Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.sammenkunft, ihnen einen Weg zu zeigen, wie dies Ich schlug vor, daß sie meinetwegen eine Bitt- Bei dem Vorschlage, sie zu nehmen, stellten Ich hatte schon mehrmals eine beinahe festge- k) Vielleicht haben schon manche meiner Leser gefragt,
warum ich denn so ganz und gar von diesem herrlichen Geschöpfe schweige? Aber warten Sie nur meine Her- ren, im andern Theile dieser Historie soll Thereschen schon wieder auftreten, und ihre Rolle ausspielen. Sa- chen, so zusammen gehören, zerstück ich nicht gern. ſammenkunft, ihnen einen Weg zu zeigen, wie dies Ich ſchlug vor, daß ſie meinetwegen eine Bitt- Bei dem Vorſchlage, ſie zu nehmen, ſtellten Ich hatte ſchon mehrmals eine beinahe feſtge- k) Vielleicht haben ſchon manche meiner Leſer gefragt,
warum ich denn ſo ganz und gar von dieſem herrlichen Geſchoͤpfe ſchweige? Aber warten Sie nur meine Her- ren, im andern Theile dieſer Hiſtorie ſoll Thereschen ſchon wieder auftreten, und ihre Rolle ausſpielen. Sa- chen, ſo zuſammen gehoͤren, zerſtuͤck ich nicht gern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0384" n="370"/> ſammenkunft, ihnen einen Weg zu zeigen, wie dies<lb/> Ding am beſten zu bewerkſtelligen waͤre.</p><lb/> <p>Ich ſchlug vor, daß ſie meinetwegen eine Bitt-<lb/> ſchrift beim Konſiſtorium zu Grehweiler eingeben<lb/> moͤchten. — Freilich hatte mein Herz gegen die<lb/> Verbindung mit der Mamſell Koͤſter gar ſehr viel<lb/> einzuwenden. Einmal war das Maͤdchen, wenig-<lb/> ſtens ſechszehn Jahr aͤlter als ich, und dann hatte<lb/> ſie auch nicht die geringſte Spur von Schoͤnheit.<lb/> Sonſt ſchien es ein gutes und ſtilles Geſchoͤpf zu ſeyn;<lb/> aber mir wollte ſie nicht gefallen, ohnerachtet ich<lb/> doch auch gar nicht der Kerl war, der viel Wahl vor<lb/> ſich hatte. Dies mein Zuruͤckziehen von dem Maͤd-<lb/> chen, konnte ich mir ganz gut erklaͤren.</p><lb/> <p>Bei dem Vorſchlage, ſie zu nehmen, ſtellten<lb/> ſich mir die Bilder meiner vorigen Bekannt- und<lb/> Liebſchaften wieder dar, und ſobald ſich mir Theres-<lb/> chen <note place="foot" n="k)">Vielleicht haben ſchon manche meiner Leſer gefragt,<lb/> warum ich denn ſo ganz und gar von dieſem herrlichen<lb/> Geſchoͤpfe ſchweige? Aber warten Sie nur meine Her-<lb/> ren, im andern Theile dieſer Hiſtorie ſoll Thereschen<lb/> ſchon wieder auftreten, und ihre Rolle ausſpielen. Sa-<lb/> chen, ſo zuſammen gehoͤren, zerſtuͤck ich nicht gern.</note> wieder vor die Augen mahlte, ſo empoͤrte<lb/> ſich alles in meiner Vorderbruſt.</p><lb/> <p>Ich hatte ſchon mehrmals eine beinahe feſtge-<lb/> gruͤndete Hoffnung verloren, war als ein Libertiner<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [370/0384]
ſammenkunft, ihnen einen Weg zu zeigen, wie dies
Ding am beſten zu bewerkſtelligen waͤre.
Ich ſchlug vor, daß ſie meinetwegen eine Bitt-
ſchrift beim Konſiſtorium zu Grehweiler eingeben
moͤchten. — Freilich hatte mein Herz gegen die
Verbindung mit der Mamſell Koͤſter gar ſehr viel
einzuwenden. Einmal war das Maͤdchen, wenig-
ſtens ſechszehn Jahr aͤlter als ich, und dann hatte
ſie auch nicht die geringſte Spur von Schoͤnheit.
Sonſt ſchien es ein gutes und ſtilles Geſchoͤpf zu ſeyn;
aber mir wollte ſie nicht gefallen, ohnerachtet ich
doch auch gar nicht der Kerl war, der viel Wahl vor
ſich hatte. Dies mein Zuruͤckziehen von dem Maͤd-
chen, konnte ich mir ganz gut erklaͤren.
Bei dem Vorſchlage, ſie zu nehmen, ſtellten
ſich mir die Bilder meiner vorigen Bekannt- und
Liebſchaften wieder dar, und ſobald ſich mir Theres-
chen k) wieder vor die Augen mahlte, ſo empoͤrte
ſich alles in meiner Vorderbruſt.
Ich hatte ſchon mehrmals eine beinahe feſtge-
gruͤndete Hoffnung verloren, war als ein Libertiner
k) Vielleicht haben ſchon manche meiner Leſer gefragt,
warum ich denn ſo ganz und gar von dieſem herrlichen
Geſchoͤpfe ſchweige? Aber warten Sie nur meine Her-
ren, im andern Theile dieſer Hiſtorie ſoll Thereschen
ſchon wieder auftreten, und ihre Rolle ausſpielen. Sa-
chen, ſo zuſammen gehoͤren, zerſtuͤck ich nicht gern.
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