"Und übersehen die Menge von Dor- "nen, welche unter diesen Rosen ver- "borgen sind --
"Darauf antworte ich nicht, ich wür- "de Jhre Klugheit und Billigkeit belei- "digen.
"Werden Sie nicht böse, und weisen "Sie mir noch die schönen Farben der "übrigen Bänder, wovon Sie mir "Schleifen knüpfen wollen.
"Kommen Sie, vielleicht wird der ar- "tige Uebermuth, den Jhnen Jhre vorzüg- "liche Liebenswürdigkeit giebt, durch die "Eigenschaft der Geburt und Person ei- "nes der edelsten Söhne des preußischen "Kriegsgottes leichter gezähmt, als durch "die sanfte Hand der Musen: dieß Band "ist schön, ein glänzender Nahme, Edel- "müthigkeit der Seele, wahre Liebe und "Verehrung ihres Charakters ist darinn "verwebt; goldene Streifen des angesehe- "nen Rangs, des neuen schönen Kreises, "in den sie dadurch versetzt werden, lie- "gen im Grunde, Blicke in angenehme
"Gegen-
„Und uͤberſehen die Menge von Dor- „nen, welche unter dieſen Roſen ver- „borgen ſind —
„Darauf antworte ich nicht, ich wuͤr- „de Jhre Klugheit und Billigkeit belei- „digen.
„Werden Sie nicht boͤſe, und weiſen „Sie mir noch die ſchoͤnen Farben der „uͤbrigen Baͤnder, wovon Sie mir „Schleifen knuͤpfen wollen.
„Kommen Sie, vielleicht wird der ar- „tige Uebermuth, den Jhnen Jhre vorzuͤg- „liche Liebenswuͤrdigkeit giebt, durch die „Eigenſchaft der Geburt und Perſon ei- „nes der edelſten Soͤhne des preußiſchen „Kriegsgottes leichter gezaͤhmt, als durch „die ſanfte Hand der Muſen: dieß Band „iſt ſchoͤn, ein glaͤnzender Nahme, Edel- „muͤthigkeit der Seele, wahre Liebe und „Verehrung ihres Charakters iſt darinn „verwebt; goldene Streifen des angeſehe- „nen Rangs, des neuen ſchoͤnen Kreiſes, „in den ſie dadurch verſetzt werden, lie- „gen im Grunde, Blicke in angenehme
„Gegen-
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[111/0117]
„Und uͤberſehen die Menge von Dor-
„nen, welche unter dieſen Roſen ver-
„borgen ſind —
„Darauf antworte ich nicht, ich wuͤr-
„de Jhre Klugheit und Billigkeit belei-
„digen.
„Werden Sie nicht boͤſe, und weiſen
„Sie mir noch die ſchoͤnen Farben der
„uͤbrigen Baͤnder, wovon Sie mir
„Schleifen knuͤpfen wollen.
„Kommen Sie, vielleicht wird der ar-
„tige Uebermuth, den Jhnen Jhre vorzuͤg-
„liche Liebenswuͤrdigkeit giebt, durch die
„Eigenſchaft der Geburt und Perſon ei-
„nes der edelſten Soͤhne des preußiſchen
„Kriegsgottes leichter gezaͤhmt, als durch
„die ſanfte Hand der Muſen: dieß Band
„iſt ſchoͤn, ein glaͤnzender Nahme, Edel-
„muͤthigkeit der Seele, wahre Liebe und
„Verehrung ihres Charakters iſt darinn
„verwebt; goldene Streifen des angeſehe-
„nen Rangs, des neuen ſchoͤnen Kreiſes,
„in den ſie dadurch verſetzt werden, lie-
„gen im Grunde, Blicke in angenehme
„Gegen-
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/117>, abgerufen am 16.02.2025.
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