Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
"Wollen wir nicht ein wenig spazierenfahren ans Christian wird nun entboten, der rüstige Kutscher. Es wird ihm Angedeutet, in Eil den grossen hollsteinischen Wagen Anzuspannen. Nicht ungern gehorchet der rüstige Kutscher. "Aber," so ruft noch dem Eilenden nach die sor- gende Hausfrau, "Aber bey Leibe nur nicht den scharrenden Rappen genommen, "Oder den brausenden Wittfoth! Die Thiere ge- berden sich gräulich." Freundlich nicket der Schalk, und thut nach eignem Belieben. Hurtig nun werden die Hüte, die Mäntel und Flore gesammelt. Manches noch hat die Mutter zu rüsten, der emsi- gen Köchin
„Wollen wir nicht ein wenig spazierenfahren ans Christian wird nun entboten, der rüstige Kutscher. Es wird ihm Angedeutet, in Eil den grossen hollsteinischen Wagen Anzuspannen. Nicht ungern gehorchet der rüstige Kutscher. „Aber,“ so ruft noch dem Eilenden nach die sor- gende Hausfrau, „Aber bey Leibe nur nicht den scharrenden Rappen genommen, „Oder den brausenden Wittfoth! Die Thiere ge- berden sich gräulich.“ Freundlich nicket der Schalk, und thut nach eignem Belieben. Hurtig nun werden die Hüte, die Mäntel und Flore gesammelt. Manches noch hat die Mutter zu rüsten, der emsi- gen Köchin <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="18"> <l> <pb facs="#f0405" n="381"/> </l> <l>„Wollen wir nicht ein wenig spazierenfahren ans</l><lb/> <l>Wasser,</l><lb/> <l>„Etwa nach <hi rendition="#g">Goor</hi>, oder <hi rendition="#g">Vitt</hi>, oder nach der</l><lb/> <l>schönen <hi rendition="#g">Arkona</hi>?“ —</l><lb/> <l>„Nicht nach Arkona, mein Kind! Arkona ist fern,</l><lb/> <l>und die Sonne</l><lb/> <l>„Neiget mit Macht. Doch wollen wir fahren ans</l><lb/> <l>kühle Gestade.“</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l><hi rendition="#g">Christian</hi> wird nun entboten, der rüstige</l><lb/> <l>Kutscher. Es wird ihm</l><lb/> <l>Angedeutet, in Eil den grossen hollsteinischen</l><lb/> <l>Wagen</l><lb/> <l>Anzuspannen. Nicht ungern gehorchet der rüstige</l><lb/> <l>Kutscher.</l><lb/> <l>„Aber,“ so ruft noch dem Eilenden nach die sor-</l><lb/> <l>gende Hausfrau,</l><lb/> <l>„Aber bey Leibe nur nicht den scharrenden Rappen</l><lb/> <l>genommen,</l><lb/> <l>„Oder den brausenden Wittfoth! Die Thiere ge-</l><lb/> <l>berden sich gräulich.“</l><lb/> <l>Freundlich nicket der Schalk, und thut nach eignem</l><lb/> <l>Belieben.</l> </lg><lb/> <lg n="20"> <l>Hurtig nun werden die Hüte, die Mäntel und</l><lb/> <l>Flore gesammelt.</l><lb/> <l>Manches noch hat die Mutter zu rüsten, der emsi-</l><lb/> <l>gen Köchin</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [381/0405]
„Wollen wir nicht ein wenig spazierenfahren ans
Wasser,
„Etwa nach Goor, oder Vitt, oder nach der
schönen Arkona?“ —
„Nicht nach Arkona, mein Kind! Arkona ist fern,
und die Sonne
„Neiget mit Macht. Doch wollen wir fahren ans
kühle Gestade.“
Christian wird nun entboten, der rüstige
Kutscher. Es wird ihm
Angedeutet, in Eil den grossen hollsteinischen
Wagen
Anzuspannen. Nicht ungern gehorchet der rüstige
Kutscher.
„Aber,“ so ruft noch dem Eilenden nach die sor-
gende Hausfrau,
„Aber bey Leibe nur nicht den scharrenden Rappen
genommen,
„Oder den brausenden Wittfoth! Die Thiere ge-
berden sich gräulich.“
Freundlich nicket der Schalk, und thut nach eignem
Belieben.
Hurtig nun werden die Hüte, die Mäntel und
Flore gesammelt.
Manches noch hat die Mutter zu rüsten, der emsi-
gen Köchin
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