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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.

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sei. Jch kenne in dieser Stadt nichts als das
Gefängniß, und was damit zusammenhängt, ich
wollte Constantin um ein Nachtlager ansprechen,
wir brauchen ja nicht mit einander zu reden, und
morgen, nun morgen wird sich was Anderes finden,
oder auch nicht, das Leben mag sich einen Weg
suchen oder aufhören, wie's will! Du wirst schel-
ten, es unwürdig nennen, daß ich mich nur um
das Lager auf einem Brette an Constantin wende,
immerhin, ich hasse schlecht vom Hause aus, und
jetzt erst gar, schilt meinetwegen!

Um Constantin zu finden, mußte ich wieder an's
Gefängnißhaus zurück, dort seine Wohnung zu er-
fragen -- 's hatte etwas Verhängnißvolles, daß ich
mir dort Rath für die Freiheit holen sollte. Sie
fragten mich, ob es mir so gut gefallen hätte, und
ich wieder kommen, wieder bei ihnen schlafen wollte?
Wahrhaftig, es wäre mir ganz recht gewesen, hätten
sie ein Lager zur Hand gehabt, ich hätte mich hin-
gestreckt.

Constantin saß mit seiner Frau am Theetische.
Er empfing mich kalt, und Julie eigentlich auch,
aber das Weib, auch wenn es noch so blasirt und

ſei. Jch kenne in dieſer Stadt nichts als das
Gefängniß, und was damit zuſammenhängt, ich
wollte Conſtantin um ein Nachtlager anſprechen,
wir brauchen ja nicht mit einander zu reden, und
morgen, nun morgen wird ſich was Anderes finden,
oder auch nicht, das Leben mag ſich einen Weg
ſuchen oder aufhören, wie’s will! Du wirſt ſchel-
ten, es unwürdig nennen, daß ich mich nur um
das Lager auf einem Brette an Conſtantin wende,
immerhin, ich haſſe ſchlecht vom Hauſe aus, und
jetzt erſt gar, ſchilt meinetwegen!

Um Conſtantin zu finden, mußte ich wieder an’s
Gefängnißhaus zurück, dort ſeine Wohnung zu er-
fragen — ’s hatte etwas Verhängnißvolles, daß ich
mir dort Rath für die Freiheit holen ſollte. Sie
fragten mich, ob es mir ſo gut gefallen hätte, und
ich wieder kommen, wieder bei ihnen ſchlafen wollte?
Wahrhaftig, es wäre mir ganz recht geweſen, hätten
ſie ein Lager zur Hand gehabt, ich hätte mich hin-
geſtreckt.

Conſtantin ſaß mit ſeiner Frau am Theetiſche.
Er empfing mich kalt, und Julie eigentlich auch,
aber das Weib, auch wenn es noch ſo blaſirt und

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[173/0181] ſei. Jch kenne in dieſer Stadt nichts als das Gefängniß, und was damit zuſammenhängt, ich wollte Conſtantin um ein Nachtlager anſprechen, wir brauchen ja nicht mit einander zu reden, und morgen, nun morgen wird ſich was Anderes finden, oder auch nicht, das Leben mag ſich einen Weg ſuchen oder aufhören, wie’s will! Du wirſt ſchel- ten, es unwürdig nennen, daß ich mich nur um das Lager auf einem Brette an Conſtantin wende, immerhin, ich haſſe ſchlecht vom Hauſe aus, und jetzt erſt gar, ſchilt meinetwegen! Um Conſtantin zu finden, mußte ich wieder an’s Gefängnißhaus zurück, dort ſeine Wohnung zu er- fragen — ’s hatte etwas Verhängnißvolles, daß ich mir dort Rath für die Freiheit holen ſollte. Sie fragten mich, ob es mir ſo gut gefallen hätte, und ich wieder kommen, wieder bei ihnen ſchlafen wollte? Wahrhaftig, es wäre mir ganz recht geweſen, hätten ſie ein Lager zur Hand gehabt, ich hätte mich hin- geſtreckt. Conſtantin ſaß mit ſeiner Frau am Theetiſche. Er empfing mich kalt, und Julie eigentlich auch, aber das Weib, auch wenn es noch ſo blaſirt und

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/181>, abgerufen am 27.11.2024.