Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Das ö im Wort Schöps, in o ohne Strich 83. Er zeugte successive nicht mehr noch minder, Als sieben und zwanzig eheliche Kinder, Sowohl Töchter als Söhne; davon Erwähn ich nur Kunz den ältesten Sohn. 84. Dieser ward gleichfalls gelehrt unterweiset, Und nachdem er viel Geld hatte verreiset, Brachte er mit nach Hause als Gemahlin Eine großvornehme Donna Italiänerin. 85. Sie liebte hohe Spiele und Assambleen, Hatte viele Lakeien und Sicisbeen, Prätendirte auch im gemeinen Umgang Ueber alle andre Damen den Rang. 86. Zu dieser hochgedachten Donna Zeiten Entstunden schon allerlei Verdrüslichkeiten, Denn es ging manches Familiengut Durch die zu große Verschwendung kaput. 87. Herr Kunz, um sich aus dem Verderben zu ziehen, Spielte fleissig hoch in Lotterieen, Suchte auch hier und da überall In neuangelegten Bergwerken Metall. 88. Das war aber noch lange nicht das Schlimmste; Sondern unter allen war dies das Dümmste, Daß
Das oͤ im Wort Schoͤps, in o ohne Strich 83. Er zeugte ſucceſſive nicht mehr noch minder, Als ſieben und zwanzig eheliche Kinder, Sowohl Toͤchter als Soͤhne; davon Erwaͤhn ich nur Kunz den aͤlteſten Sohn. 84. Dieſer ward gleichfalls gelehrt unterweiſet, Und nachdem er viel Geld hatte verreiſet, Brachte er mit nach Hauſe als Gemahlin Eine großvornehme Donna Italiaͤnerin. 85. Sie liebte hohe Spiele und Aſſambleen, Hatte viele Lakeien und Sicisbeen, Praͤtendirte auch im gemeinen Umgang Ueber alle andre Damen den Rang. 86. Zu dieſer hochgedachten Donna Zeiten Entſtunden ſchon allerlei Verdruͤslichkeiten, Denn es ging manches Familiengut Durch die zu große Verſchwendung kaput. 87. Herr Kunz, um ſich aus dem Verderben zu ziehen, Spielte fleiſſig hoch in Lotterieen, Suchte auch hier und da uͤberall In neuangelegten Bergwerken Metall. 88. Das war aber noch lange nicht das Schlimmſte; Sondern unter allen war dies das Duͤmmſte, Daß
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Das oͤ im Wort Schoͤps, in o ohne Strich
Und ſchrieb am erſten von Schops ſich.
83. Er zeugte ſucceſſive nicht mehr noch minder,
Als ſieben und zwanzig eheliche Kinder,
Sowohl Toͤchter als Soͤhne; davon
Erwaͤhn ich nur Kunz den aͤlteſten Sohn.
84. Dieſer ward gleichfalls gelehrt unterweiſet,
Und nachdem er viel Geld hatte verreiſet,
Brachte er mit nach Hauſe als Gemahlin
Eine großvornehme Donna Italiaͤnerin.
85. Sie liebte hohe Spiele und Aſſambleen,
Hatte viele Lakeien und Sicisbeen,
Praͤtendirte auch im gemeinen Umgang
Ueber alle andre Damen den Rang.
86. Zu dieſer hochgedachten Donna Zeiten
Entſtunden ſchon allerlei Verdruͤslichkeiten,
Denn es ging manches Familiengut
Durch die zu große Verſchwendung kaput.
87. Herr Kunz, um ſich aus dem Verderben zu
ziehen,
Spielte fleiſſig hoch in Lotterieen,
Suchte auch hier und da uͤberall
In neuangelegten Bergwerken Metall.
88. Das war aber noch lange nicht das
Schlimmſte;
Sondern unter allen war dies das Duͤmmſte,
Daß
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Zitationshilfe: | Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/179>, abgerufen am 16.02.2025. |