Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.79. Vormals war es wenigstens unerhöret,
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Daß man in der Familie hätte schreiben geleh- ret, Und selbst bei Dokumenten klekste man Statt Unterschrift bloß ein Wachssiegel an. 80. Er konversirte gern mit studirten Leuten, Machte gar zu gewissen launichten Zeiten Bei seiner Hausfrau Lina daheim Einen nach damal'ger Art feinen Reim. 81. Er laß Zeitungen und hatte eine große Kenntniß von Staatssachen, und schlosse Im Großvaterstuhl für sich als Politikus Den berühmten westphälischen Friedens- schluß. 82. Nota bene! als ein vernünft'ger Gelehrter Haßte er den Schöpsnamen, darum kehrt' er Das
79. Vormals war es wenigſtens unerhoͤret,
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Daß man in der Familie haͤtte ſchreiben geleh- ret, Und ſelbſt bei Dokumenten klekste man Statt Unterſchrift bloß ein Wachsſiegel an. 80. Er konverſirte gern mit ſtudirten Leuten, Machte gar zu gewiſſen launichten Zeiten Bei ſeiner Hausfrau Lina daheim Einen nach damal’ger Art feinen Reim. 81. Er laß Zeitungen und hatte eine große Kenntniß von Staatsſachen, und ſchloſſe Im Großvaterſtuhl fuͤr ſich als Politikus Den beruͤhmten weſtphaͤliſchen Friedens- ſchluß. 82. Nota bene! als ein vernuͤnft’ger Gelehrter Haßte er den Schoͤpsnamen, darum kehrt’ er Das
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79. Vormals war es wenigſtens unerhoͤret,
Daß man in der Familie haͤtte ſchreiben geleh-
ret,
Und ſelbſt bei Dokumenten klekste man
Statt Unterſchrift bloß ein Wachsſiegel an.
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80. Er konverſirte gern mit ſtudirten Leuten,
Machte gar zu gewiſſen launichten Zeiten
Bei ſeiner Hausfrau Lina daheim
Einen nach damal’ger Art feinen Reim.
81. Er laß Zeitungen und hatte eine große
Kenntniß von Staatsſachen, und ſchloſſe
Im Großvaterſtuhl fuͤr ſich als Politikus
Den beruͤhmten weſtphaͤliſchen Friedens-
ſchluß.
82. Nota bene! als ein vernuͤnft’ger Gelehrter
Haßte er den Schoͤpsnamen, darum kehrt’ er
Das
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