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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Richtige und erbauliche Erklärung Cap. 3. v. 15. 16.
[Spaltenumbruch] worinnen die menschliche Natur anfangs von
GOtt ist erschaffen gewesen, ohne allen Haß,
voller Liebe gegen GOTT und den Näch-
sten.
b. Der Grund von solchem geistlichen Verstan-
de des Gesetzes ist auf Seiten des Menschen
seine Natur, nach welcher das fürnehmste und
edelste Theil seines Wesens ein unsterblicher
Geist ist, und das Gesetz eigentlich dem Geiste
des Menschen vorgeschrieben ist, und daher zu-
vorderst den Zustand und die innerlichen Hand-
lungen des Geistes, oder der Seelen reguliret
und dirigiret auch beurtheilet, und von dan-
nen sich auch über die Verrichtungen des Leibes
erstrecket.
c. Aus diesem gedoppelten Grunde folget nun
so viel, daß es bey den Tugenden und Lastern
des Menschen eigentlich auf die Seele, und
was in ihr vorgehet, ankomme. Wie wir al-
hier bey dem geistlichen Verstande des fünften
Gebots sehen. Denn da der Gesetzgeber ge-
saget hat: Du solt nicht tödten, so redet er
eigentlich die Seele an, und will die in einem
solchen Stande haben, darinnen sie erschaffen
war, und der voller Liebe sey nach 5 B. Mos. 6,
5. u. s. w. Matth. 22, 37.
d. Kan nun ein Mensch durch den Haß und dessen
Ausbrüchen einen wircklichen, obgleich nicht
leiblichen, Todschlag begehen, und soll er da-
von ferne seyn: so kan und soll er auch hingegen
durch die Gnade GOTTes in einen solchen
Stand kommen, darinn er nicht allein selbst
GOtt lebe, sondern auch mit dem Ausfluß sei-
ner Liebe und Liebes-Pflichten andern zur geist-
lichen Erweckung und zur Erqvickung diene.
e. Man hat hierbey sonderlich zu conferiren,
wie unser Heyland den Verstand des fünften
und sechsten Gebots, wider die Mißdeutung
vieler Jüdischen Lehrer aufs innere und geist-
liche führet Matth. 5, 22. u. f. Davon man
leichtlich einen Schluß machen kan auf alle
übrige Gebote der ersten und andern Tafel.

2. Wenn Johannes saget: Jhr wisset
u. f. so verstehet er eine gläubige und geistliche,
auch thätige, Erkenntniß des Gesetzes, wozu die
Gläubigen gleich anfangs in ihrer Bekehrung
gelanget waren: und suchet er sie mit Vorhaltung
solcher Erkenntniß zu immer getreuern Ausübung
zu erwecken.

3. Bey den Worten - - nicht hat das
ewige Leben bey ihm bleibend,
ist folgendes
zu erwegen:

a. Das ewige Leben ist alhier am füglichsten
von dem geistlichen Leben zu verstehen, davon
der Apostel vorher schreibet. Da wir aber die-
ses Leben von Christo haben, und er auch in
diesem Briefe das ewige Leben genennet wird
c. 1, 2. c. 5, 12. 20. auch gesaget wird, daß wir
in ihm und er in uns bleibet c. 2, 6, 28. c. 3, 6.
9. 24. c. 4, 12. 13. so hat der Apostel bey dem
geistlichen Leben allerdinge sein Absehen mit
auf Christum selbst gerichtet.
b. Daß aber auch das geistliche Leben ein
ewiges Leben heißt kömmt daher, weil es an
sich und nach dem Zwecke in der Ordnung der
[Spaltenumbruch] Bewahrung ewig ist; als welches mit dem
zeitlichen Leben nicht aufhöret, sondern wenn
dieses abnimmt, erst recht vollendet wird, und
sich gleichsam wie ein Fluß ohne Vernichtung
ins Meer ergiesset.
c. Es stehen demnach diese Worte im Gegensatze
von den vorhergehenden v. 14. im Tode blei-
ben,
nemlich im geistlichen. Denn gleichwie
dieser zum ewigen wird, auch die Wurtzel des
ewigen Todes schon in sich hat: also wird das
geistliche Leben zum ewigen, als welches aus
jenem, wie aus seinem Samen, erwächset.
d. Daß aber der Apostel saget: er hat das
ewige Leben nicht bey ihm bleibend,
an
statt: er hat das ewige Leben nicht; das
ist daher gekommen, weil er an die Gläubigen
schreibet, welche schon zum geistlichen Leben ge-
langet waren, und sie mit solchen Worten vor
dem Rückfall warnet, da er anzeiget, daß, wo-
fern sie nicht ein gutes Gewissen bewahren, son-
dern es verletzen würden, insonderheit durch
den herrschenden Affect des Hasses, so würden
sie auch damit am Glauben, und folglich am
geistlichen und ewigen Leben, Schiffbruch
leiden.
e. Was der Apostel alhier nennet das ewige
Leben, bey sich bleibend haben.
Das
nennet Paulus Hebr. 10, 34. bey sich selbst
eine bessere und bleibende Habe im Him-
mel haben.
V. 16.

