den: denn sehr bald merkte ich, daß ich ihnen überle- gen war.
Sechstes Kapitel.
Merckt's euch, ihr Volks- und Kinderlehrer!
Ich habe mir nicht vorgesetzt, ein curriculum vitae aus meiner Lebensgeschichte zu machen, wie ihn die Studenten auf einigen Universitäten einreichen müs- sen, wenn sie ein Testimonium von der Fakultät ha- ben wollen: denn in einem solchen Curriculum ist es hinlänglich, daß die gehörten oder nicht gehörten Collegien, wenn sie nur bezahlt sind, angeführt werden. Ich will aber das nicht thun: ich erzähle nicht, wie ich studirt, und was ich etwa gelernt habe: denn einmal bin ich kein Gelehrter, und fühle nur zu sehr, wie manches ich versäumt habe -- und dann soll mein Büchlein Nutzen stiften im Publikum. Ich werde daher nur das angeben, was dem Päda- gogen, dem Schulmanne, dem Beobachter und vor- züglich dem unverdorbenen und verdorbenen Jüng- linge Stoff zum Nachdenken geben kann. Und aus dieser Absicht muß alles, was ich hier schreibe, be- urtheilt werden.
den: denn ſehr bald merkte ich, daß ich ihnen uͤberle- gen war.
Sechstes Kapitel.
Merckt's euch, ihr Volks- und Kinderlehrer!
Ich habe mir nicht vorgeſetzt, ein curriculum vitae aus meiner Lebensgeſchichte zu machen, wie ihn die Studenten auf einigen Univerſitaͤten einreichen muͤſ- ſen, wenn ſie ein Teſtimonium von der Fakultaͤt ha- ben wollen: denn in einem ſolchen Curriculum iſt es hinlaͤnglich, daß die gehoͤrten oder nicht gehoͤrten Collegien, wenn ſie nur bezahlt ſind, angefuͤhrt werden. Ich will aber das nicht thun: ich erzaͤhle nicht, wie ich ſtudirt, und was ich etwa gelernt habe: denn einmal bin ich kein Gelehrter, und fuͤhle nur zu ſehr, wie manches ich verſaͤumt habe — und dann ſoll mein Buͤchlein Nutzen ſtiften im Publikum. Ich werde daher nur das angeben, was dem Paͤda- gogen, dem Schulmanne, dem Beobachter und vor- zuͤglich dem unverdorbenen und verdorbenen Juͤng- linge Stoff zum Nachdenken geben kann. Und aus dieſer Abſicht muß alles, was ich hier ſchreibe, be- urtheilt werden.
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den: denn ſehr bald merkte ich, daß ich ihnen uͤberle-
gen war.
Sechstes Kapitel.
Merckt's euch, ihr Volks- und Kinderlehrer!
Ich habe mir nicht vorgeſetzt, ein curriculum vitae
aus meiner Lebensgeſchichte zu machen, wie ihn die
Studenten auf einigen Univerſitaͤten einreichen muͤſ-
ſen, wenn ſie ein Teſtimonium von der Fakultaͤt ha-
ben wollen: denn in einem ſolchen Curriculum iſt es
hinlaͤnglich, daß die gehoͤrten oder nicht gehoͤrten
Collegien, wenn ſie nur bezahlt ſind, angefuͤhrt
werden. Ich will aber das nicht thun: ich erzaͤhle
nicht, wie ich ſtudirt, und was ich etwa gelernt
habe: denn einmal bin ich kein Gelehrter, und fuͤhle
nur zu ſehr, wie manches ich verſaͤumt habe — und
dann ſoll mein Buͤchlein Nutzen ſtiften im Publikum.
Ich werde daher nur das angeben, was dem Paͤda-
gogen, dem Schulmanne, dem Beobachter und vor-
zuͤglich dem unverdorbenen und verdorbenen Juͤng-
linge Stoff zum Nachdenken geben kann. Und aus
dieſer Abſicht muß alles, was ich hier ſchreibe, be-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/49>, abgerufen am 24.11.2024.
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