Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.Engel: Noch nit: er werd abber doch bal Ich: Ist sonst kein Bekannter hier? Engel: (vertraulich) Musche Fritz, Ehr Ich: Das wäre! Und wo sind die, mein lie- Engel: Da unne in Bremshütt. Ich: Da muß ich gleich hin! a propos Lie- Engel: Wann eichs (ich es) thu kan, mit Ich: Kann er mir einige Gulden vorstrecken, Engel: (sehr freudig) Ei warum nit! Eich Ich: Mit der Hälfte! wenn ich nur fünf Gul- Engel: (zählt Geld) Nä, da seyn Zehn Gulle, Auf diese Weise war mein Beutel wieder in Engel: Noch nit: er werd abber doch bal Ich: Iſt ſonſt kein Bekannter hier? Engel: (vertraulich) Muſche Fritz, Ehr Ich: Das waͤre! Und wo ſind die, mein lie- Engel: Da unne in Bremshuͤtt. Ich: Da muß ich gleich hin! à propos Lie- Engel: Wann eichs (ich es) thu kan, mit Ich: Kann er mir einige Gulden vorſtrecken, Engel: (ſehr freudig) Ei warum nit! Eich Ich: Mit der Haͤlfte! wenn ich nur fuͤnf Gul- Engel: (zaͤhlt Geld) Naͤ, da ſeyn Zehn Gulle, Auf dieſe Weiſe war mein Beutel wieder in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0162" n="148"/> <p><hi rendition="#g">Engel</hi>: Noch nit: er werd abber doch bal<lb/> kumme. Die Mammeſe kimt och, un och die Tan-<lb/> teſe, (Mamma und Tante.)</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>: Iſt ſonſt kein Bekannter hier?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Engel</hi>: (vertraulich) Muſche Fritz, Ehr<lb/> Menſch, (Ihre Geliebte) es ſchun da mit ehrem<lb/> Babe (Papa).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>: Das waͤre! Und wo ſind die, mein lie-<lb/> ber Meiſter?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Engel</hi>: Da unne in Bremshuͤtt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>: Da muß ich gleich hin! <hi rendition="#aq">à propos</hi> Lie-<lb/> ber! ich habe eine Bitte an Ihn.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Engel</hi>: Wann eichs (ich es) thu kan, mit<lb/> Froͤde.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>: Kann er mir einige Gulden vorſtrecken,<lb/> bis wir nach Hauſe kammen?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Engel</hi>: (ſehr freudig) Ei warum nit! Eich<lb/> will Ehne zehn Gulle gebe: hun Se damet<lb/> genuk?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>: Mit der Haͤlfte! wenn ich nur fuͤnf Gul-<lb/> den habe.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Engel</hi>: (zaͤhlt Geld) Naͤ, da ſeyn Zehn Gulle,<lb/> Es eß ſchun gut. Se (zu) Wennelshem gebe Se<lb/> mer ſe wedder.</p><lb/> <p>Auf dieſe Weiſe war mein Beutel wieder in<lb/> Ordnung, welcher auf der Reiſe, beſonders zu<lb/> Frankfurt, ziemlich ſchwindſuͤchtig geworden war.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0162]
Engel: Noch nit: er werd abber doch bal
kumme. Die Mammeſe kimt och, un och die Tan-
teſe, (Mamma und Tante.)
Ich: Iſt ſonſt kein Bekannter hier?
Engel: (vertraulich) Muſche Fritz, Ehr
Menſch, (Ihre Geliebte) es ſchun da mit ehrem
Babe (Papa).
Ich: Das waͤre! Und wo ſind die, mein lie-
ber Meiſter?
Engel: Da unne in Bremshuͤtt.
Ich: Da muß ich gleich hin! à propos Lie-
ber! ich habe eine Bitte an Ihn.
Engel: Wann eichs (ich es) thu kan, mit
Froͤde.
Ich: Kann er mir einige Gulden vorſtrecken,
bis wir nach Hauſe kammen?
Engel: (ſehr freudig) Ei warum nit! Eich
will Ehne zehn Gulle gebe: hun Se damet
genuk?
Ich: Mit der Haͤlfte! wenn ich nur fuͤnf Gul-
den habe.
Engel: (zaͤhlt Geld) Naͤ, da ſeyn Zehn Gulle,
Es eß ſchun gut. Se (zu) Wennelshem gebe Se
mer ſe wedder.
Auf dieſe Weiſe war mein Beutel wieder in
Ordnung, welcher auf der Reiſe, beſonders zu
Frankfurt, ziemlich ſchwindſuͤchtig geworden war.
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