der, wie oben erwähnt, auch in dem herrlichen Saale der Fünfhundert herrscht. -- Fourkroy hat die nämliche Vorrichtung in seinem Speisesaale, gerade unter dem Tische, angebracht, welches anfangs, indem man sich zu Tische setzt, sehr wohl thut, bald aber lästig und so warm wird, als säße man in einem Bade.
Gallerie der Handschriften.
Jch schweige von der prächtigen Nationalbiblio- thek, die schon vor 13 Jahren über 300000 Bände stark war, und seitdem noch sehr ansehnlich vermehrt worden ist. Beschreiben läßt sich da Nichts: denn wer nicht Zeit hat, diese Schätze Monate lang zu studieren, der wandelt durch die ungeheuern Büchersäle, wie durch ei- nen Wald, und kann von jenen nichts Mehr sagen, als wie von diesem: Jch habe Bücher, ich habe Bäu- me gesehen. Doch auf eine Merkwürdigkeit will ich, besonders die Russen, aufmerksam machen, nämlich auf eine Karte des kaspischen Meeres, die Pe- ter der Erste selbst gezeichnet, und bey seiner Anwe- senheit in Frankreich als Geschenk hinterlassen hat.
Jch führe den Leser sogleich in die Gallerie von 84000 Handschriften, welche der gelehrte und berühmte Langles mir mit einer Güte und Bereitwilligkeit gezeigt hat, die mir noch heute den innigsten Dank abnöthigt. Vor der Revolution belief sich die Zahl der Handschrif- ten nur auf 35000, aber das Schwert des Eroberers hat, besonders im Vatikan zu Rom und in Venedig, reiche Beute
der, wie oben erwaͤhnt, auch in dem herrlichen Saale der Fuͤnfhundert herrscht. — Fourkroy hat die naͤmliche Vorrichtung in seinem Speisesaale, gerade unter dem Tische, angebracht, welches anfangs, indem man sich zu Tische setzt, sehr wohl thut, bald aber laͤstig und so warm wird, als saͤße man in einem Bade.
Gallerie der Handschriften.
Jch schweige von der praͤchtigen Nationalbiblio- thek, die schon vor 13 Jahren uͤber 300000 Baͤnde stark war, und seitdem noch sehr ansehnlich vermehrt worden ist. Beschreiben laͤßt sich da Nichts: denn wer nicht Zeit hat, diese Schaͤtze Monate lang zu studieren, der wandelt durch die ungeheuern Buͤchersaͤle, wie durch ei- nen Wald, und kann von jenen nichts Mehr sagen, als wie von diesem: Jch habe Buͤcher, ich habe Baͤu- me gesehen. Doch auf eine Merkwuͤrdigkeit will ich, besonders die Russen, aufmerksam machen, naͤmlich auf eine Karte des kaspischen Meeres, die Pe- ter der Erste selbst gezeichnet, und bey seiner Anwe- senheit in Frankreich als Geschenk hinterlassen hat.
Jch fuͤhre den Leser sogleich in die Gallerie von 84000 Handschriften, welche der gelehrte und beruͤhmte Langlés mir mit einer Guͤte und Bereitwilligkeit gezeigt hat, die mir noch heute den innigsten Dank abnoͤthigt. Vor der Revolution belief sich die Zahl der Handschrif- ten nur auf 35000, aber das Schwert des Eroberers hat, besonders im Vatikan zu Rom und in Venedig, reiche Beute
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der, wie oben erwaͤhnt, auch in dem herrlichen Saale
der Fuͤnfhundert herrscht. — Fourkroy hat die naͤmliche
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Tische, angebracht, welches anfangs, indem man sich zu
Tische setzt, sehr wohl thut, bald aber laͤstig und so
warm wird, als saͤße man in einem Bade.
Gallerie der Handschriften.
Jch schweige von der praͤchtigen Nationalbiblio-
thek, die schon vor 13 Jahren uͤber 300000 Baͤnde stark
war, und seitdem noch sehr ansehnlich vermehrt worden
ist. Beschreiben laͤßt sich da Nichts: denn wer nicht
Zeit hat, diese Schaͤtze Monate lang zu studieren, der
wandelt durch die ungeheuern Buͤchersaͤle, wie durch ei-
nen Wald, und kann von jenen nichts Mehr sagen, als
wie von diesem: Jch habe Buͤcher, ich habe Baͤu-
me gesehen. Doch auf eine Merkwuͤrdigkeit will ich,
besonders die Russen, aufmerksam machen, naͤmlich
auf eine Karte des kaspischen Meeres, die Pe-
ter der Erste selbst gezeichnet, und bey seiner Anwe-
senheit in Frankreich als Geschenk hinterlassen hat.
Jch fuͤhre den Leser sogleich in die Gallerie von 84000
Handschriften, welche der gelehrte und beruͤhmte
Langlés mir mit einer Guͤte und Bereitwilligkeit gezeigt
hat, die mir noch heute den innigsten Dank abnoͤthigt.
Vor der Revolution belief sich die Zahl der Handschrif-
ten nur auf 35000, aber das Schwert des Eroberers hat,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804" von Au… [mehr]
Die "Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804" von August von Kotzebue erschienen 1804 in einer einbändigen Ausgabe im Frölich-Verlag, Berlin. Im gleichen Jahr wurde diese Ausgabe als zweibändige Ausgabe in einem Band im Titel als "unveränderte Auflage" bezeichnet, herausgegeben. Das Deutsche Textarchiv hat den Text der 3. unveränderten Auflage im Rahmen einer Kuration herausgegeben.
Kotzebue, August von: Erinnerungen aus Paris im Jahre 1804. Bd. 2. Berlin, 1804, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_erinnerungen02_1804/113>, abgerufen am 08.07.2024.
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