nun an war selbst unser Fürst kaum mehr
Daß ich uͤber dieſe Leute nicht zu viel geſagt habe, moͤgen meine Leſer nach Stellen beurtheilen, welche ich aus einer Apologie fuͤr die Stadt Koblenz und das Trieriſche Land nachher bemerkt habe, um meine Privatbehauptung durch ein oͤffentliches Dokument hier mitzubeſtaͤtigen. Die Apologie war dem Nationalkonvente von einem Buͤrger in Koblenz zugeſchrieben, und enthaͤlt, wie man gleich ſehen wird, noch manch andern wichti- gen Aufſchluß.
„Koblenz — heißt es darin — hat den er- ſten Zunder zum Kriege gegeben. Es war der Sammelplatz der Koͤnigsfreunde und der Ariſtokra- ten: Monſieur und Graf Artois hatten hier ihr Hoflager aufgeſchlagen. Hier war die Zuſam- menkunft der ausgewanderten Adlichen, die nur zuſammentraten, um Frankreichs alte Regierungs- form wieder herzuſtellen, und die muthigen Ver- theidiger der Revolution zur Strafe zu ziehen.“ —
Kaum war es bekannt, daß Monſieur und Graf Artois in Koblenz eingetroffen waͤren, ſo ſtroͤhmten die Ausgewanderten aus allen Gegenden in unglaublicher Menge dahin: Nur wenige Wo- chen, und ihre Anzahl belief ſich auf mehrere Tau- ſende. — Nur wenige Monathe, und kaum ein Dachſtuͤbchen war mehr in Koblenz zu haben.“
Von nun an war ſelbſt unſer Fuͤrſt kaum mehr
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[79/0091]
Daß ich uͤber dieſe Leute nicht zu viel geſagt
habe, moͤgen meine Leſer nach Stellen beurtheilen,
welche ich aus einer Apologie fuͤr die Stadt
Koblenz und das Trieriſche Land nachher
bemerkt habe, um meine Privatbehauptung durch
ein oͤffentliches Dokument hier mitzubeſtaͤtigen.
Die Apologie war dem Nationalkonvente von einem
Buͤrger in Koblenz zugeſchrieben, und enthaͤlt, wie
man gleich ſehen wird, noch manch andern wichti-
gen Aufſchluß.
„Koblenz — heißt es darin — hat den er-
ſten Zunder zum Kriege gegeben. Es war der
Sammelplatz der Koͤnigsfreunde und der Ariſtokra-
ten: Monſieur und Graf Artois hatten hier
ihr Hoflager aufgeſchlagen. Hier war die Zuſam-
menkunft der ausgewanderten Adlichen, die nur
zuſammentraten, um Frankreichs alte Regierungs-
form wieder herzuſtellen, und die muthigen Ver-
theidiger der Revolution zur Strafe zu ziehen.“ —
Kaum war es bekannt, daß Monſieur und
Graf Artois in Koblenz eingetroffen waͤren, ſo
ſtroͤhmten die Ausgewanderten aus allen Gegenden
in unglaublicher Menge dahin: Nur wenige Wo-
chen, und ihre Anzahl belief ſich auf mehrere Tau-
ſende. — Nur wenige Monathe, und kaum ein
Dachſtuͤbchen war mehr in Koblenz zu haben.“
Von nun an war ſelbſt unſer Fuͤrſt kaum mehr
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/91>, abgerufen am 24.11.2024.
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