Eine der goldenen ringelnden Locken entschnitt sie dem Schläfer, Rings um den Finger rollte sie sie -- "Sieh' da, den Trauring! "Siehe, wie glänzt sein Gold, wie schmiegt er sich treu um den Finger! "Dir gelob' ich, mich nicht von dir zu scheiden auf ewig! "Dir gelob' ich, bey dir zu bleiben, und bey dir zu wohnen, "Dir dein Küssen von Staub zurecht zu legen, mich selber "Neben dich hinzustrecken in Küssen von Staub und zu sterben!"
Also verging ihr die öde Nacht in einsamen Jammer.
Als nun der Tag ergraut', und des Osten Rosen erblühten, Machten die Schaaren der Lechen sich auf zum stol- zen Triumphzug. Als im Osten die Rosen zu lichterem Schimmer erblassten, Schmückten sie einen vergoldeten Wagen. An schim- mernder Deichsel
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Eine der goldenen ringelnden Locken entschnitt sie dem Schläfer, Rings um den Finger rollte sie sie — „Sieh' da, den Trauring! „Siehe, wie glänzt sein Gold, wie schmiegt er sich treu um den Finger! „Dir gelob' ich, mich nicht von dir zu scheiden auf ewig! „Dir gelob' ich, bey dir zu bleiben, und bey dir zu wohnen, „Dir dein Küssen von Staub zurecht zu legen, mich selber „Neben dich hinzustrecken in Küssen von Staub und zu sterben!“
Also verging ihr die öde Nacht in einsamen Jammer.
Als nun der Tag ergraut', und des Osten Rosen erblühten, Machten die Schaaren der Lechen sich auf zum stol- zen Triumphzug. Als im Osten die Rosen zu lichterem Schimmer erblassten, Schmückten sie einen vergoldeten Wagen. An schim- mernder Deichsel
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Eine der goldenen ringelnden Locken entschnitt sie
dem Schläfer,
Rings um den Finger rollte sie sie — „Sieh' da, den
Trauring!
„Siehe, wie glänzt sein Gold, wie schmiegt er sich
treu um den Finger!
„Dir gelob' ich, mich nicht von dir zu scheiden
auf ewig!
„Dir gelob' ich, bey dir zu bleiben, und bey dir
zu wohnen,
„Dir dein Küssen von Staub zurecht zu legen, mich
selber
„Neben dich hinzustrecken in Küssen von Staub und
zu sterben!“
Also verging ihr die öde Nacht in einsamen
Jammer.
Als nun der Tag ergraut', und des Osten Rosen
erblühten,
Machten die Schaaren der Lechen sich auf zum stol-
zen Triumphzug.
Als im Osten die Rosen zu lichterem Schimmer
erblassten,
Schmückten sie einen vergoldeten Wagen. An schim-
mernder Deichsel
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/51>, abgerufen am 24.11.2024.
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