Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 2. Berlin, 1804.der, wie oben erwähnt, auch in dem herrlichen Saale Gallerie der Handschriften. Jch schweige von der prächtigen Nationalbiblio- Jch führe den Leser sogleich in die Gallerie von 84000 der, wie oben erwaͤhnt, auch in dem herrlichen Saale Gallerie der Handschriften. Jch schweige von der praͤchtigen Nationalbiblio- Jch fuͤhre den Leser sogleich in die Gallerie von 84000 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="113"/> der, wie oben erwaͤhnt, auch in dem herrlichen Saale<lb/> der Fuͤnfhundert herrscht. — Fourkroy hat die naͤmliche<lb/> Vorrichtung in seinem Speisesaale, gerade unter dem<lb/> Tische, angebracht, welches anfangs, indem man sich zu<lb/> Tische setzt, sehr wohl thut, bald aber laͤstig und so<lb/> warm wird, als saͤße man in einem Bade.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>Gallerie der Handschriften.</head><lb/> <p>Jch schweige von der praͤchtigen <hi rendition="#g">Nationalbiblio-<lb/> thek,</hi> die schon vor 13 Jahren uͤber 300000 Baͤnde stark<lb/> war, und seitdem noch sehr ansehnlich vermehrt worden<lb/> ist. Beschreiben laͤßt sich da Nichts: denn wer nicht<lb/> Zeit hat, diese Schaͤtze Monate lang zu studieren, der<lb/> wandelt durch die ungeheuern Buͤchersaͤle, wie durch ei-<lb/> nen Wald, und kann von jenen nichts Mehr sagen, als<lb/> wie von diesem: Jch habe <hi rendition="#g">Buͤcher,</hi> ich habe <hi rendition="#g">Baͤu-<lb/> me</hi> gesehen. Doch auf <hi rendition="#g">eine</hi> Merkwuͤrdigkeit will ich,<lb/> besonders die <hi rendition="#g">Russen,</hi> aufmerksam machen, naͤmlich<lb/> auf eine <hi rendition="#g">Karte des kaspischen Meeres,</hi> die <hi rendition="#g">Pe-<lb/> ter der Erste</hi> selbst gezeichnet, und bey seiner Anwe-<lb/> senheit in Frankreich als Geschenk hinterlassen hat.</p><lb/> <p>Jch fuͤhre den Leser sogleich in die Gallerie von 84000<lb/><hi rendition="#g">Handschriften,</hi> welche der gelehrte und beruͤhmte<lb/> Langlés mir mit einer Guͤte und Bereitwilligkeit gezeigt<lb/> hat, die mir noch heute den innigsten Dank abnoͤthigt.<lb/> Vor der Revolution belief sich die Zahl der Handschrif-<lb/> ten nur auf 35000, aber das Schwert des Eroberers hat,<lb/> besonders im Vatikan zu Rom und in Venedig, reiche Beute<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [113/0113]
der, wie oben erwaͤhnt, auch in dem herrlichen Saale
der Fuͤnfhundert herrscht. — Fourkroy hat die naͤmliche
Vorrichtung in seinem Speisesaale, gerade unter dem
Tische, angebracht, welches anfangs, indem man sich zu
Tische setzt, sehr wohl thut, bald aber laͤstig und so
warm wird, als saͤße man in einem Bade.
Gallerie der Handschriften.
Jch schweige von der praͤchtigen Nationalbiblio-
thek, die schon vor 13 Jahren uͤber 300000 Baͤnde stark
war, und seitdem noch sehr ansehnlich vermehrt worden
ist. Beschreiben laͤßt sich da Nichts: denn wer nicht
Zeit hat, diese Schaͤtze Monate lang zu studieren, der
wandelt durch die ungeheuern Buͤchersaͤle, wie durch ei-
nen Wald, und kann von jenen nichts Mehr sagen, als
wie von diesem: Jch habe Buͤcher, ich habe Baͤu-
me gesehen. Doch auf eine Merkwuͤrdigkeit will ich,
besonders die Russen, aufmerksam machen, naͤmlich
auf eine Karte des kaspischen Meeres, die Pe-
ter der Erste selbst gezeichnet, und bey seiner Anwe-
senheit in Frankreich als Geschenk hinterlassen hat.
Jch fuͤhre den Leser sogleich in die Gallerie von 84000
Handschriften, welche der gelehrte und beruͤhmte
Langlés mir mit einer Guͤte und Bereitwilligkeit gezeigt
hat, die mir noch heute den innigsten Dank abnoͤthigt.
Vor der Revolution belief sich die Zahl der Handschrif-
ten nur auf 35000, aber das Schwert des Eroberers hat,
besonders im Vatikan zu Rom und in Venedig, reiche Beute
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