Daran haben wir erkannt die Liebe,
daß er
(ekeinos, derjenige, von dem der Apostel
bisher im gantzen Briefe am meisten geschrieben
hat, der Sohn GOttes,) sein Leben für uns
(zum Schuld-Opfer, und zu unserer Versöh-
nung) gelassen hat, und wir sollen auch das
Leben für die Brüder lassen
(wenn es die
Ehre GOTTES und ihre Erbauung also er-
fordert.)

Anmerckungen.

1. Zuvorderst ist alhier zu mercken, daß das
Wort ekeinos, Er, derjenige, derselbige, wieder
auf Christum gehet, wie wir aus dem Beysatze
der Worte, daß er sein Leben für uns gelassen
hat,
sehen. Eben dieses haben wir schon vorher
c. 2, 6. c. 3, 3. 5. 7. wie auch in dem Worte autos
gehabt c. 2, 3. 4. 5. 25. 27. 28. 29. c. 3, 2. 6. Hieß
es nun bey den Schülern des Pythagorae, an
statt des Erweises autos, autos epha, Er selbst
Pythagoras hats gesaget: was sollen wir Chri-
sten denn von dem Ausspruche Christi nicht
halten?

2. Dieses ekeinos beziehet sich auf das vor-
hergehende Wort Theos, GOTT, auch Sohn
GOttes
v. 8. 9. 10. und folglich haben wir, da
es in unserm Contexte von Christo stehet, darin-
nen einen Erweis von seiner wahren Gottheit.

3. Die Worte: er hat sein Leben für
uns gelassen,
sind von grossem Nachdrucke.

a. Durch die Lassung des Lebens wird das
gantze Werck der Versöhnung verstanden,
und darinnen der für uns geleistete Gehorsam
Christi,
Richtige und erbauliche Erklaͤrung Cap. 3. v. 15. 16.
[Spaltenumbruch] worinnen die menſchliche Natur anfangs von
GOtt iſt erſchaffen geweſen, ohne allen Haß,
voller Liebe gegen GOTT und den Naͤch-
ſten.
b. Der Grund von ſolchem geiſtlichen Verſtan-
de des Geſetzes iſt auf Seiten des Menſchen
ſeine Natur, nach welcher das fuͤrnehmſte und
edelſte Theil ſeines Weſens ein unſterblicher
Geiſt iſt, und das Geſetz eigentlich dem Geiſte
des Menſchen vorgeſchrieben iſt, und daher zu-
vorderſt den Zuſtand und die innerlichen Hand-
lungen des Geiſtes, oder der Seelen reguliret
und dirigiret auch beurtheilet, und von dan-
nen ſich auch uͤber die Verrichtungen des Leibes
erſtrecket.
c. Aus dieſem gedoppelten Grunde folget nun
ſo viel, daß es bey den Tugenden und Laſtern
des Menſchen eigentlich auf die Seele, und
was in ihr vorgehet, ankomme. Wie wir al-
hier bey dem geiſtlichen Verſtande des fuͤnften
Gebots ſehen. Denn da der Geſetzgeber ge-
ſaget hat: Du ſolt nicht toͤdten, ſo redet er
eigentlich die Seele an, und will die in einem
ſolchen Stande haben, darinnen ſie erſchaffen
war, und der voller Liebe ſey nach 5 B. Moſ. 6,
5. u. ſ. w. Matth. 22, 37.
d. Kan nun ein Menſch durch den Haß und deſſen
Ausbruͤchen einen wircklichen, obgleich nicht
leiblichen, Todſchlag begehen, und ſoll er da-
von ferne ſeyn: ſo kan und ſoll er auch hingegen
durch die Gnade GOTTes in einen ſolchen
Stand kommen, darinn er nicht allein ſelbſt
GOtt lebe, ſondern auch mit dem Ausfluß ſei-
ner Liebe und Liebes-Pflichten andern zur geiſt-
lichen Erweckung und zur Erqvickung diene.
e. Man hat hierbey ſonderlich zu conferiren,
wie unſer Heyland den Verſtand des fuͤnften
und ſechſten Gebots, wider die Mißdeutung
vieler Juͤdiſchen Lehrer aufs innere und geiſt-
liche fuͤhret Matth. 5, 22. u. f. Davon man
leichtlich einen Schluß machen kan auf alle
uͤbrige Gebote der erſten und andern Tafel.

