Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.Valerius darf man gar nicht davon sprechen, sonst wird Die Fürstin wollt' ihn gar zu gern mitnehmen; Aber das Ein und Alles meines Briefs ist: Kom¬ Valerius darf man gar nicht davon ſprechen, ſonſt wird Die Fürſtin wollt' ihn gar zu gern mitnehmen; Aber das Ein und Alles meines Briefs iſt: Kom¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0119" n="107"/> Valerius darf man gar nicht davon ſprechen, ſonſt wird<lb/> er gleich betrübt.</p><lb/> <p>Die Fürſtin wollt' ihn gar zu gern mitnehmen;<lb/> der Vater ſagte uns, ſie hätte ſich einen Scherz aus¬<lb/> geſonnen, die jungen Leute mit ihren neuen Anſichten<lb/> in den großen Geſellſchaften auftreten zu laſſen, welche<lb/> ſich jetzt auf ihrem Luſtſchloſſe verſammeln werden. Sie<lb/> verſpräche ſich an dieſem Turnier mit den alten Rittern<lb/> ſehr viel Spaß, aber William und Leopold hälfen ihr<lb/> eigentlich nicht viel, jener weil er zu fromm und<lb/> legitim, dieſer, weil er zu luftig, unſicher und nach¬<lb/> giebig ſei. Beide würden ihr nur mit Poeſie aushel¬<lb/> fen können; nur wenn Valerius mitkäme, ſei auf vor¬<lb/> theilhaften Kampf zu rechnen. Da er es beſtimmt aus¬<lb/> ſchlug, ſo hat er wenigſtens verſprechen müſſen, feind¬<lb/> liche Briefe hinzuſchreiben, welche die ganze Geſellſchaft<lb/> beſprechen, und bekämpfend durch den Sekretär William<lb/> beantworten würden. Es iſt gar nicht hübſch von<lb/> Conſtantien, daß ſie unſerm kranken Freunde ſo viel zu<lb/> ſchaffen machen will — er ſoll ruhen, und geh'ts nach<lb/> mir, ſo ſchreibt er keine Zeile.</p><lb/> <p>Aber das Ein und Alles meines Briefs iſt: Kom¬<lb/> me — komme morgen, Herr Valerius bittet auch ſchön,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0119]
Valerius darf man gar nicht davon ſprechen, ſonſt wird
er gleich betrübt.
Die Fürſtin wollt' ihn gar zu gern mitnehmen;
der Vater ſagte uns, ſie hätte ſich einen Scherz aus¬
geſonnen, die jungen Leute mit ihren neuen Anſichten
in den großen Geſellſchaften auftreten zu laſſen, welche
ſich jetzt auf ihrem Luſtſchloſſe verſammeln werden. Sie
verſpräche ſich an dieſem Turnier mit den alten Rittern
ſehr viel Spaß, aber William und Leopold hälfen ihr
eigentlich nicht viel, jener weil er zu fromm und
legitim, dieſer, weil er zu luftig, unſicher und nach¬
giebig ſei. Beide würden ihr nur mit Poeſie aushel¬
fen können; nur wenn Valerius mitkäme, ſei auf vor¬
theilhaften Kampf zu rechnen. Da er es beſtimmt aus¬
ſchlug, ſo hat er wenigſtens verſprechen müſſen, feind¬
liche Briefe hinzuſchreiben, welche die ganze Geſellſchaft
beſprechen, und bekämpfend durch den Sekretär William
beantworten würden. Es iſt gar nicht hübſch von
Conſtantien, daß ſie unſerm kranken Freunde ſo viel zu
ſchaffen machen will — er ſoll ruhen, und geh'ts nach
mir, ſo ſchreibt er keine Zeile.
Aber das Ein und Alles meines Briefs iſt: Kom¬
me — komme morgen, Herr Valerius bittet auch ſchön,
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