Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Richtige und erbauliche Erklärung [Spaltenumbruch]
geschriebenen Briefes allem Ansehen nach anJahren gewesen ist. §. II. Die Auctorität/ oder das Anse- §. III. Die Person/ an welche dieser §. IV. Der Ort/ wo sie sich aufgehalten §. V. Die äusserliche Veranlassung/ §. VI. Der Zweck und Jnnhalt ist §. VII. Die Ubereinstimmung mit §. VIII. Der exegetischen Einthei- 1. Die Zuschrift mit dem Apostolischen 2. Der Jnnhalt, welcher in sich hält a. Eine Ermunterung zum fernern rechtschafnen Wesen des Christenthums v. 4. 5. 6. b. Eine Warnung vor der Gemeinschaft mit den verführischen Geistern v. 7-11. 3. Der Beschluß, welcher, nach gemach- V. 1. 2. DEr Aelteste der Auserwehlten Anmerckungen. 1. Wir finden alhier folgende Stücke: erst- 2. Bey dem andern Puncte von der auser- a. Daß die heilige Schrift nicht allein von den Lehrern, sondern auch von den Zuhörern fleißig zu lesen sey, da sich darinnen so gar ein an eine Weibes Person geschriebener Brief befindet. Welches wider den Jrrthum, oder vielmehr wider die Bosheit der papistischen Clerisey zu mercken ist: als welche den so genannten Läyen die
Richtige und erbauliche Erklaͤrung [Spaltenumbruch]
geſchriebenen Briefes allem Anſehen nach anJahren geweſen iſt. §. II. Die Auctoritaͤt/ oder das Anſe- §. III. Die Perſon/ an welche dieſer §. IV. Der Ort/ wo ſie ſich aufgehalten §. V. Die aͤuſſerliche Veranlaſſung/ §. VI. Der Zweck und Jnnhalt iſt §. VII. Die Ubereinſtimmung mit §. VIII. Der exegetiſchen Einthei- 1. Die Zuſchrift mit dem Apoſtoliſchen 2. Der Jnnhalt, welcher in ſich haͤlt a. Eine Ermunterung zum fernern rechtſchafnen Weſen des Chriſtenthums v. 4. 5. 6. b. Eine Warnung vor der Gemeinſchaft mit den verfuͤhriſchen Geiſtern v. 7-11. 3. Der Beſchluß, welcher, nach gemach- V. 1. 2. DEr Aelteſte der Auserwehlten Anmerckungen. 1. Wir finden alhier folgende Stuͤcke: erſt- 2. Bey dem andern Puncte von der auser- a. Daß die heilige Schrift nicht allein von den Lehrern, ſondern auch von den Zuhoͤrern fleißig zu leſen ſey, da ſich darinnen ſo gar ein an eine Weibes Perſon geſchriebener Brief befindet. Welches wider den Jrrthum, oder vielmehr wider die Bosheit der papiſtiſchen Cleriſey zu mercken iſt: als welche den ſo genannten Laͤyen die
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Richtige und erbauliche Erklaͤrung
geſchriebenen Briefes allem Anſehen nach an
Jahren geweſen iſt.
§. II. Die Auctoritaͤt/ oder das Anſe-
hen und die Guͤltigkeit dieſes Briefes richtet ſich
nach dem Auctore, das iſt, ſie iſt Apoſtoliſch und
Canoniſch. Zwar iſt dieſer Brief an einigen Or-
ten nicht ſo bald zu den uͤbrigen Canoniſchen Brie-
fen der Apoſtel gerechnet worden: aber das iſt
ohne Zweifel daher gekommen, daß, weil er nur
an eine einzele Perſon iſt gerichtet geweſen, die
Communication durch mehrere Abſchriften,
nicht ſo bald uͤberall hat geſchehen koͤnnen. Daß
er aber doch ſchon im andern Seculo auch bereits
in den ſehr entlegenen Orten als ein Apoſtoliſcher
Brief bekant geweſen und angenommen worden,
das erkennet man aus den Zeugniſſen der aͤlteſten
Kirchen-Scribenten dieſer und der darauf erfolg-
ten Zeiten: Davon man den Lateiniſchen Com-
mentarium und den gelehrten Millium in den
prolegomenis uͤber das neue Teſtament Fol.
26. 27. nachſchlagen kan:
§. III. Die Perſon/ an welche dieſer
Brief geſchrieben iſt, wird mit ihrem eigentlichen
Geſchlechts-Namen nicht genennet; ſondern ſie
hat ihre Benennung theils von ihrem weibli-
chen Geſchlechte, theils von ihrem Chriſten-
thum, da ſie genennet wird eine auserwehlte
Frau, und zwar nicht fœmina, ſondern domi-
na, eine geehrte Matrone, welche vermuth-
lich von einer vornehmen Familie geweſen iſt und
uͤber ihr Haus die Herrſchaft gefuͤhret hat: und
mag ſie wol im Wittwen-Stande gelebet haben;
ſintemal zwar ihrer Kinder, nicht aber ihres
Mannes gedacht wird.
