Metternich: daß er nicht ausgehe, und so lange nicht ausgehen würde, bis vorerst gewisse Dinge ins Reine gebracht wären. Der Hr. Offizier, der über diese Aeußerung vermuthlich Rapport gemacht hatte, kam in einer halben Stunde wieder, und sagte zu Metterich in dem einen, und zu Le- vern und Rompel in dem andern Zimmer: daß sie sich sogleich ankleiden sollten, um anders- wohin gebracht zu werden. Auf die Frage: wo- hin denn? antwortete derselbe: daß wir das schon erfahren würden: er habe keine Erlaubniß, es zu sagen. So wurden nun wir Drey in die untere Kaserne, in eben das Quartier gebracht, wo meh- rene von uns sich schon die Verwahrung neben zwei angeblichen Spionen gefallen lassen mußten: und eben hier sind wir noch.
Wir haben hier nicht weniger, wohl mehr Ge- mächlichkeit, und ein gesunderes Quartier von zwei Zimmern, als oben im Klosterbau. Nur tra- fen wir beim Eintritt eine ziemliche Menge Flöhe an, die wie Ameisen an uns herumkrochen, und noch jezt uns viel Ungemächlichkeit verursachen. Die so auffallende, diktatorische Wegführung von uns hat vermuthlich, mit noch einer Dosis Anstiftung nach dem bekannten Calumniare audacter: semper aliquid haeret, zu einem sehr allgemein gewordenen Gespräche in der Stadt Anlaß gegeben: daß Met-
Metternich: daß er nicht ausgehe, und ſo lange nicht ausgehen wuͤrde, bis vorerſt gewiſſe Dinge ins Reine gebracht waͤren. Der Hr. Offizier, der uͤber dieſe Aeußerung vermuthlich Rapport gemacht hatte, kam in einer halben Stunde wieder, und ſagte zu Metterich in dem einen, und zu Le- vern und Rompel in dem andern Zimmer: daß ſie ſich ſogleich ankleiden ſollten, um anders- wohin gebracht zu werden. Auf die Frage: wo- hin denn? antwortete derſelbe: daß wir das ſchon erfahren wuͤrden: er habe keine Erlaubniß, es zu ſagen. So wurden nun wir Drey in die untere Kaſerne, in eben das Quartier gebracht, wo meh- rene von uns ſich ſchon die Verwahrung neben zwei angeblichen Spionen gefallen laſſen mußten: und eben hier ſind wir noch.
Wir haben hier nicht weniger, wohl mehr Ge- maͤchlichkeit, und ein geſunderes Quartier von zwei Zimmern, als oben im Kloſterbau. Nur tra- fen wir beim Eintritt eine ziemliche Menge Floͤhe an, die wie Ameiſen an uns herumkrochen, und noch jezt uns viel Ungemaͤchlichkeit verurſachen. Die ſo auffallende, diktatoriſche Wegfuͤhrung von uns hat vermuthlich, mit noch einer Doſis Anſtiftung nach dem bekannten Calumniare audacter: ſemper aliquid haeret, zu einem ſehr allgemein gewordenen Geſpraͤche in der Stadt Anlaß gegeben: daß Met-
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Metternich: daß er nicht ausgehe, und ſo lange
nicht ausgehen wuͤrde, bis vorerſt gewiſſe Dinge
ins Reine gebracht waͤren. Der Hr. Offizier, der
uͤber dieſe Aeußerung vermuthlich Rapport gemacht
hatte, kam in einer halben Stunde wieder, und
ſagte zu Metterich in dem einen, und zu Le-
vern und Rompel in dem andern Zimmer:
daß ſie ſich ſogleich ankleiden ſollten, um anders-
wohin gebracht zu werden. Auf die Frage: wo-
hin denn? antwortete derſelbe: daß wir das ſchon
erfahren wuͤrden: er habe keine Erlaubniß, es zu
ſagen. So wurden nun wir Drey in die untere
Kaſerne, in eben das Quartier gebracht, wo meh-
rene von uns ſich ſchon die Verwahrung neben zwei
angeblichen Spionen gefallen laſſen mußten: und
eben hier ſind wir noch.
Wir haben hier nicht weniger, wohl mehr Ge-
maͤchlichkeit, und ein geſunderes Quartier von
zwei Zimmern, als oben im Kloſterbau. Nur tra-
fen wir beim Eintritt eine ziemliche Menge Floͤhe
an, die wie Ameiſen an uns herumkrochen, und
noch jezt uns viel Ungemaͤchlichkeit verurſachen.
Die ſo auffallende, diktatoriſche Wegfuͤhrung von uns
hat vermuthlich, mit noch einer Doſis Anſtiftung
nach dem bekannten Calumniare audacter: ſemper
aliquid haeret, zu einem ſehr allgemein gewordenen
Geſpraͤche in der Stadt Anlaß gegeben: daß Met-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/419>, abgerufen am 25.11.2024.
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