Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
27. Antwort: An Deiner Liebe hab ich keinen
Zweifel,
Aber ich bitte Dich, sprich nicht so viel vom
Teufel,
Denn mir grauset jedesmal recht sehr,
Wenn ich seinen Namen nur nennen hör.
28. Hofnung auf günstige künftige Zeiten,
Sollen uns in der Liebe immer begleiten;
Das übrige sag ich diesen Abend mündlich,
Und erwarte an gewöhnlichem Orte Dich.
29. "Morgen -- ach! Morgen droht die fürch-
terliche Stunde
"Lange Trennung unserm zärtlichen Bunde,
"Denn, himmlisches Mädchen! Ach! es ist
"Alles zur Abreise zugerüst't.
30. "Laß mich noch einmal beim keuschen Mond-
lichte
"Sehn Dein unvergeßlich Seraphinsgesichte,
"Und gieb, weil es nun so seyn muß,
"Mir zur Stärkung den Abschiedskuß.
31. Antwort: Ach! ach! werd ichs auch kön-
nen ertragen,
Dir das letzte Lebewohl mündlich zu sagen
Ohne daß mein empfindliches Herze nicht
In hunderttausend Stücke zerbricht!!
32. In-
27. Antwort: An Deiner Liebe hab ich keinen
Zweifel,
Aber ich bitte Dich, ſprich nicht ſo viel vom
Teufel,
Denn mir grauſet jedesmal recht ſehr,
Wenn ich ſeinen Namen nur nennen hoͤr.
28. Hofnung auf guͤnſtige kuͤnftige Zeiten,
Sollen uns in der Liebe immer begleiten;
Das uͤbrige ſag ich dieſen Abend muͤndlich,
Und erwarte an gewoͤhnlichem Orte Dich.
29. „Morgen — ach! Morgen droht die fuͤrch-
terliche Stunde
„Lange Trennung unſerm zaͤrtlichen Bunde,
„Denn, himmliſches Maͤdchen! Ach! es iſt
„Alles zur Abreiſe zugeruͤſt’t.
30. „Laß mich noch einmal beim keuſchen Mond-
lichte
„Sehn Dein unvergeßlich Seraphinsgeſichte,
„Und gieb, weil es nun ſo ſeyn muß,
„Mir zur Staͤrkung den Abſchiedskuß.
31. Antwort: Ach! ach! werd ichs auch koͤn-
nen ertragen,
Dir das letzte Lebewohl muͤndlich zu ſagen
Ohne daß mein empfindliches Herze nicht
In hunderttauſend Stuͤcke zerbricht!!
32. In-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0116" n="94"/>
          <lg n="27">
            <l>27. <hi rendition="#g">Antwort</hi>: An Deiner Liebe hab ich keinen</l><lb/>
            <l>Zweifel,</l><lb/>
            <l>Aber ich bitte Dich, &#x017F;prich nicht &#x017F;o viel vom</l><lb/>
            <l>Teufel,</l><lb/>
            <l>Denn mir grau&#x017F;et jedesmal recht &#x017F;ehr,</l><lb/>
            <l>Wenn ich &#x017F;einen Namen nur nennen ho&#x0364;r.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="28">
            <l>28. Hofnung auf gu&#x0364;n&#x017F;tige ku&#x0364;nftige Zeiten,</l><lb/>
            <l>Sollen uns in der Liebe immer begleiten;</l><lb/>
            <l>Das u&#x0364;brige &#x017F;ag ich die&#x017F;en Abend mu&#x0364;ndlich,</l><lb/>
            <l>Und erwarte an gewo&#x0364;hnlichem Orte Dich.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="29">
            <l>29. &#x201E;Morgen &#x2014; ach! Morgen droht die fu&#x0364;rch-</l><lb/>
            <l>terliche Stunde</l><lb/>
            <l>&#x201E;Lange Trennung un&#x017F;erm za&#x0364;rtlichen Bunde,</l><lb/>
            <l>&#x201E;Denn, himmli&#x017F;ches Ma&#x0364;dchen! Ach! es i&#x017F;t</l><lb/>
            <l>&#x201E;Alles zur Abrei&#x017F;e zugeru&#x0364;&#x017F;t&#x2019;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="30">
            <l>30. &#x201E;Laß mich noch einmal beim keu&#x017F;chen Mond-</l><lb/>
            <l>lichte</l><lb/>
            <l>&#x201E;Sehn Dein unvergeßlich Seraphinsge&#x017F;ichte,</l><lb/>
            <l>&#x201E;Und gieb, weil es nun &#x017F;o &#x017F;eyn muß,</l><lb/>
            <l>&#x201E;Mir zur Sta&#x0364;rkung den Ab&#x017F;chiedskuß.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="31">
            <l>31. <hi rendition="#g">Antwort</hi>: Ach! ach! werd ichs auch ko&#x0364;n-</l><lb/>
            <l>nen ertragen,</l><lb/>
            <l>Dir das letzte Lebewohl mu&#x0364;ndlich zu &#x017F;agen</l><lb/>
            <l>Ohne daß mein empfindliches Herze nicht</l><lb/>
            <l>In hunderttau&#x017F;end Stu&#x0364;cke zerbricht!!</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">32. In-</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0116] 27. Antwort: An Deiner Liebe hab ich keinen Zweifel, Aber ich bitte Dich, ſprich nicht ſo viel vom Teufel, Denn mir grauſet jedesmal recht ſehr, Wenn ich ſeinen Namen nur nennen hoͤr. 28. Hofnung auf guͤnſtige kuͤnftige Zeiten, Sollen uns in der Liebe immer begleiten; Das uͤbrige ſag ich dieſen Abend muͤndlich, Und erwarte an gewoͤhnlichem Orte Dich. 29. „Morgen — ach! Morgen droht die fuͤrch- terliche Stunde „Lange Trennung unſerm zaͤrtlichen Bunde, „Denn, himmliſches Maͤdchen! Ach! es iſt „Alles zur Abreiſe zugeruͤſt’t. 30. „Laß mich noch einmal beim keuſchen Mond- lichte „Sehn Dein unvergeßlich Seraphinsgeſichte, „Und gieb, weil es nun ſo ſeyn muß, „Mir zur Staͤrkung den Abſchiedskuß. 31. Antwort: Ach! ach! werd ichs auch koͤn- nen ertragen, Dir das letzte Lebewohl muͤndlich zu ſagen Ohne daß mein empfindliches Herze nicht In hunderttauſend Stuͤcke zerbricht!! 32. In-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/116
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/116>, abgerufen am 21.11.2024.