§. IV. Der Ort/ wo ſie ſich aufgehalten
und wo dieſer Brief geſchrieben, iſt auch unbe-
nennet: Wie denn auch die Zeit ungewiß iſt;
von den meiſten aber, und unter ſolchen auch von
dem beruͤhmten Millio in das jahr Chriſti 91
oder 92 und dem erſten Briefe nachgeſetzet
wird.
§. V. Die aͤuſſerliche Veranlaſſung/
zum ſchreiben war die empfangene Nachricht
theils von den Kindern bieſer Matrone, daß ſie
gar rechtſchaffen waren, und dem Apoſtel eine
hertzliche Freude erwecket hatten, theils von der
Gefahr der Verfuͤhrung, in welche auch dieſe Ge-
meine, in welcher ſie ſich befunde, durch einige
falſche Lehrer war geſetzet worden.
§. VI. Der Zweck und Jnnhalt iſt
nun aus dieſer gedoppelten Veranlaſſung leicht-
lich zu erkennen: nemlich der Apoſtel ſuchet, mit
Bezeugung ſeiner Freude uͤber den loͤblichen Zu-
ſtand dieſer Frau und ihrer Kinder, ſie zum fer-
nern Wachsthum und Beharrung im guten zu
ermunteren und ſie dabey vor irrigen Lehrern und
ihrer Verfuͤhrung getreulich zu warnen. Wel-
cher Zweck denn ohne Zweifel dabey auf die gantze
Gemeine iſt gerichtet geweſen; wie er denn auch
noch itzo uns, ja die gantze chriſtliche Kirche ange-
het; die ſich dieſes Briefes daher auch bishero gar
nuͤtzlich bedienet hat.
§. VII. Die Ubereinſtimmung mit
dem erſtern Briefe, welche ſich findet wie im ſtilo,
oder der phraſeologie und uͤbrigen aphoriſti-
ſchen Schreib-Art; alſo auch in dem Jnnhalt;
was die anbefohlne Bewahrung der reinen Lehre
und Ubung des thaͤtigen Chriſtenthums betrift:
Da denn inſonderheit von den Verfuͤhrern auch
das Wort Widerchriſt gebrauchet wird.
§. VIII. Der exegetiſchen Einthei-
lung nach findet ſich alhier
1. Die Zuſchrift mit dem Apoſtoliſchen
Seegens-Gruſſe v. 1. 2. 3.
2. Der Jnnhalt, welcher in ſich haͤlt
a. Eine Ermunterung zum fernern rechtſchafnen
Weſen des Chriſtenthums v. 4. 5. 6.
b. Eine Warnung vor der Gemeinſchaft mit den
verfuͤhriſchen Geiſtern v. 7-11.
3. Der Beſchluß, welcher, nach gemach-
ter Hofnung der Zukunft, in einem Gruſſe beſte-
het v. 12. 13.
V. 1. 2.
DEr Aelteſte der Auserwehlten
Frauen und ihren Kindern, die
ich lieb habe in der Wahrheit,
und nicht allein ich, ſondern
auch alle, die die Wahrheit
erkannt haben; um der Wahr-
heit Willen, die in uns bleibet/ und bey
uns ſeyn wird in Ewigkeit.
Anmerckungen.
1. Wir finden alhier folgende Stuͤcke: erſt-
lich die Perſon, die da geſchrieben hat: hernach
die Perſon, und ihre Kinder, an welche geſchrie-
ben iſt: drittens die Bezeugung der Liebe,
welche der Apoſtel mit andern Glaͤubigen zu ih-
nen getragen hat: und denn viertens dasjenige,
was ſie zu ſolcher Liebe bewogen hat, der Ge-
nuß gemeinſchaftlicher Wahrheit. Von dem er-
ſten Puncte iſt ſchon zuvor einige Erlaͤuterung
gegeben. Stehet iemand im Lehr-Amte und
fuͤhret, ob gleich nicht den Namen, doch das Amt
eines Aelteſten, ſo ſehe er ja zu, daß er auch moͤge
im Chriſtenthum an der Erfahrung ein rechtes
geiſtliches Alter haben. Damit man dazu ſoviel
eher gelangen moͤge, ſo hat man, wenn man ſich
bey dem Studio Theologiæ dem Lehramte wid-
met, ſich beyzeiten und noch in zarter Tugend
GOTT aufzuopfern. Denn ein Lehrer ſoll
nicht allein nicht unbekehrt, ſondern auch nicht erſt
vor kurtzer Zeit, hingegen aber ſchon vorlaͤngſt be-
kehret ſeyn, nach Pauli Ausſpruch 1 Tim. 3, 9.
da ein Neuling, νεόφυτος, iſt ein erſt neulich be-
kehrter, und daher noch ungeuͤbter und unbeve-
ſtigter.
2. Bey dem andern Puncte von der auser-
wehlten Frau und ihren Glaͤubigen Kindern
iſt folgendes zu mercken:
a. Daß die heilige Schrift nicht allein von den
Lehrern, ſondern auch von den Zuhoͤrern fleißig
zu leſen ſey, da ſich darinnen ſo gar ein an eine
Weibes Perſon geſchriebener Brief befindet.
Welches wider den Jrrthum, oder vielmehr
wider die Bosheit der papiſtiſchen Cleriſey zu
mercken iſt: als welche den ſo genannten Laͤyen
die
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