16°. Nichts oder was Nichts ist, ist auch nicht entwederAoder Nicht - A. Auch dieses geht in Absicht auf das Nichts, welches in allgemeinen Dingen vorkömmt (N°. 3.), or- dentlich an, weil die Aussage nur privativ ist, (§. 257.).
V°.Ein positiver Satz.
17°. AistAund Nicht - Aist Nicht - A. Dieses hat auch bey den allgemeinen Dingen durchaus statt.
§. 266.
Aus diesen Sätzen erhellet nun überhaupt, welcher Unterschied sich zwischen den einzeln und allgemeinen Dingen in Absicht auf die Bestimmungen A und Nicht - A findet, und wie viel denen im §. 261. vorgetragenen siebenzehen Sätzen abgeht, wenn sie bey allgemeinen Dingen angewandt werden. Denn in Absicht auf die einzeln Dinge lassen sie sich nicht nur bey jedem besonders anwenden, sondern, welche Be- stimmung man auch immer für A setzet, so sind sie bey jedem Indiuiduo anwendbar. Diese so ganz unein- geschränkte Möglichkeit und Allgemeinheit, welche bey den allgemeinen Dingen zum Theil wegfällt, ver- diente demnach in Absicht auf die Indiuidua, beson- ders vorgetragen zu werden, weil die wissenschaft- liche Erkenntniß fürnehmlich das Allgemeine genau bestimmen, und von dem Nicht allgemeinen unter- scheiden soll, (§. 38.). Aus eben diesem Grunde ha- ben wir auch das gegenwärtige Hauptstück von dem vorhergehenden getrennet, weil das bloße ist und ist nicht, welches wir darinn betrachteten, allgemeiner betrachtet werden konnte, (§. 241. 245.).
§. 267.
Das Etwas ſeyn und das Nichts ſeyn.
16°. Nichts oder was Nichts iſt, iſt auch nicht entwederAoder Nicht ‒ A. Auch dieſes geht in Abſicht auf das Nichts, welches in allgemeinen Dingen vorkoͤmmt (N°. 3.), or- dentlich an, weil die Ausſage nur privativ iſt, (§. 257.).
V°.Ein poſitiver Satz.
17°. AiſtAund Nicht ‒ Aiſt Nicht ‒ A. Dieſes hat auch bey den allgemeinen Dingen durchaus ſtatt.
§. 266.
Aus dieſen Saͤtzen erhellet nun uͤberhaupt, welcher Unterſchied ſich zwiſchen den einzeln und allgemeinen Dingen in Abſicht auf die Beſtimmungen A und Nicht ‒ A findet, und wie viel denen im §. 261. vorgetragenen ſiebenzehen Saͤtzen abgeht, wenn ſie bey allgemeinen Dingen angewandt werden. Denn in Abſicht auf die einzeln Dinge laſſen ſie ſich nicht nur bey jedem beſonders anwenden, ſondern, welche Be- ſtimmung man auch immer fuͤr A ſetzet, ſo ſind ſie bey jedem Indiuiduo anwendbar. Dieſe ſo ganz unein- geſchraͤnkte Moͤglichkeit und Allgemeinheit, welche bey den allgemeinen Dingen zum Theil wegfaͤllt, ver- diente demnach in Abſicht auf die Indiuidua, beſon- ders vorgetragen zu werden, weil die wiſſenſchaft- liche Erkenntniß fuͤrnehmlich das Allgemeine genau beſtimmen, und von dem Nicht allgemeinen unter- ſcheiden ſoll, (§. 38.). Aus eben dieſem Grunde ha- ben wir auch das gegenwaͤrtige Hauptſtuͤck von dem vorhergehenden getrennet, weil das bloße iſt und iſt nicht, welches wir darinn betrachteten, allgemeiner betrachtet werden konnte, (§. 241. 245.).
§. 267.
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Das Etwas ſeyn und das Nichts ſeyn.
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nicht entweder A oder Nicht ‒ A. Auch
dieſes geht in Abſicht auf das Nichts, welches
in allgemeinen Dingen vorkoͤmmt (N°. 3.), or-
dentlich an, weil die Ausſage nur privativ iſt,
(§. 257.).
V°. Ein poſitiver Satz.
17°. A iſt A und Nicht ‒ A iſt Nicht ‒ A.
Dieſes hat auch bey den allgemeinen Dingen
durchaus ſtatt.
§. 266.
Aus dieſen Saͤtzen erhellet nun uͤberhaupt, welcher
Unterſchied ſich zwiſchen den einzeln und allgemeinen
Dingen in Abſicht auf die Beſtimmungen A und
Nicht ‒ A findet, und wie viel denen im §. 261.
vorgetragenen ſiebenzehen Saͤtzen abgeht, wenn ſie
bey allgemeinen Dingen angewandt werden. Denn in
Abſicht auf die einzeln Dinge laſſen ſie ſich nicht nur
bey jedem beſonders anwenden, ſondern, welche Be-
ſtimmung man auch immer fuͤr A ſetzet, ſo ſind ſie bey
jedem Indiuiduo anwendbar. Dieſe ſo ganz unein-
geſchraͤnkte Moͤglichkeit und Allgemeinheit, welche
bey den allgemeinen Dingen zum Theil wegfaͤllt, ver-
diente demnach in Abſicht auf die Indiuidua, beſon-
ders vorgetragen zu werden, weil die wiſſenſchaft-
liche Erkenntniß fuͤrnehmlich das Allgemeine genau
beſtimmen, und von dem Nicht allgemeinen unter-
ſcheiden ſoll, (§. 38.). Aus eben dieſem Grunde ha-
ben wir auch das gegenwaͤrtige Hauptſtuͤck von dem
vorhergehenden getrennet, weil das bloße iſt und iſt
nicht, welches wir darinn betrachteten, allgemeiner
betrachtet werden konnte, (§. 241. 245.).
§. 267.
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/287>, abgerufen am 16.02.2025.
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