Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.Magyac kratzte sich verdrießlich in den Haaren, Wer ist der Schmied von Wavre? "Ein Pole, Herr." Jn diesem Augenblicke ward ein Fenster im Valerius fand ein lautes Leben im großen Saale. Magyac kratzte ſich verdrießlich in den Haaren, Wer iſt der Schmied von Wavre? „Ein Pole, Herr.“ Jn dieſem Augenblicke ward ein Fenſter im Valerius fand ein lautes Leben im großen Saale. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0090" n="80"/> <p>Magyac kratzte ſich verdrießlich in den Haaren,<lb/> endlich, als jener den Fuß in den Steigbügel ſetzte,<lb/> kam er eiligſt hinzugeſprungen, „Herr, reitet nicht,<lb/> der Schmied von Wavre iſt da geweſen.“</p><lb/> <p>Wer iſt der Schmied von Wavre?</p><lb/> <p>„Ein Pole, Herr.“</p><lb/> <p>Jn dieſem Augenblicke ward ein Fenſter im<lb/> Schloſſe geöffnet, und Joel rief haſtig herunter, der<lb/> Herr Graf ließe Valerius bitten, eiligſt zu ihm zu<lb/> kommen. Hedwig öffnete den andern Fenſterflügel<lb/> und winkte ihm heftig. Es blieb ihm keine Zeit,<lb/> nähere Aufklärung von Magyac zu erfahren, und<lb/> dieſer hatte nichts eiliger zu thun, als das Pferd<lb/> wieder in den Stall zu ziehn.</p><lb/> <p>Valerius fand ein lautes Leben im großen Saale.<lb/> Kutſcher und Pferdeknechte trugen allerlei Waffen<lb/> herbei und ſtellten und legten ſie neben den Stuhl<lb/> des Grafen und auf den Tiſch, der vor ihm ſtand;<lb/> Coeleſtin öffnete Weinflaſchen, der Kutſcher lud die<lb/> Doppelflinte mit Kugeln, Hedwig tanzte ſingend<lb/> herum, der Graf herrſchte den Leuten allerlei Be-<lb/> fehle zu. Selbſt Joel lud Piſtolen; nur die alte<lb/> Gräfin ſaß wie immer in ihren ſchwarzen Gewän-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0090]
Magyac kratzte ſich verdrießlich in den Haaren,
endlich, als jener den Fuß in den Steigbügel ſetzte,
kam er eiligſt hinzugeſprungen, „Herr, reitet nicht,
der Schmied von Wavre iſt da geweſen.“
Wer iſt der Schmied von Wavre?
„Ein Pole, Herr.“
Jn dieſem Augenblicke ward ein Fenſter im
Schloſſe geöffnet, und Joel rief haſtig herunter, der
Herr Graf ließe Valerius bitten, eiligſt zu ihm zu
kommen. Hedwig öffnete den andern Fenſterflügel
und winkte ihm heftig. Es blieb ihm keine Zeit,
nähere Aufklärung von Magyac zu erfahren, und
dieſer hatte nichts eiliger zu thun, als das Pferd
wieder in den Stall zu ziehn.
Valerius fand ein lautes Leben im großen Saale.
Kutſcher und Pferdeknechte trugen allerlei Waffen
herbei und ſtellten und legten ſie neben den Stuhl
des Grafen und auf den Tiſch, der vor ihm ſtand;
Coeleſtin öffnete Weinflaſchen, der Kutſcher lud die
Doppelflinte mit Kugeln, Hedwig tanzte ſingend
herum, der Graf herrſchte den Leuten allerlei Be-
fehle zu. Selbſt Joel lud Piſtolen; nur die alte
Gräfin ſaß wie immer in ihren ſchwarzen Gewän-
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