Körner, Josef: Einführung in die Poetik. Frankfurt (Main), 1949.
pko_029.001 pko_029.011 pko_029.012 Helena" (Goethe; Faust II). pko_029.014 aus Alexandria (Freiligrath). pko_029.016 ein Schloß so hoch und hehr" (Uhland). pko_029.018b) Trochäische: 1. Der Viertakter wurde durch Herders "Cid" in die pko_029.019 pko_029.022 (Grillparzer: Der Traum ein Leben). pko_029.025 pko_029.028 pko_029.029 pko_029.033 es ist ein alter Brauch, pko_029.035 auch (Platen: Die verhängnisvolle Gabel).
pko_029.001 pko_029.011 pko_029.012 Hélená“ (Goethe; Faust II). pko_029.014 aus Álexándriá (Freiligrath). pko_029.016 ein Schlóß so hóch und héhr“ (Uhland). pko_029.018b) Trochäische: 1. Der Viertakter wurde durch Herders „Cid“ in die pko_029.019 pko_029.022 (Grillparzer: Der Traum ein Leben). pko_029.025 pko_029.028 pko_029.029 pko_029.033 es íst ein álter Braúch, pko_029.035 auch (Platen: Die verhängnisvolle Gabel). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0033" n="29"/><lb n="pko_029.001"/> deren erster hyperkatalektisch schließt. Der <lb n="pko_029.002"/> Trimeter, obligater Vers der griechischen Tragödie, ist <lb n="pko_029.003"/> von den deutschen Klassikern nur gelegentlich (Schiller's <lb n="pko_029.004"/> „Jungfrau von Orleans“, Goethes „Faust“ und „Pandora“) <lb n="pko_029.005"/> verwendet worden; der Alexandriner, Lieblingsvers <lb n="pko_029.006"/> des französischen Theaters, wurde von dort in <lb n="pko_029.007"/> die deutsche Barockdichtung (Andreas Gryphius, Angelus <lb n="pko_029.008"/> Silesius) übernommen; den Nibelungenvers haben die <lb n="pko_029.009"/> deutschen Romantiker dem mhd. Heldenepos nachgebildet.</hi> </p> <lb n="pko_029.010"/> <p> <lb n="pko_029.011"/> <hi rendition="#et">Beispiele:</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.012"/> <hi rendition="#et"><foreign xml:lang="grc">α</foreign>) Trimeter: „Bewúndert víel und víel geschólten,</hi> </p> <lb n="pko_029.013"/> <p> <hi rendition="#right">Hélená“ (Goethe; Faust II).</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.014"/> <hi rendition="#et"><foreign xml:lang="grc">β</foreign>) Alexandriner: „Spring án, mein Wǘstenróß //</hi> </p> <lb n="pko_029.015"/> <p> <hi rendition="#right">aus Álexándriá (Freiligrath).</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.016"/> <hi rendition="#et"><foreign xml:lang="grc">γ</foreign>) Nibelungenvers: „Es stánd vor álten Zeíten //</hi> </p> <lb n="pko_029.017"/> <p> <hi rendition="#right">ein Schlóß so hóch und héhr“ (Uhland).</hi> </p> <lb n="pko_029.018"/> <p>b) Trochäische: 1. <hi rendition="#i">Der Viertakter</hi> wurde durch Herders „Cid“ in die <lb n="pko_029.019"/> deutsche Dichtung eingeführt, von den Übersetzern und <lb n="pko_029.020"/> Nachahmern des spanischen Dramas liebevoll gepflegt: <lb n="pko_029.021"/> „Traúernd tíef saß Dón Diégo“ (Herder). </p> <p> <lb n="pko_029.022"/> <hi rendition="#et">„Eines nur ist Glück hiernieden, / Eins: des Innern <lb n="pko_029.023"/> stiller Frieden / Und die schuldbefreite Brust!“</hi> </p> <lb n="pko_029.024"/> <p> <hi rendition="#right">(Grillparzer: Der Traum ein Leben).</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.025"/> <hi rendition="#et">2. <hi rendition="#i">Der Fünftakter;</hi> das berühmteste Gebilde in dieser <lb n="pko_029.026"/> Versart ist Goethes Bearbeitung der südslavischen <lb n="pko_029.027"/> Ballade von Asan Aga:</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.028"/> <hi rendition="#et">„Glǘcklich kámen síe zur Fǘrstin Haúse“.</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.029"/> <hi rendition="#et">3. <hi rendition="#i">Der Achttakter</hi> (Oktonár, Tetrámeter), in der antiken <lb n="pko_029.030"/> Tragödie und besonders Komödie zuhause, wurde <lb n="pko_029.031"/> erst durch Platens aristophanische Lustspiele eingedeutscht:</hi> </p> <lb n="pko_029.032"/> <p> <lb n="pko_029.033"/> <hi rendition="#et">Scheínt sie aúch geschwä́tzig, láßt sie; dénn</hi> </p> <lb n="pko_029.034"/> <p> <hi rendition="#right">es íst ein álter Braúch,</hi> </p> <p> <lb n="pko_029.035"/> <hi rendition="#et">Gerne plaudern ja die Basen und die Parabasen</hi> </p> <lb n="pko_029.036"/> <p> <hi rendition="#right">auch (Platen: Die verhängnisvolle Gabel).</hi> </p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0033]
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deren erster hyperkatalektisch schließt. Der pko_029.002
Trimeter, obligater Vers der griechischen Tragödie, ist pko_029.003
von den deutschen Klassikern nur gelegentlich (Schiller's pko_029.004
„Jungfrau von Orleans“, Goethes „Faust“ und „Pandora“) pko_029.005
verwendet worden; der Alexandriner, Lieblingsvers pko_029.006
des französischen Theaters, wurde von dort in pko_029.007
die deutsche Barockdichtung (Andreas Gryphius, Angelus pko_029.008
Silesius) übernommen; den Nibelungenvers haben die pko_029.009
deutschen Romantiker dem mhd. Heldenepos nachgebildet.
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Beispiele:
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α) Trimeter: „Bewúndert víel und víel geschólten,
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Hélená“ (Goethe; Faust II).
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β) Alexandriner: „Spring án, mein Wǘstenróß //
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aus Álexándriá (Freiligrath).
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γ) Nibelungenvers: „Es stánd vor álten Zeíten //
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ein Schlóß so hóch und héhr“ (Uhland).
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b) Trochäische: 1. Der Viertakter wurde durch Herders „Cid“ in die pko_029.019
deutsche Dichtung eingeführt, von den Übersetzern und pko_029.020
Nachahmern des spanischen Dramas liebevoll gepflegt: pko_029.021
„Traúernd tíef saß Dón Diégo“ (Herder).
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„Eines nur ist Glück hiernieden, / Eins: des Innern pko_029.023
stiller Frieden / Und die schuldbefreite Brust!“
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(Grillparzer: Der Traum ein Leben).
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2. Der Fünftakter; das berühmteste Gebilde in dieser pko_029.026
Versart ist Goethes Bearbeitung der südslavischen pko_029.027
Ballade von Asan Aga:
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„Glǘcklich kámen síe zur Fǘrstin Haúse“.
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3. Der Achttakter (Oktonár, Tetrámeter), in der antiken pko_029.030
Tragödie und besonders Komödie zuhause, wurde pko_029.031
erst durch Platens aristophanische Lustspiele eingedeutscht:
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Scheínt sie aúch geschwä́tzig, láßt sie; dénn
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Gerne plaudern ja die Basen und die Parabasen
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auch (Platen: Die verhängnisvolle Gabel).
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