Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803.Dritte Scene. Sperling am Fenster. Vorige. Sperl. Holla! Holla! thu auf mein Kind! Schläfst Liebgen, oder wachst du? Wie bist noch gegen mich gesinnt? Und weinest oder lachst du? Sab. (leise) Das ist wohl gar eine Apostrophe an mich? Sperl. Dort sind die lieben Fensterlein, hinter welchen die Holde weilt. Alles dunkel und finster. Vielleicht haben die sieghaften Aeuglein sich bereits geschlossen. Sab. Hören Sie mein Herr? sieghaft. Olm. Er sagt mir nichts neues. Sperl. Zarte Melodien sollen der Keu- schen Schlummer umgaukeln. (er stimmt eine Violine.) Sab.
Dritte Scene. Sperling am Fenſter. Vorige. Sperl. Holla! Holla! thu auf mein Kind! Schlaͤfſt Liebgen, oder wachſt du? Wie biſt noch gegen mich geſinnt? Und weineſt oder lachſt du? Sab. (leiſe) Das iſt wohl gar eine Apoſtrophe an mich? Sperl. Dort ſind die lieben Fenſterlein, hinter welchen die Holde weilt. Alles dunkel und finſter. Vielleicht haben die ſieghaften Aeuglein ſich bereits geſchloſſen. Sab. Hoͤren Sie mein Herr? ſieghaft. Olm. Er ſagt mir nichts neues. Sperl. Zarte Melodien ſollen der Keu- ſchen Schlummer umgaukeln. (er ſtimmt eine Violine.) Sab.
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Dritte Scene.
Sperling am Fenſter. Vorige.
Sperl.
Holla! Holla! thu auf mein Kind!
Schlaͤfſt Liebgen, oder wachſt du?
Wie biſt noch gegen mich geſinnt?
Und weineſt oder lachſt du?
Sab. (leiſe) Das iſt wohl gar eine
Apoſtrophe an mich?
Sperl. Dort ſind die lieben Fenſterlein,
hinter welchen die Holde weilt. Alles dunkel
und finſter. Vielleicht haben die ſieghaften
Aeuglein ſich bereits geſchloſſen.
Sab. Hoͤren Sie mein Herr? ſieghaft.
Olm. Er ſagt mir nichts neues.
Sperl. Zarte Melodien ſollen der Keu-
ſchen Schlummer umgaukeln. (er ſtimmt eine
Violine.)
Sab.
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