Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.Rechtlerinnen gegenüber dahin ausgesprochen, daß er Auch in anderen europäischen Ländern sind es - wie "Die beiden Parteien der Linken stehen dem Äußeren Rechtlerinnen gegenüber dahin ausgesprochen, daß er Auch in anderen europäischen Ländern sind es – wie „Die beiden Parteien der Linken stehen dem Äußeren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0066" n="64"/> Rechtlerinnen gegenüber dahin ausgesprochen, daß er<lb/> zwar persönlich das Frauenstimmrecht als ein nationales<lb/> Unglück ansähe, sich aber einer zustimmenden Ent-<lb/> scheidung des Parlaments unterwerfen würde. Für<lb/> einen verantwortlichen Staatsmann ist es jedenfalls ein<lb/> trauriger Standpunkt, wenn er bereit ist, das Heil des<lb/> Vaterlandes aus parteipolitischen Rücksichten zu verraten.<lb/> Man hört heute sogar Stimmen, die behaupten, daß die<lb/> doppelte Not des Homerule und des Suffragettentums<lb/> die englischen Machthaber mit zu dem Versuche ver-<lb/> anlaßt hätten, durch Teilnahme am Kriege der inneren<lb/> Schwierigkeiten Herr zu werden. Sollte diese Annahme<lb/> auf Wahrheit beruhen, so wäre das ein geradezu nieder-<lb/> schmetternder Beweis für die korrumpierende, staats-<lb/> verderbliche Wirkung der Frauenstimmrechtsbewegung<lb/> und ihrer Ziele. – Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß<lb/> der englische Staat nach dem jetzt durch den Krieg<lb/> erzwungenen Waffenstillstand der Suffragetten das Frauen-<lb/> stimmrecht „großmütig“ gewährt, nur um der Hetze ledig<lb/> zu werden und die zum Kindergespött gewordene Staats-<lb/> autorität wieder einigermaßen herzustellen.</p><lb/> <p>Auch in anderen europäischen Ländern sind es – wie<lb/> in England – die radikalen Parteien, die vorwiegend aus<lb/> parteitaktischen Gründen, ohne innere Anteilnahme und<lb/> Überzeugung, sich zu Anwälten des Frauenstimmrechts auf-<lb/> werfen. Diese Tatsache bestätigt auch der schwedische<lb/> Konteradmiral Arvid Lindman, der gelegentlich einer in<lb/> Kalmar (1912) gehaltenen Rede gegen das Frauenstimm-<lb/> recht u. a. folgendes ausführte:</p><lb/> <p>„Die beiden Parteien der Linken stehen dem Äußeren<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0066]
Rechtlerinnen gegenüber dahin ausgesprochen, daß er
zwar persönlich das Frauenstimmrecht als ein nationales
Unglück ansähe, sich aber einer zustimmenden Ent-
scheidung des Parlaments unterwerfen würde. Für
einen verantwortlichen Staatsmann ist es jedenfalls ein
trauriger Standpunkt, wenn er bereit ist, das Heil des
Vaterlandes aus parteipolitischen Rücksichten zu verraten.
Man hört heute sogar Stimmen, die behaupten, daß die
doppelte Not des Homerule und des Suffragettentums
die englischen Machthaber mit zu dem Versuche ver-
anlaßt hätten, durch Teilnahme am Kriege der inneren
Schwierigkeiten Herr zu werden. Sollte diese Annahme
auf Wahrheit beruhen, so wäre das ein geradezu nieder-
schmetternder Beweis für die korrumpierende, staats-
verderbliche Wirkung der Frauenstimmrechtsbewegung
und ihrer Ziele. – Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß
der englische Staat nach dem jetzt durch den Krieg
erzwungenen Waffenstillstand der Suffragetten das Frauen-
stimmrecht „großmütig“ gewährt, nur um der Hetze ledig
zu werden und die zum Kindergespött gewordene Staats-
autorität wieder einigermaßen herzustellen.
Auch in anderen europäischen Ländern sind es – wie
in England – die radikalen Parteien, die vorwiegend aus
parteitaktischen Gründen, ohne innere Anteilnahme und
Überzeugung, sich zu Anwälten des Frauenstimmrechts auf-
werfen. Diese Tatsache bestätigt auch der schwedische
Konteradmiral Arvid Lindman, der gelegentlich einer in
Kalmar (1912) gehaltenen Rede gegen das Frauenstimm-
recht u. a. folgendes ausführte:
„Die beiden Parteien der Linken stehen dem Äußeren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-13T13:51:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-13T13:51:38Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |