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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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Der Lehrplan der Anstalt blieb insofern der gleiche, als
auch jetzt während der ersten 7 Schuljahre alle Mädchen
in der höheren Mädchenschule unterrichtet werden; im 8. Schul-
jahre zweigt sich dann von der Mädchenschule das sechsklassige
Reform-Gymnasium ab. Zu Beginn des Jahres 1905 wurde
die Anstalt von 94 Schülerinnen besucht, die sich auf die ein-
zelnen Klassen wie folgt verteilen: O I 17, U I 11, O II 17,
U II 15, O III 12 und U III 32.

Jn den ersten Jahren seines Bestehens wandte der Ver-
ein Frauenbildung-Frauenstudium sein Hauptinteresse der Karls-
ruher Anstalt zu. Als deren Uebernahme durch die Stadt ihn
pekuniär entlastet hatte, war er imstande, im Jahr 1898 ein
Jnternat für einen Teil der auswärtigen Schülerinnen zu er-
richten. Anfang 1905 war dieses Jnternat von 30 Schüle-
rinnen - der Höchstzahl der Aufzunehmenden - besucht.

Der Hauptzweck des Vereins ist trotz mannigfacher Um-
wandlungen der gleiche geblieben. Er will "die Frauen der
inneren und äußeren Selbständigkeit zuführen durch Hebung
der allgemeinen Bildung und durch Erschließung der wissen-
schaftlichen Studien und Berufe". Er hält vor allem daran
fest, für diejenigen Mädchen, die sich dem Universitätsstu-
dium zuwenden wollen, möglichst die gleiche Vorbildung zu
fordern, wie sie die Knaben erhalten, und es ist speziell diese
Tendenz, durch die sich seine Unternehmungen von den "Gym-
nasialkursen", welche bereits schulentlassene Mädchen in 4-5-
jährigem Lehrgang zum Abiturientenexamen vorbereiten,
unterscheiden. Neben der Karlsruher Anstalt ist auch das im
Jahr 1899 gegründete Stuttgarter Mädchengymnasium, eine
Anstalt mit 6jährigem Lehrgang, eng mit dem Verein ver-
knüpft. Die Schule zählt z.Z. 52 Schülerinnen und entließ 1904
ihre ersten Abiturientinnen. Jn Baden-Baden hat der

Der Lehrplan der Anstalt blieb insofern der gleiche, als
auch jetzt während der ersten 7 Schuljahre alle Mädchen
in der höheren Mädchenschule unterrichtet werden; im 8. Schul-
jahre zweigt sich dann von der Mädchenschule das sechsklassige
Reform-Gymnasium ab. Zu Beginn des Jahres 1905 wurde
die Anstalt von 94 Schülerinnen besucht, die sich auf die ein-
zelnen Klassen wie folgt verteilen: O I 17, U I 11, O II 17,
U II 15, O III 12 und U III 32.

Jn den ersten Jahren seines Bestehens wandte der Ver-
ein Frauenbildung-Frauenstudium sein Hauptinteresse der Karls-
ruher Anstalt zu. Als deren Uebernahme durch die Stadt ihn
pekuniär entlastet hatte, war er imstande, im Jahr 1898 ein
Jnternat für einen Teil der auswärtigen Schülerinnen zu er-
richten. Anfang 1905 war dieses Jnternat von 30 Schüle-
rinnen – der Höchstzahl der Aufzunehmenden – besucht.

Der Hauptzweck des Vereins ist trotz mannigfacher Um-
wandlungen der gleiche geblieben. Er will „die Frauen der
inneren und äußeren Selbständigkeit zuführen durch Hebung
der allgemeinen Bildung und durch Erschließung der wissen-
schaftlichen Studien und Berufe“. Er hält vor allem daran
fest, für diejenigen Mädchen, die sich dem Universitätsstu-
dium zuwenden wollen, möglichst die gleiche Vorbildung zu
fordern, wie sie die Knaben erhalten, und es ist speziell diese
Tendenz, durch die sich seine Unternehmungen von den „Gym-
nasialkursen“, welche bereits schulentlassene Mädchen in 4–5-
jährigem Lehrgang zum Abiturientenexamen vorbereiten,
unterscheiden. Neben der Karlsruher Anstalt ist auch das im
Jahr 1899 gegründete Stuttgarter Mädchengymnasium, eine
Anstalt mit 6jährigem Lehrgang, eng mit dem Verein ver-
knüpft. Die Schule zählt z.Z. 52 Schülerinnen und entließ 1904
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[85/0095] Der Lehrplan der Anstalt blieb insofern der gleiche, als auch jetzt während der ersten 7 Schuljahre alle Mädchen in der höheren Mädchenschule unterrichtet werden; im 8. Schul- jahre zweigt sich dann von der Mädchenschule das sechsklassige Reform-Gymnasium ab. Zu Beginn des Jahres 1905 wurde die Anstalt von 94 Schülerinnen besucht, die sich auf die ein- zelnen Klassen wie folgt verteilen: O I 17, U I 11, O II 17, U II 15, O III 12 und U III 32. Jn den ersten Jahren seines Bestehens wandte der Ver- ein Frauenbildung-Frauenstudium sein Hauptinteresse der Karls- ruher Anstalt zu. Als deren Uebernahme durch die Stadt ihn pekuniär entlastet hatte, war er imstande, im Jahr 1898 ein Jnternat für einen Teil der auswärtigen Schülerinnen zu er- richten. Anfang 1905 war dieses Jnternat von 30 Schüle- rinnen – der Höchstzahl der Aufzunehmenden – besucht. Der Hauptzweck des Vereins ist trotz mannigfacher Um- wandlungen der gleiche geblieben. Er will „die Frauen der inneren und äußeren Selbständigkeit zuführen durch Hebung der allgemeinen Bildung und durch Erschließung der wissen- schaftlichen Studien und Berufe“. Er hält vor allem daran fest, für diejenigen Mädchen, die sich dem Universitätsstu- dium zuwenden wollen, möglichst die gleiche Vorbildung zu fordern, wie sie die Knaben erhalten, und es ist speziell diese Tendenz, durch die sich seine Unternehmungen von den „Gym- nasialkursen“, welche bereits schulentlassene Mädchen in 4–5- jährigem Lehrgang zum Abiturientenexamen vorbereiten, unterscheiden. Neben der Karlsruher Anstalt ist auch das im Jahr 1899 gegründete Stuttgarter Mädchengymnasium, eine Anstalt mit 6jährigem Lehrgang, eng mit dem Verein ver- knüpft. Die Schule zählt z.Z. 52 Schülerinnen und entließ 1904 ihre ersten Abiturientinnen. Jn Baden-Baden hat der

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/95>, abgerufen am 24.11.2024.