Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Du edler Geist! o komm und hilf mir siegen! Der Will' ist redlich, stärke meine Kraft! Geflohen bin ich, habe ja geschwiegen, Nur in der stummen Brust glüht Leiden- schaft. Auch soll zu hoch der kühne Wunsch nicht fliegen, Durch den ich oft mich keuchend aufgerafft: Nur Ein Verdienst, Ein Glück laß mich er- werben, Für die Geliebte kämpfen -- bluten -- ster- ben! -- Was seh ich? hier am Kreuzweg eine Quelle? Folgt gaukelnd mir die zaubernde Liebe nach? Oft stand ich an der wohlbekannten Stelle, Doch sah ich nie den klaren Felsenbach. Und dieser fremde blondgelockte Knabe -- Gar
Du edler Geist! o komm und hilf mir siegen! Der Will' ist redlich, staͤrke meine Kraft! Geflohen bin ich, habe ja geschwiegen, Nur in der stummen Brust gluͤht Leiden- schaft. Auch soll zu hoch der kuͤhne Wunsch nicht fliegen, Durch den ich oft mich keuchend aufgerafft: Nur Ein Verdienst, Ein Gluͤck laß mich er- werben, Fuͤr die Geliebte kaͤmpfen — bluten — ster- ben! — Was seh ich? hier am Kreuzweg eine Quelle? Folgt gaukelnd mir die zaubernde Liebe nach? Oft stand ich an der wohlbekannten Stelle, Doch sah ich nie den klaren Felsenbach. Und dieser fremde blondgelockte Knabe — Gar
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Du edler Geist! o komm und hilf mir
siegen!
Der Will' ist redlich, staͤrke meine Kraft!
Geflohen bin ich, habe ja geschwiegen,
Nur in der stummen Brust gluͤht Leiden-
schaft.
Auch soll zu hoch der kuͤhne Wunsch nicht
fliegen,
Durch den ich oft mich keuchend aufgerafft:
Nur Ein Verdienst, Ein Gluͤck laß mich er-
werben,
Fuͤr die Geliebte kaͤmpfen — bluten — ster-
ben! —
Was seh ich? hier am Kreuzweg eine
Quelle?
Folgt gaukelnd mir die zaubernde Liebe
nach?
Oft stand ich an der wohlbekannten Stelle,
Doch sah ich nie den klaren Felsenbach.
Und dieser fremde blondgelockte Knabe —
Gar
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