Erstes der Mädchen, der Lenz ist hin, der Sommer verfärbt sich; Blatt auf Blatt entsinkt schon dem erschöpfte- ren Baum. Kommen einst werden die Söhne der Fremde, auf Tura's Gefilden Werden sie eilenden Tritts suchen den Sohn des Gesangs. Wo ist der Sohn des Gesangs? so werden die Su- chenden fragen. Wo ist Temorens Schwan, Tura's ertönen- der Aar? Tura's Aar ist gehemmt in seinem tönenden Fluge; Stumm ist Temorens Schwan, nimmer erschallet sein Lied. -- Und es erseufzen die Söhne der Fremde: "So bist du gefallen, Trefflicher Sänger, erstummt ist dein melodi- scher Mund!" -- Ja ich weiss es, ich werde nicht fallen, wie Blätter zur Herbstzeit. Mit den Vortrefflichen wird einstens mein Na- me genannt. O des süssen Gedankens, zu leben im Lobe der Nachwelt, Theuer der Enkelinn noch, theuer dem Enkel zu seyn.
Erstes der Mädchen, der Lenz ist hin, der Sommer verfärbt sich; Blatt auf Blatt entsinkt schon dem erschöpfte- ren Baum. Kommen einst werden die Söhne der Fremde, auf Tura's Gefilden Werden sie eilenden Tritts suchen den Sohn des Gesangs. Wo ist der Sohn des Gesangs? so werden die Su- chenden fragen. Wo ist Temorens Schwan, Tura's ertönen- der Aar? Tura's Aar ist gehemmt in seinem tönenden Fluge; Stumm ist Temorens Schwan, nimmer erschallet sein Lied. — Und es erseufzen die Söhne der Fremde: „So bist du gefallen, Trefflicher Sänger, erstummt ist dein melodi- scher Mund!“ — Ja ich weiſs es, ich werde nicht fallen, wie Blätter zur Herbstzeit. Mit den Vortrefflichen wird einstens mein Na- me genannt. O des süſsen Gedankens, zu leben im Lobe der Nachwelt, Theuer der Enkelinn noch, theuer dem Enkel zu seyn.
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Erstes der Mädchen, der Lenz ist hin, der Sommer
verfärbt sich;
Blatt auf Blatt entsinkt schon dem erschöpfte-
ren Baum.
Kommen einst werden die Söhne der Fremde, auf
Tura's Gefilden
Werden sie eilenden Tritts suchen den Sohn
des Gesangs.
Wo ist der Sohn des Gesangs? so werden die Su-
chenden fragen.
Wo ist Temorens Schwan, Tura's ertönen-
der Aar?
Tura's Aar ist gehemmt in seinem tönenden
Fluge;
Stumm ist Temorens Schwan, nimmer erschallet
sein Lied. —
Und es erseufzen die Söhne der Fremde: „So bist
du gefallen,
Trefflicher Sänger, erstummt ist dein melodi-
scher Mund!“ —
Ja ich weiſs es, ich werde nicht fallen, wie Blätter
zur Herbstzeit.
Mit den Vortrefflichen wird einstens mein Na-
me genannt.
O des süſsen Gedankens, zu leben im Lobe der
Nachwelt,
Theuer der Enkelinn noch, theuer dem Enkel
zu seyn.
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/144>, abgerufen am 23.11.2024.
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