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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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lande zu sehen, aus einem Lande, wo dergleichen
leider so selten ist! Und daß ich hier einen so guten
Landsmann nennen kann, ist mir jetzt, da ich dieses
schreibe, noch immer ein Vergnügen. Ich lobe
wahrlich gern, wenn ich etwas finde, das ich loben
darf, ohne zu lügen: allein nach meinem Vorneh-
men, die Sachen zu beschreiben, wie ich sie gefunden
habe, mußte ich gar oft scapham scapham, ligo-
nem ligonem nennen.

Herr von la Roche war vor einem Jahre zu
Hause gewesen, und hatte da eben die fatalen Ge-
sinnungen meines Bruders gegen mich wohl eingese-
hen. Seine Nachrichten darüber stimmten mit de-
nen meiner andern Freunde überein. -- Ich habe
einige Stunden recht vergnügt mit Herrn von la
Roche zugebracht, und rothen Wein bei ihm ge-
trunken, der auf seinen eignen Gütern wächst, und
dem Burgunder nicht viel nachgiebt. Bei meinem
Abschied gab er mir, so sehr ich es auch verbath, ein
ansehnliches Präsent. Männer von der Art söhnen
uns mit der neckenden Welt wieder aus

Indessen arbeitete ich an dem Aufsatz für Her-
zog Friedrich. Ich sezte alles französisch auf,
hätte es aber gern durch einen andern abschreiben las-
sen, wenn er mir nicht ausdrücklich befohlen hätte,
alles selbst zu schreiben: denn als ich mich unter an-
dern entschuldigte: ich könnte mein Tagebuch, wegen

lande zu ſehen, aus einem Lande, wo dergleichen
leider ſo ſelten iſt! Und daß ich hier einen ſo guten
Landsmann nennen kann, iſt mir jetzt, da ich dieſes
ſchreibe, noch immer ein Vergnuͤgen. Ich lobe
wahrlich gern, wenn ich etwas finde, das ich loben
darf, ohne zu luͤgen: allein nach meinem Vorneh-
men, die Sachen zu beſchreiben, wie ich ſie gefunden
habe, mußte ich gar oft ſcapham ſcapham, ligo-
nem ligonem nennen.

Herr von la Roche war vor einem Jahre zu
Hauſe geweſen, und hatte da eben die fatalen Ge-
ſinnungen meines Bruders gegen mich wohl eingeſe-
hen. Seine Nachrichten daruͤber ſtimmten mit de-
nen meiner andern Freunde uͤberein. — Ich habe
einige Stunden recht vergnuͤgt mit Herrn von la
Roche zugebracht, und rothen Wein bei ihm ge-
trunken, der auf ſeinen eignen Guͤtern waͤchſt, und
dem Burgunder nicht viel nachgiebt. Bei meinem
Abſchied gab er mir, ſo ſehr ich es auch verbath, ein
anſehnliches Praͤſent. Maͤnner von der Art ſoͤhnen
uns mit der neckenden Welt wieder aus

Indeſſen arbeitete ich an dem Aufſatz fuͤr Her-
zog Friedrich. Ich ſezte alles franzoͤſiſch auf,
haͤtte es aber gern durch einen andern abſchreiben laſ-
ſen, wenn er mir nicht ausdruͤcklich befohlen haͤtte,
alles ſelbſt zu ſchreiben: denn als ich mich unter an-
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[461[463]/0465] lande zu ſehen, aus einem Lande, wo dergleichen leider ſo ſelten iſt! Und daß ich hier einen ſo guten Landsmann nennen kann, iſt mir jetzt, da ich dieſes ſchreibe, noch immer ein Vergnuͤgen. Ich lobe wahrlich gern, wenn ich etwas finde, das ich loben darf, ohne zu luͤgen: allein nach meinem Vorneh- men, die Sachen zu beſchreiben, wie ich ſie gefunden habe, mußte ich gar oft ſcapham ſcapham, ligo- nem ligonem nennen. Herr von la Roche war vor einem Jahre zu Hauſe geweſen, und hatte da eben die fatalen Ge- ſinnungen meines Bruders gegen mich wohl eingeſe- hen. Seine Nachrichten daruͤber ſtimmten mit de- nen meiner andern Freunde uͤberein. — Ich habe einige Stunden recht vergnuͤgt mit Herrn von la Roche zugebracht, und rothen Wein bei ihm ge- trunken, der auf ſeinen eignen Guͤtern waͤchſt, und dem Burgunder nicht viel nachgiebt. Bei meinem Abſchied gab er mir, ſo ſehr ich es auch verbath, ein anſehnliches Praͤſent. Maͤnner von der Art ſoͤhnen uns mit der neckenden Welt wieder aus Indeſſen arbeitete ich an dem Aufſatz fuͤr Her- zog Friedrich. Ich ſezte alles franzoͤſiſch auf, haͤtte es aber gern durch einen andern abſchreiben laſ- ſen, wenn er mir nicht ausdruͤcklich befohlen haͤtte, alles ſelbſt zu ſchreiben: denn als ich mich unter an- dern entſchuldigte: ich koͤnnte mein Tagebuch, wegen

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 461[463]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/465>, abgerufen am 25.11.2024.