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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Die Schafzucht.

3. Die Treue. Unter der Haartreue versteht man die gleiche Querschnitts-
fläche oder die gleiche Feinheit an allen Theilen des Wollhaares. Fehlt dieselbe,
so wird das Haar als untreu
bezeichnet. Am auffälligsten tritt
dieser Fehler bei der sogenannten
abgesetzten Wolle, Fig. 140, ein.
Wird durch Krankheit die Haut-
thätigkeit gestört, so treten Auf-
treibungen des Wollhaares und
selbst ein Abstoßen der Woll-
haare von den Haarbälgen ein.
Die abgestoßenen Haare werden
von den noch stehen gebliebenen
an dem Ausfallen verhindert,

[Abbildung] Fig. 138.

Pabst's Wollmesser von H. Hauptner -- Berlin. --
Preis 7.50 Mark (3.75 fl.).

überdieß wird der Absatz durch die nachwachsenden jungen Wollhaare noch sichtbarer.
Absätzige, d. h. zum Theile abgestorbene Wolle, hat wenig Werth.

[Abbildung] Fig. 139.
[Abbildung] Fig. 140.
[Abbildung]

Fig. 139. Hartmann's Wollmesser von H. Hauptner -- Berlin. -- Preis 7 Mark (3.50 fl.).

Fig. 140. Schematische Darstellung abgesetzter Wolle. -- Oberhalb die abgestoßenen Haare mit
ihren Wurzeln; einzelne durchgehende Haare; unten die neu nachwachsenden Haare mit Naturspitzen.

Sind die einzelnen Kräuselungen durch die ganze Länge des Wollhaares oder
richtiger gesagt des Stränchens gleich, so bezeichnet man die Wolle als wellentreu,
sonst als wellenuntreu, Fig. 141, S. 186. Letzterer Fehler tritt am auffälligsten
bei der zu Zwirn gesteigerten, überbogigen Wolle, Fig. 141 d, S. 186, ein. Zum
Zwirn geneigte oder zwirnige Wolle verliert für die Fabrication sehr an Werth.

Die Schafzucht.

3. Die Treue. Unter der Haartreue verſteht man die gleiche Querſchnitts-
fläche oder die gleiche Feinheit an allen Theilen des Wollhaares. Fehlt dieſelbe,
ſo wird das Haar als untreu
bezeichnet. Am auffälligſten tritt
dieſer Fehler bei der ſogenannten
abgeſetzten Wolle, Fig. 140, ein.
Wird durch Krankheit die Haut-
thätigkeit geſtört, ſo treten Auf-
treibungen des Wollhaares und
ſelbſt ein Abſtoßen der Woll-
haare von den Haarbälgen ein.
Die abgeſtoßenen Haare werden
von den noch ſtehen gebliebenen
an dem Ausfallen verhindert,

[Abbildung] Fig. 138.

Pabſt’s Wollmeſſer von H. Hauptner — Berlin. —
Preis 7.50 Mark (3.75 fl.).

überdieß wird der Abſatz durch die nachwachſenden jungen Wollhaare noch ſichtbarer.
Abſätzige, d. h. zum Theile abgeſtorbene Wolle, hat wenig Werth.

[Abbildung] Fig. 139.
[Abbildung] Fig. 140.
[Abbildung]

Fig. 139. Hartmann’s Wollmeſſer von H. Hauptner — Berlin. — Preis 7 Mark (3.50 fl.).

Fig. 140. Schematiſche Darſtellung abgeſetzter Wolle. — Oberhalb die abgeſtoßenen Haare mit
ihren Wurzeln; einzelne durchgehende Haare; unten die neu nachwachſenden Haare mit Naturſpitzen.

Sind die einzelnen Kräuſelungen durch die ganze Länge des Wollhaares oder
richtiger geſagt des Stränchens gleich, ſo bezeichnet man die Wolle als wellentreu,
ſonſt als wellenuntreu, Fig. 141, S. 186. Letzterer Fehler tritt am auffälligſten
bei der zu Zwirn geſteigerten, überbogigen Wolle, Fig. 141 d, S. 186, ein. Zum
Zwirn geneigte oder zwirnige Wolle verliert für die Fabrication ſehr an Werth.

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[185/0201] Die Schafzucht. 3. Die Treue. Unter der Haartreue verſteht man die gleiche Querſchnitts- fläche oder die gleiche Feinheit an allen Theilen des Wollhaares. Fehlt dieſelbe, ſo wird das Haar als untreu bezeichnet. Am auffälligſten tritt dieſer Fehler bei der ſogenannten abgeſetzten Wolle, Fig. 140, ein. Wird durch Krankheit die Haut- thätigkeit geſtört, ſo treten Auf- treibungen des Wollhaares und ſelbſt ein Abſtoßen der Woll- haare von den Haarbälgen ein. Die abgeſtoßenen Haare werden von den noch ſtehen gebliebenen an dem Ausfallen verhindert, [Abbildung Fig. 138. Pabſt’s Wollmeſſer von H. Hauptner — Berlin. — Preis 7.50 Mark (3.75 fl.).] überdieß wird der Abſatz durch die nachwachſenden jungen Wollhaare noch ſichtbarer. Abſätzige, d. h. zum Theile abgeſtorbene Wolle, hat wenig Werth. [Abbildung Fig. 139.] [Abbildung Fig. 140.] [Abbildung Fig. 139. Hartmann’s Wollmeſſer von H. Hauptner — Berlin. — Preis 7 Mark (3.50 fl.). Fig. 140. Schematiſche Darſtellung abgeſetzter Wolle. — Oberhalb die abgeſtoßenen Haare mit ihren Wurzeln; einzelne durchgehende Haare; unten die neu nachwachſenden Haare mit Naturſpitzen.] Sind die einzelnen Kräuſelungen durch die ganze Länge des Wollhaares oder richtiger geſagt des Stränchens gleich, ſo bezeichnet man die Wolle als wellentreu, ſonſt als wellenuntreu, Fig. 141, S. 186. Letzterer Fehler tritt am auffälligſten bei der zu Zwirn geſteigerten, überbogigen Wolle, Fig. 141 d, S. 186, ein. Zum Zwirn geneigte oder zwirnige Wolle verliert für die Fabrication ſehr an Werth.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/201>, abgerufen am 24.11.2024.