2. Wenn Johannes ſaget: Jhr wiſſet
u. f. ſo verſtehet er eine glaͤubige und geiſtliche,
auch thaͤtige, Erkenntniß des Geſetzes, wozu die
Glaͤubigen gleich anfangs in ihrer Bekehrung
gelanget waren: und ſuchet er ſie mit Vorhaltung
ſolcher Erkenntniß zu immer getreuern Ausuͤbung
zu erwecken.

3. Bey den Worten ‒ ‒ nicht hat das
ewige Leben bey ihm bleibend,
iſt folgendes
zu erwegen:

a. Das ewige Leben iſt alhier am fuͤglichſten
von dem geiſtlichen Leben zu verſtehen, davon
der Apoſtel vorher ſchreibet. Da wir aber die-
ſes Leben von Chriſto haben, und er auch in
dieſem Briefe das ewige Leben genennet wird
c. 1, 2. c. 5, 12. 20. auch geſaget wird, daß wir
in ihm und er in uns bleibet c. 2, 6, 28. c. 3, 6.
9. 24. c. 4, 12. 13. ſo hat der Apoſtel bey dem
geiſtlichen Leben allerdinge ſein Abſehen mit
auf Chriſtum ſelbſt gerichtet.
b. Daß aber auch das geiſtliche Leben ein
ewiges Leben heißt koͤmmt daher, weil es an
ſich und nach dem Zwecke in der Ordnung der
[Spaltenumbruch] Bewahrung ewig iſt; als welches mit dem
zeitlichen Leben nicht aufhoͤret, ſondern wenn
dieſes abnimmt, erſt recht vollendet wird, und
ſich gleichſam wie ein Fluß ohne Vernichtung
ins Meer ergieſſet.
c. Es ſtehen demnach dieſe Worte im Gegenſatze
von den vorhergehenden v. 14. im Tode blei-
ben,
nemlich im geiſtlichen. Denn gleichwie
dieſer zum ewigen wird, auch die Wurtzel des
ewigen Todes ſchon in ſich hat: alſo wird das
geiſtliche Leben zum ewigen, als welches aus
jenem, wie aus ſeinem Samen, erwaͤchſet.
d. Daß aber der Apoſtel ſaget: er hat das
ewige Leben nicht bey ihm bleibend,
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ſtatt: er hat das ewige Leben nicht; das
iſt daher gekommen, weil er an die Glaͤubigen
ſchreibet, welche ſchon zum geiſtlichen Leben ge-
langet waren, und ſie mit ſolchen Worten vor
dem Ruͤckfall warnet, da er anzeiget, daß, wo-
fern ſie nicht ein gutes Gewiſſen bewahren, ſon-
dern es verletzen wuͤrden, inſonderheit durch
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ſie auch damit am Glauben, und folglich am
geiſtlichen und ewigen Leben, Schiffbruch
leiden.
e. Was der Apoſtel alhier nennet das ewige
Leben, bey ſich bleibend haben.
Das
nennet Paulus Hebr. 10, 34. bey ſich ſelbſt
eine beſſere und bleibende Habe im Him-
mel haben.
V. 16.

Daran haben wir erkannt die Liebe,
daß er
(ἐκεῖνος, derjenige, von dem der Apoſtel
bisher im gantzen Briefe am meiſten geſchrieben
hat, der Sohn GOttes,) ſein Leben fuͤr uns
(zum Schuld-Opfer, und zu unſerer Verſoͤh-
nung) gelaſſen hat, und wir ſollen auch das
Leben fuͤr die Bruͤder laſſen
(wenn es die
Ehre GOTTES und ihre Erbauung alſo er-
fordert.)

Anmerckungen.

