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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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Der Forscher dieser Gräuelthaten läuft ja Gefahr,
daß ihm darüber die ganze Menschheit verächtlich
werde. Denn wer begreift es, daß sich Millionen
Menschen von einzelnen Wütrichen haben schlach-
ten, von einzelnen Räubern haben plündern lassen!
Die Feigheit dieser Elenden ist ja noch räthselhaf-
ter, als die Unmenschlichkeit ihrer Tyrannen. *) --
So wahr ist es nämlich, wenn der Dichter aus-
ruft:

Unselig Mittelding von Engel und von Vieh,
Du hast Vernunft, o Mensch, und brauchst sie den-
noch nie!

Verzeihung für diese Episode!

Eine Stunde von Trier wurde unser Lager auf-
geschlagen nahe an der Mosel, da, wo die Saar
in diesen Fluß einfällt. In ganz Deutschland,
so weit ich wenigstens darin herum gewesen bin,
giebt es wohl keine schönere Gegend, als da, wo
hier unser Lager stand; aber leider machte die ent-
setzliche Hitze, daß wir den Anblick der schönen
Natur beynahe gar nicht genießen konnten. Ich
erinnere mich nicht, von der Sonne jemals mehr
gebrannt worden zu seyn, als damals; und wenn
wir noch gutes Wasser gehabt hätten, so hätten

*) S[ - 7 Zeichen fehlen]
allgem. Staatsrecht S. 103.

Der Forſcher dieſer Graͤuelthaten laͤuft ja Gefahr,
daß ihm daruͤber die ganze Menſchheit veraͤchtlich
werde. Denn wer begreift es, daß ſich Millionen
Menſchen von einzelnen Wuͤtrichen haben ſchlach-
ten, von einzelnen Raͤubern haben pluͤndern laſſen!
Die Feigheit dieſer Elenden iſt ja noch raͤthſelhaf-
ter, als die Unmenſchlichkeit ihrer Tyrannen. *)
So wahr iſt es naͤmlich, wenn der Dichter aus-
ruft:

Unſelig Mittelding von Engel und von Vieh,
Du haſt Vernunft, o Menſch, und brauchſt ſie den-
noch nie!

Verzeihung fuͤr dieſe Epiſode!

Eine Stunde von Trier wurde unſer Lager auf-
geſchlagen nahe an der Moſel, da, wo die Saar
in dieſen Fluß einfaͤllt. In ganz Deutſchland,
ſo weit ich wenigſtens darin herum geweſen bin,
giebt es wohl keine ſchoͤnere Gegend, als da, wo
hier unſer Lager ſtand; aber leider machte die ent-
ſetzliche Hitze, daß wir den Anblick der ſchoͤnen
Natur beynahe gar nicht genießen konnten. Ich
erinnere mich nicht, von der Sonne jemals mehr
gebrannt worden zu ſeyn, als damals; und wenn
wir noch gutes Waſſer gehabt haͤtten, ſo haͤtten

*) S[ – 7 Zeichen fehlen]
allgem. Staatsrecht S. 103.
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[92/0104] Der Forſcher dieſer Graͤuelthaten laͤuft ja Gefahr, daß ihm daruͤber die ganze Menſchheit veraͤchtlich werde. Denn wer begreift es, daß ſich Millionen Menſchen von einzelnen Wuͤtrichen haben ſchlach- ten, von einzelnen Raͤubern haben pluͤndern laſſen! Die Feigheit dieſer Elenden iſt ja noch raͤthſelhaf- ter, als die Unmenſchlichkeit ihrer Tyrannen. *) — So wahr iſt es naͤmlich, wenn der Dichter aus- ruft: Unſelig Mittelding von Engel und von Vieh, Du haſt Vernunft, o Menſch, und brauchſt ſie den- noch nie! Verzeihung fuͤr dieſe Epiſode! Eine Stunde von Trier wurde unſer Lager auf- geſchlagen nahe an der Moſel, da, wo die Saar in dieſen Fluß einfaͤllt. In ganz Deutſchland, ſo weit ich wenigſtens darin herum geweſen bin, giebt es wohl keine ſchoͤnere Gegend, als da, wo hier unſer Lager ſtand; aber leider machte die ent- ſetzliche Hitze, daß wir den Anblick der ſchoͤnen Natur beynahe gar nicht genießen konnten. Ich erinnere mich nicht, von der Sonne jemals mehr gebrannt worden zu ſeyn, als damals; und wenn wir noch gutes Waſſer gehabt haͤtten, ſo haͤtten *) S_______ allgem. Staatsrecht S. 103.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/104>, abgerufen am 22.11.2024.