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Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

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Doch wie vor vier Jahren der Widerspruch als etwas Widerwär- N002
tiges galt, das man im Sozialismus zu vermeiden hat, und wie der N003
Widerspruch auch heute noch, um ihn besser verkraften zu können, N004
in eine harmonische Bewegung verpackt wird, so gilt heute die N005
Diskontinuität als etwas Schlechtes. Wir beobachten wieder das N006
kleinbürgerliche Streben nach der Idylle, diesmal in Form der

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bestehenden Betrieben, also die Aufforderung zu intensiven Inve- N003
nicht die Mahnung unserer Partei zur Einführung neuer Technik in N002
können und sich gegen die Einführung neuer Technik wehren. Geht N001
Technik zu bleiben, weil sie diese kennen, leicht mit ihr planen N001
stitionen, in der gleichen Richtung? Und ist das nicht eine ganz N017
der Wissenschaften. N016
dieser Ruf ganz besonders für die Forschungen an unserer Akademie N015
ierlichen Fortschritt schaffen können. Und selbstverständlich gilt N014
tinuität aufzurufen und zu überprüfen, wie wir mehr diskontinu- N013
langt, stärker der Realität nähern? Doch darauf, zu mehr Diskon- N012
als Wirtschaftswissenschaftler, so wie es der Genosse Hager ver- N011
nischen Fortschritts sind. Worauf also kommt es an, wenn wir uns N010
daß wir noch unzufrieden mit dem Tempo des wissenschaftlich-tech- N009
zur Qualität haben, ist doch offenbar. Und ebenso offenbar ist, N008
sche Fortschritt bei uns vorwärts geht, daß wir dauernde Umschläge N007
erst am allerersten Anfang. Aber daß der Wissenschaftlioh-teohni- N006
lich-teehnischen Revolution! meiner Ansicht nach stehen wir gerade N005
ich bin dagegen zu glauben, wir ständen mitten in der Wissenschaft N004
gedacht waren ~, stets diskontinuierlicher Fortschritt? Ihr wißt, N003
außer wenn wissenschaftliche Überlegungen nicht konsequent zu Ende N002
wir vom wissenschaftlichen Fortschritt sprechen, ist das nicht - N001
dringende Mahnung, endlich zur Diskontinuität überzugehen? Wenn

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Doch wie vor vier Jahren der Widerspruch als etwas Widerwär- N002
tiges galt, das man im Sozialismus zu vermeiden hat, und wie der N003
Widerspruch auch heute noch, um ihn besser verkraften zu können, N004
in eine harmonische Bewegung verpackt wird, so gilt heute die N005
Diskontinuität als etwas Schlechtes. Wir beobachten wieder das N006
kleinbürgerliche Streben nach der Idylle, diesmal in Form der

N004
bestehenden Betrieben, also die Aufforderung zu intensiven Inve- N003
nicht die Mahnung unserer Partei zur Einführung neuer Technik in N002
können und sich gegen die Einführung neuer Technik wehren. Geht N001
Technik zu bleiben, weil sie diese kennen, leicht mit ihr planen N001
stitionen, in der gleichen Richtung? Und ist das nicht eine ganz N017
der Wissenschaften. N016
dieser Ruf ganz besonders für die Forschungen an unserer Akademie N015
ierlichen Fortschritt schaffen können. Und selbstverständlich gilt N014
tinuität aufzurufen und zu überprüfen, wie wir mehr diskontinu- N013
langt, stärker der Realität nähern? Doch darauf, zu mehr Diskon- N012
als Wirtschaftswissenschaftler, so wie es der Genosse Hager ver- N011
nischen Fortschritts sind. Worauf also kommt es an, wenn wir uns N010
daß wir noch unzufrieden mit dem Tempo des wissenschaftlich-tech- N009
zur Qualität haben, ist doch offenbar. Und ebenso offenbar ist, N008
sche Fortschritt bei uns vorwärts geht, daß wir dauernde Umschläge N007
erst am allerersten Anfang. Aber daß der Wissenschaftlioh-teohni- N006
lich-teehnischen Revolution! meiner Ansicht nach stehen wir gerade N005
ich bin dagegen zu glauben, wir ständen mitten in der Wissenschaft N004
gedacht waren ~, stets diskontinuierlicher Fortschritt? Ihr wißt, N003
außer wenn wissenschaftliche Überlegungen nicht konsequent zu Ende N002
wir vom wissenschaftlichen Fortschritt sprechen, ist das nicht - N001
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[0649] N001 Doch wie vor vier Jahren der Widerspruch als etwas Widerwär- N002 tiges galt, das man im Sozialismus zu vermeiden hat, und wie der N003 Widerspruch auch heute noch, um ihn besser verkraften zu können, N004 in eine harmonische Bewegung verpackt wird, so gilt heute die N005 Diskontinuität als etwas Schlechtes. Wir beobachten wieder das N006 kleinbürgerliche Streben nach der Idylle, diesmal in Form der N004 bestehenden Betrieben, also die Aufforderung zu intensiven Inve- N003 nicht die Mahnung unserer Partei zur Einführung neuer Technik in N002 können und sich gegen die Einführung neuer Technik wehren. Geht N001 Technik zu bleiben, weil sie diese kennen, leicht mit ihr planen N001 stitionen, in der gleichen Richtung? Und ist das nicht eine ganz N017 der Wissenschaften. N016 dieser Ruf ganz besonders für die Forschungen an unserer Akademie N015 ierlichen Fortschritt schaffen können. Und selbstverständlich gilt N014 tinuität aufzurufen und zu überprüfen, wie wir mehr diskontinu- N013 langt, stärker der Realität nähern? Doch darauf, zu mehr Diskon- N012 als Wirtschaftswissenschaftler, so wie es der Genosse Hager ver- N011 nischen Fortschritts sind. Worauf also kommt es an, wenn wir uns N010 daß wir noch unzufrieden mit dem Tempo des wissenschaftlich-tech- N009 zur Qualität haben, ist doch offenbar. Und ebenso offenbar ist, N008 sche Fortschritt bei uns vorwärts geht, daß wir dauernde Umschläge N007 erst am allerersten Anfang. Aber daß der Wissenschaftlioh-teohni- N006 lich-teehnischen Revolution! meiner Ansicht nach stehen wir gerade N005 ich bin dagegen zu glauben, wir ständen mitten in der Wissenschaft N004 gedacht waren ~, stets diskontinuierlicher Fortschritt? Ihr wißt, N003 außer wenn wissenschaftliche Überlegungen nicht konsequent zu Ende N002 wir vom wissenschaftlichen Fortschritt sprechen, ist das nicht - N001 dringende Mahnung, endlich zur Diskontinuität überzugehen? Wenn

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Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/649>, abgerufen am 30.06.2024.