1. Zuvorderſt iſt alhier zu mercken, daß das
Wort ἐκεῖνος, Er, derjenige, derſelbige, wieder
auf Chriſtum gehet, wie wir aus dem Beyſatze
der Worte, daß er ſein Leben fuͤr uns gelaſſen
hat,
ſehen. Eben dieſes haben wir ſchon vorher
c. 2, 6. c. 3, 3. 5. 7. wie auch in dem Worte ἀυτὸς
gehabt c. 2, 3. 4. 5. 25. 27. 28. 29. c. 3, 2. 6. Hieß
es nun bey den Schuͤlern des Pythagoræ, an
ſtatt des Erweiſes ἀυτὸς, ἀυτὸς ἔφα, Er ſelbſt
Pythagoras hats geſaget: was ſollen wir Chri-
ſten denn von dem Ausſpruche Chriſti nicht
halten?

2. Dieſes ἐκεῖνος beziehet ſich auf das vor-
hergehende Wort Θεός, GOTT, auch Sohn
GOttes
v. 8. 9. 10. und folglich haben wir, da
es in unſerm Contexte von Chriſto ſtehet, darin-
nen einen Erweis von ſeiner wahren Gottheit.

3. Die Worte: er hat ſein Leben fuͤr
uns gelaſſen,
ſind von groſſem Nachdrucke.

a. Durch die Laſſung des Lebens wird das
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[694/0696] Richtige und erbauliche Erklaͤrung Cap. 3. v. 15. 16. worinnen die menſchliche Natur anfangs von GOtt iſt erſchaffen geweſen, ohne allen Haß, voller Liebe gegen GOTT und den Naͤch- ſten. b. Der Grund von ſolchem geiſtlichen Verſtan- de des Geſetzes iſt auf Seiten des Menſchen ſeine Natur, nach welcher das fuͤrnehmſte und edelſte Theil ſeines Weſens ein unſterblicher Geiſt iſt, und das Geſetz eigentlich dem Geiſte des Menſchen vorgeſchrieben iſt, und daher zu- vorderſt den Zuſtand und die innerlichen Hand- lungen des Geiſtes, oder der Seelen reguliret und dirigiret auch beurtheilet, und von dan- nen ſich auch uͤber die Verrichtungen des Leibes erſtrecket. c. Aus dieſem gedoppelten Grunde folget nun ſo viel, daß es bey den Tugenden und Laſtern des Menſchen eigentlich auf die Seele, und was in ihr vorgehet, ankomme. Wie wir al- hier bey dem geiſtlichen Verſtande des fuͤnften Gebots ſehen. Denn da der Geſetzgeber ge- ſaget hat: Du ſolt nicht toͤdten, ſo redet er eigentlich die Seele an, und will die in einem ſolchen Stande haben, darinnen ſie erſchaffen war, und der voller Liebe ſey nach 5 B. Moſ. 6, 5. u. ſ. w. Matth. 22, 37. d. Kan nun ein Menſch durch den Haß und deſſen Ausbruͤchen einen wircklichen, obgleich nicht leiblichen, Todſchlag begehen, und ſoll er da- von ferne ſeyn: ſo kan und ſoll er auch hingegen durch die Gnade GOTTes in einen ſolchen Stand kommen, darinn er nicht allein ſelbſt GOtt lebe, ſondern auch mit dem Ausfluß ſei- ner Liebe und Liebes-Pflichten andern zur geiſt- lichen Erweckung und zur Erqvickung diene. e. Man hat hierbey ſonderlich zu conferiren, wie unſer Heyland den Verſtand des fuͤnften und ſechſten Gebots, wider die Mißdeutung vieler Juͤdiſchen Lehrer aufs innere und geiſt- liche fuͤhret Matth. 5, 22. u. f. Davon man leichtlich einen Schluß machen kan auf alle uͤbrige Gebote der erſten und andern Tafel. 2. Wenn Johannes ſaget: Jhr wiſſet u. f. ſo verſtehet er eine glaͤubige und geiſtliche, auch thaͤtige, Erkenntniß des Geſetzes, wozu die Glaͤubigen gleich anfangs in ihrer Bekehrung gelanget waren: und ſuchet er ſie mit Vorhaltung ſolcher Erkenntniß zu immer getreuern Ausuͤbung zu erwecken. 