Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Die brennende Fackel reicht mir auch,
Auf daß ich die Verlobungs-Feier
Mir Ernst beginne nach altem Brauch.
(er verschleiert die Braut)
Mit diesem Schleier, dicht gewoben,
Verhüllt dein Haupt die Vaterhand;
Von keinem werd' er aufgehoben,
Bis du geknüpft das heilige Band.
(er schwingt die Fackel über ihn.)
Und vor der geschwungenen Fackel weiche
Der böse Geist in ewige Schmach!
Die Flamme nicht lösche noch erbleiche,
Bevor der Priester den Segen sprach.
(Die Fackel wird vor der Hütte aufgepflanzt.)
Antonio (umarmt den Bräutigam)
Mein Sohn! von meines Lebens Reste
Vertrau ich nun die Obhut dir!
Vierte
Die brennende Fackel reicht mir auch,
Auf daß ich die Verlobungs-Feier
Mir Ernst beginne nach altem Brauch.
(er verschleiert die Braut)
Mit diesem Schleier, dicht gewoben,
Verhuͤllt dein Haupt die Vaterhand;
Von keinem werd' er aufgehoben,
Bis du geknuͤpft das heilige Band.
(er schwingt die Fackel uͤber ihn.)
Und vor der geschwungenen Fackel weiche
Der boͤse Geist in ewige Schmach!
Die Flamme nicht loͤsche noch erbleiche,
Bevor der Priester den Segen sprach.
(Die Fackel wird vor der Huͤtte aufgepflanzt.)
Antonio (umarmt den Braͤutigam)
Mein Sohn! von meines Lebens Reste
Vertrau ich nun die Obhut dir!
Vierte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#ANT">
            <pb facs="#f0102" n="96"/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Die brennende Fackel reicht mir auch,</l><lb/>
                <l>Auf daß ich die Verlobungs-Feier</l><lb/>
                <l>Mir Ernst beginne nach altem Brauch.</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et">(er verschleiert die Braut)</hi> </stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Mit diesem Schleier, dicht gewoben,</l><lb/>
                <l>Verhu&#x0364;llt dein Haupt die Vaterhand;</l><lb/>
                <l>Von keinem werd' er aufgehoben,</l><lb/>
                <l>Bis du geknu&#x0364;pft das heilige Band.</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et">(er schwingt die Fackel u&#x0364;ber ihn.)</hi> </stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Und vor der geschwungenen Fackel weiche</l><lb/>
                <l>Der bo&#x0364;se Geist in ewige Schmach!</l><lb/>
                <l>Die Flamme nicht lo&#x0364;sche noch erbleiche,</l><lb/>
                <l>Bevor der Priester den Segen sprach.</l>
              </lg>
            </lg><lb/>
            <stage>(Die Fackel wird vor der Hu&#x0364;tte aufgepflanzt.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Antonio</hi> </hi> </speaker>
            <stage>(umarmt den Bra&#x0364;utigam)</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Mein Sohn! von meines Lebens Reste</l><lb/>
                <l>Vertrau ich nun die Obhut dir!</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Vierte</hi> </hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0102] Die brennende Fackel reicht mir auch, Auf daß ich die Verlobungs-Feier Mir Ernst beginne nach altem Brauch. (er verschleiert die Braut) Mit diesem Schleier, dicht gewoben, Verhuͤllt dein Haupt die Vaterhand; Von keinem werd' er aufgehoben, Bis du geknuͤpft das heilige Band. (er schwingt die Fackel uͤber ihn.) Und vor der geschwungenen Fackel weiche Der boͤse Geist in ewige Schmach! Die Flamme nicht loͤsche noch erbleiche, Bevor der Priester den Segen sprach. (Die Fackel wird vor der Huͤtte aufgepflanzt.) Antonio (umarmt den Braͤutigam) Mein Sohn! von meines Lebens Reste Vertrau ich nun die Obhut dir! Vierte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/102
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/102>, abgerufen am 24.11.2024.