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Krieger, Ernst: [Lebenserinnerungen des Ernst Krieger]. Um 1907.

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Die Kämpfe um Paris, jene im Norden Frankreichs, an der Loire und bis nach Le Mans, dann im Süden an der Saone und Lisaine, bis zu den letzten Kämpfen bei Pontdarlier, die Kaiserproklamation, die Friedensverhandlungen und den Friedensschluss verfolgten wir mit ganz Deutschland an der Hand der Zeitungen.

Der Rückmarsch der deutschen Armeen machte sich uns nur wenig bemerklich und brachte nur etwas Kavallerie und Fussartillerie in unsere Quartiere. Das Schwerste bei dieser Einquartierung war die Aussprache des Namens eines Artilleriehauptmannes, der nur Pfarrhäuser als Quartier nahm und dessen Name neben 13 Konsonanten nur 1 Vokal hatte!

Mit vielen Festreden, zu denen ich mich gern heranziehen liess, und mit der Friedenspredigt schloss die grosse Zeit. Von Ihrer Schwere habe ich ein redlich Theil getragen, doch bin ich wie im Traum hindurchgegangen. Die Aufregung und Anspannung half über vieles hinweg. Schliesslich erging es mir, wie meinen 2 Buben, die nichts als Freude am Kriegstreiben hatten und eines Tages heimkamen und eifrig berichteten: die Soldatenpferde sind aber gut! Wir haben im Stalle unter ihnen gelegen und sie haben uns nicht getreten und nicht gebissen. Morgen dürfen wir auf ihnen reiten! Das Kriegstreiben hat uns nicht getreten, nicht gebissen, keinerlei Schaden gethan; es hat uns getragen und reich an mancherlei Erfahrungen Göttlicher Gnade und Hilfe sind wir auf unserem Lebenswege vorangekommen. Gott dem Herrn sei Lob und Dank und Ehre!

Die Kämpfe um Paris, jene im Norden Frankreichs, an der Loire und bis nach Le Mans, dann im Süden an der Saone und Lisaine, bis zu den letzten Kämpfen bei Pontdarlier, die Kaiserproklamation, die Friedensverhandlungen und den Friedensschluss verfolgten wir mit ganz Deutschland an der Hand der Zeitungen.

Der Rückmarsch der deutschen Armeen machte sich uns nur wenig bemerklich und brachte nur etwas Kavallerie und Fussartillerie in unsere Quartiere. Das Schwerste bei dieser Einquartierung war die Aussprache des Namens eines Artilleriehauptmannes, der nur Pfarrhäuser als Quartier nahm und dessen Name neben 13 Konsonanten nur 1 Vokal hatte!

Mit vielen Festreden, zu denen ich mich gern heranziehen liess, und mit der Friedenspredigt schloss die grosse Zeit. Von Ihrer Schwere habe ich ein redlich Theil getragen, doch bin ich wie im Traum hindurchgegangen. Die Aufregung und Anspannung half über vieles hinweg. Schliesslich erging es mir, wie meinen 2 Buben, die nichts als Freude am Kriegstreiben hatten und eines Tages heimkamen und eifrig berichteten: die Soldatenpferde sind aber gut! Wir haben im Stalle unter ihnen gelegen und sie haben uns nicht getreten und nicht gebissen. Morgen dürfen wir auf ihnen reiten! Das Kriegstreiben hat uns nicht getreten, nicht gebissen, keinerlei Schaden gethan; es hat uns getragen und reich an mancherlei Erfahrungen Göttlicher Gnade und Hilfe sind wir auf unserem Lebenswege vorangekommen. Gott dem Herrn sei Lob und Dank und Ehre!

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[101/0101] Die Kämpfe um Paris, jene im Norden Frankreichs, an der Loire und bis nach Le Mans, dann im Süden an der Saone und Lisaine, bis zu den letzten Kämpfen bei Pontdarlier, die Kaiserproklamation, die Friedensverhandlungen und den Friedensschluss verfolgten wir mit ganz Deutschland an der Hand der Zeitungen. Der Rückmarsch der deutschen Armeen machte sich uns nur wenig bemerklich und brachte nur etwas Kavallerie und Fussartillerie in unsere Quartiere. Das Schwerste bei dieser Einquartierung war die Aussprache des Namens eines Artilleriehauptmannes, der nur Pfarrhäuser als Quartier nahm und dessen Name neben 13 Konsonanten nur 1 Vokal hatte! Mit vielen Festreden, zu denen ich mich gern heranziehen liess, und mit der Friedenspredigt schloss die grosse Zeit. Von Ihrer Schwere habe ich ein redlich Theil getragen, doch bin ich wie im Traum hindurchgegangen. Die Aufregung und Anspannung half über vieles hinweg. Schliesslich erging es mir, wie meinen 2 Buben, die nichts als Freude am Kriegstreiben hatten und eines Tages heimkamen und eifrig berichteten: die Soldatenpferde sind aber gut! Wir haben im Stalle unter ihnen gelegen und sie haben uns nicht getreten und nicht gebissen. Morgen dürfen wir auf ihnen reiten! Das Kriegstreiben hat uns nicht getreten, nicht gebissen, keinerlei Schaden gethan; es hat uns getragen und reich an mancherlei Erfahrungen Göttlicher Gnade und Hilfe sind wir auf unserem Lebenswege vorangekommen. Gott dem Herrn sei Lob und Dank und Ehre!

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Zitationshilfe: Krieger, Ernst: [Lebenserinnerungen des Ernst Krieger]. Um 1907, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krieger_lebenserinnerungen_1907/101>, abgerufen am 23.11.2024.