Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837."Was hat die heil'ge Mutter Gottes mit Bel- Hör einmal, Highmans, dergleichen Anzüglich- "Ach, Du spanischer Schaafskopf, bleib mit Ein drohendes Murren erhob sich an mehreren Da seht Euch Vetter Motten an, rief High- „Was hat die heil’ge Mutter Gottes mit Bel- Hör einmal, Highmans, dergleichen Anzüglich- „Ach, Du ſpaniſcher Schaafskopf, bleib mit Ein drohendes Murren erhob ſich an mehreren Da ſeht Euch Vetter Motten an, rief High- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0043" n="35"/> <p>„Was hat die heil’ge Mutter Gottes mit Bel-<lb/> gien zu thun,“ erinnerte der größere von den ſonn-<lb/> verbrannten Burſchen, zu denen ſich Jacques geſetzt<lb/> hatte, „die hilft heut zu Tage nicht mehr“</p><lb/> <p>Hör einmal, Highmans, dergleichen Anzüglich-<lb/> keiten auf unſere katholiſche Religion verbitten wir<lb/> uns, wir Spanier —</p><lb/> <p>„Ach, Du ſpaniſcher Schaafskopf, bleib mit<lb/> Deinem dummen Zeuge zu Hauſe, um Eure Mut-<lb/> ter Gottes kümmert ſich heutiges Tages kein ver-<lb/> nünftiger Menſch mehr, und um Eurer Pfaffen<lb/> willen haben wir uns das Blut nicht abzapfen laſ-<lb/> ſen im September“ —</p><lb/> <p>Ein drohendes Murren erhob ſich an mehreren<lb/> Orten — „Highmans iſt ein Menſch ohne Ge-<lb/> wiſſen,“ murmelte Herr Motten, der Wirth, „Jhr<lb/> Wohlſein, Herr Doctor,“ ſetzte er hinzu und leerte<lb/> ſchlürfend ſein volles Glas.</p><lb/> <p>Da ſeht Euch Vetter Motten an, rief High-<lb/> mans, der weiß ſeine Heiligen zu behandeln, er<lb/> trinkt ihnen ein Glas Rothwein nach dem andern<lb/> zu, nicht wahr, Du Wirth zum Henker, das iſt<lb/> die beſte Religion?</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [35/0043]
„Was hat die heil’ge Mutter Gottes mit Bel-
gien zu thun,“ erinnerte der größere von den ſonn-
verbrannten Burſchen, zu denen ſich Jacques geſetzt
hatte, „die hilft heut zu Tage nicht mehr“
Hör einmal, Highmans, dergleichen Anzüglich-
keiten auf unſere katholiſche Religion verbitten wir
uns, wir Spanier —
„Ach, Du ſpaniſcher Schaafskopf, bleib mit
Deinem dummen Zeuge zu Hauſe, um Eure Mut-
ter Gottes kümmert ſich heutiges Tages kein ver-
nünftiger Menſch mehr, und um Eurer Pfaffen
willen haben wir uns das Blut nicht abzapfen laſ-
ſen im September“ —
Ein drohendes Murren erhob ſich an mehreren
Orten — „Highmans iſt ein Menſch ohne Ge-
wiſſen,“ murmelte Herr Motten, der Wirth, „Jhr
Wohlſein, Herr Doctor,“ ſetzte er hinzu und leerte
ſchlürfend ſein volles Glas.
Da ſeht Euch Vetter Motten an, rief High-
mans, der weiß ſeine Heiligen zu behandeln, er
trinkt ihnen ein Glas Rothwein nach dem andern
zu, nicht wahr, Du Wirth zum Henker, das iſt
die beſte Religion?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |