Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764.Von dem Wahrscheinlichen. Um diese Formel, welche in Absicht auf die Zahlen nur 1. Jn dem Obersatze bedeutet
[Formel 1]
, daß von allen Jndividuis, die A sind, oder von al- len A, 2/3 seyn, denen B gewiß zukomme, 1/4, denen es nicht zukomme, und von denen es unbe- stimmt bleibt, ob sie B seyn oder nicht. Auf diese Art sind gleichsam 3 Obersätze in einen zusam- mengezogen, und da [Formel 3] ist, so sieht man, daß in diesem Schlusse aller A Rechnung getragen werde. 2. Jn dem Untersatze stellt
[Formel 4]
die Summe der Merkmale des B vor. Von 3/5 derselben weiß man, daß sie dem C zukommen, von den übrigen 2/5 bleibt es noch unbestimmt. Der Theil, der 0 wäre, kann hier nicht statt finden. Denn wenn auch nur ein Merkmal in B wäre, von dem man wüßte, daß es nicht in C ist, so wäre der Untersatz gewiß verneinend, und folglich der Schlußsatz durchaus unbestimmt. 3. Nun wird
[Formel 5]
mit
[Formel 6]
multiplicirt, und das Product in 3 Classen getheilt. [Formel 7] Nämlich, was mit u behaftet ist, gehört in eine Classe, oder zu dem unbestimmten Theil des Schlußsatzes, das ae in die zweyte oder zu dem verneinenden Theile, das aa in die dritte, oder zu dem bejahenden Theile. 4. Der
Von dem Wahrſcheinlichen. Um dieſe Formel, welche in Abſicht auf die Zahlen nur 1. Jn dem Oberſatze bedeutet
[Formel 1]
, daß von allen Jndividuis, die A ſind, oder von al- len A, ⅔ ſeyn, denen B gewiß zukomme, ¼, denen es nicht zukomme, und von denen es unbe- ſtimmt bleibt, ob ſie B ſeyn oder nicht. Auf dieſe Art ſind gleichſam 3 Oberſaͤtze in einen zuſam- mengezogen, und da [Formel 3] iſt, ſo ſieht man, daß in dieſem Schluſſe aller A Rechnung getragen werde. 2. Jn dem Unterſatze ſtellt
[Formel 4]
die Summe der Merkmale des B vor. Von ⅗ derſelben weiß man, daß ſie dem C zukommen, von den uͤbrigen ⅖ bleibt es noch unbeſtimmt. Der Theil, der 0 waͤre, kann hier nicht ſtatt finden. Denn wenn auch nur ein Merkmal in B waͤre, von dem man wuͤßte, daß es nicht in C iſt, ſo waͤre der Unterſatz gewiß verneinend, und folglich der Schlußſatz durchaus unbeſtimmt. 3. Nun wird
[Formel 5]
mit
[Formel 6]
multiplicirt, und das Product in 3 Claſſen getheilt. [Formel 7] Naͤmlich, was mit u behaftet iſt, gehoͤrt in eine Claſſe, oder zu dem unbeſtimmten Theil des Schlußſatzes, das ae in die zweyte oder zu dem verneinenden Theile, das aa in die dritte, oder zu dem bejahenden Theile. 4. Der
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Von dem Wahrſcheinlichen.
Um dieſe Formel, welche in Abſicht auf die Zahlen nur
ein einzelnes Beyſpiel iſt, zu erklaͤren und zu beweiſen,
merken wir an:
1. Jn dem Oberſatze bedeutet [FORMEL],
daß von allen Jndividuis, die A ſind, oder von al-
len A, ⅔ ſeyn, denen B gewiß zukomme, ¼, denen
es nicht zukomme, und [FORMEL] von denen es unbe-
ſtimmt bleibt, ob ſie B ſeyn oder nicht. Auf dieſe
Art ſind gleichſam 3 Oberſaͤtze in einen zuſam-
mengezogen, und da [FORMEL] iſt, ſo ſieht
man, daß in dieſem Schluſſe aller A Rechnung
getragen werde.
2. Jn dem Unterſatze ſtellt [FORMEL] die Summe
der Merkmale des B vor. Von ⅗ derſelben weiß
man, daß ſie dem C zukommen, von den uͤbrigen
⅖ bleibt es noch unbeſtimmt. Der Theil, der 0
waͤre, kann hier nicht ſtatt finden. Denn wenn
auch nur ein Merkmal in B waͤre, von dem man
wuͤßte, daß es nicht in C iſt, ſo waͤre der Unterſatz
gewiß verneinend, und folglich der Schlußſatz
durchaus unbeſtimmt.
3. Nun wird [FORMEL] mit [FORMEL]
multiplicirt, und das Product in 3 Claſſen getheilt.
[FORMEL] Naͤmlich, was mit u behaftet iſt, gehoͤrt in eine
Claſſe, oder zu dem unbeſtimmten Theil des
Schlußſatzes, das ae in die zweyte oder zu dem
verneinenden Theile, das aa in die dritte, oder zu
dem bejahenden Theile.
4. Der
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