3. Bey den Worten ‒ ‒ nicht hat das ewige Leben bey ihm bleibend, iſt folgendes zu erwegen: a. Das ewige Leben iſt alhier am fuͤglichſten von dem geiſtlichen Leben zu verſtehen, davon der Apoſtel vorher ſchreibet. Da wir aber die- ſes Leben von Chriſto haben, und er auch in dieſem Briefe das ewige Leben genennet wird c. 1, 2. c. 5, 12. 20. auch geſaget wird, daß wir in ihm und er in uns bleibet c. 2, 6, 28. c. 3, 6. 9. 24. c. 4, 12. 13. ſo hat der Apoſtel bey dem geiſtlichen Leben allerdinge ſein Abſehen mit auf Chriſtum ſelbſt gerichtet. b. Daß aber auch das geiſtliche Leben ein ewiges Leben heißt koͤmmt daher, weil es an ſich und nach dem Zwecke in der Ordnung der Bewahrung ewig iſt; als welches mit dem zeitlichen Leben nicht aufhoͤret, ſondern wenn dieſes abnimmt, erſt recht vollendet wird, und ſich gleichſam wie ein Fluß ohne Vernichtung ins Meer ergieſſet. c. Es ſtehen demnach dieſe Worte im Gegenſatze von den vorhergehenden v. 14. im Tode blei- ben, nemlich im geiſtlichen. Denn gleichwie dieſer zum ewigen wird, auch die Wurtzel des ewigen Todes ſchon in ſich hat: alſo wird das geiſtliche Leben zum ewigen, als welches aus jenem, wie aus ſeinem Samen, erwaͤchſet. d. Daß aber der Apoſtel ſaget: er hat das ewige Leben nicht bey ihm bleibend, an ſtatt: er hat das ewige Leben nicht; das iſt daher gekommen, weil er an die Glaͤubigen ſchreibet, welche ſchon zum geiſtlichen Leben ge- langet waren, und ſie mit ſolchen Worten vor dem Ruͤckfall warnet, da er anzeiget, daß, wo- fern ſie nicht ein gutes Gewiſſen bewahren, ſon- dern es verletzen wuͤrden, inſonderheit durch den herrſchenden Affect des Haſſes, ſo wuͤrden ſie auch damit am Glauben, und folglich am geiſtlichen und ewigen Leben, Schiffbruch leiden. e. Was der Apoſtel alhier nennet das ewige Leben, bey ſich bleibend haben. Das nennet Paulus Hebr. 10, 34. bey ſich ſelbſt eine beſſere und bleibende Habe im Him- mel haben. V. 16. Daran haben wir erkannt die Liebe, daß er (ἐκεῖνος, derjenige, von dem der Apoſtel bisher im gantzen Briefe am meiſten geſchrieben hat, der Sohn GOttes,) ſein Leben fuͤr uns (zum Schuld-Opfer, und zu unſerer Verſoͤh- nung) gelaſſen hat, und wir ſollen auch das Leben fuͤr die Bruͤder laſſen (wenn es die Ehre GOTTES und ihre Erbauung alſo er- fordert.) Anmerckungen. 1. Zuvorderſt iſt alhier zu mercken, daß das Wort ἐκεῖνος, Er, derjenige, derſelbige, wieder auf Chriſtum gehet, wie wir aus dem Beyſatze der Worte, daß er ſein Leben fuͤr uns gelaſſen hat, ſehen. Eben dieſes haben wir ſchon vorher c. 2, 6. c. 3, 3. 5. 7. wie auch in dem Worte ἀυτὸς gehabt c. 2, 3. 4. 5. 25. 27. 28. 29. c. 3, 2. 6. Hieß es nun bey den Schuͤlern des Pythagoræ, an ſtatt des Erweiſes ἀυτὸς, ἀυτὸς ἔφα, Er ſelbſt Pythagoras hats geſaget: was ſollen wir Chri- ſten denn von dem Ausſpruche Chriſti nicht halten? 2. Dieſes ἐκεῖνος beziehet ſich auf das vor- hergehende Wort Θεός, GOTT, auch Sohn GOttes v. 8. 9. 10. und folglich haben wir, da es in unſerm Contexte von Chriſto ſtehet, darin- nen einen Erweis von ſeiner wahren Gottheit. 3. Die Worte: er hat ſein Leben fuͤr uns gelaſſen, ſind von groſſem Nachdrucke. a. Durch die Laſſung des Lebens wird das gantze Werck der Verſoͤhnung verſtanden, und darinnen der fuͤr uns geleiſtete Gehorſam Chriſti,

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/696>, abgerufen am 29.05.2024.