Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Entwicklung des Darmkanales. Fig. 158 von einem Hühnerembryo zeigt und grenzt rückwärts un-mittelbar an das blinde Ende des Vorderdarmes, so dass nur noch [Abbildung]
Fig. 175. eine dünne Scheidewand, welche einer-seits von dem Hornblatte, und ande- rerseits vom Darmdrüsenblatte beklei- det und in ihrer mittleren Lage von der Darmfaserschicht des Vorderdar- mes gebildet wird, wie Sie sich diess bei der Betrachtung der Fig. 23 auf St. 54 leicht werden versinnlichen kön- nen, beide Höhlen von einander trennt. In dieser dünnen Scheidewand, der Rachenhaut von Remak, entsteht in der zweiten Hälfte des vierten Brüttages eine Längsspalte, die Rachenspalte von Remak, welche die erste Verbin- dung zwischen der Mundbucht und dem Vorderdarme darstellt. Dieser Zustand dauert jedoch nur kurze Zeit, es ver- kümmern die die Rachenspalte begren- zenden seitlichen Theile der Rachen- haut, die gewissermaassen ein primi- tives Gaumensegel darstellen, immer mehr und verschwinden end- lich ganz, wodurch eine weite Verbindungsöffnung der Mundbucht mit dem Vorderdarme hergestellt wird, an deren Wandungen keine Spur der Rachenhaut mehr zu sehen ist. Der Hergang bei der Bil- dung der Mundhöhle verdient, wie Remak mit Recht hervorgeho- ben hat, alle Beachtung, indem er zeigt, dass auch bei der Bildung der Höhle, die das Geschmacksorgan enthält, ebenso wie bei den [Abbildung]
Fig. 175. Menschlicher Embryo von vier Wochen und 6''' Länge, vergr. Kölliker, Entwicklungsgeschichte. 23
Entwicklung des Darmkanales. Fig. 158 von einem Hühnerembryo zeigt und grenzt rückwärts un-mittelbar an das blinde Ende des Vorderdarmes, so dass nur noch [Abbildung]
Fig. 175. eine dünne Scheidewand, welche einer-seits von dem Hornblatte, und ande- rerseits vom Darmdrüsenblatte beklei- det und in ihrer mittleren Lage von der Darmfaserschicht des Vorderdar- mes gebildet wird, wie Sie sich diess bei der Betrachtung der Fig. 23 auf St. 54 leicht werden versinnlichen kön- nen, beide Höhlen von einander trennt. In dieser dünnen Scheidewand, der Rachenhaut von Remak, entsteht in der zweiten Hälfte des vierten Brüttages eine Längsspalte, die Rachenspalte von Remak, welche die erste Verbin- dung zwischen der Mundbucht und dem Vorderdarme darstellt. Dieser Zustand dauert jedoch nur kurze Zeit, es ver- kümmern die die Rachenspalte begren- zenden seitlichen Theile der Rachen- haut, die gewissermaassen ein primi- tives Gaumensegel darstellen, immer mehr und verschwinden end- lich ganz, wodurch eine weite Verbindungsöffnung der Mundbucht mit dem Vorderdarme hergestellt wird, an deren Wandungen keine Spur der Rachenhaut mehr zu sehen ist. Der Hergang bei der Bil- dung der Mundhöhle verdient, wie Remak mit Recht hervorgeho- ben hat, alle Beachtung, indem er zeigt, dass auch bei der Bildung der Höhle, die das Geschmacksorgan enthält, ebenso wie bei den [Abbildung]
Fig. 175. Menschlicher Embryo von vier Wochen und 6‴ Länge, vergr. Kölliker, Entwicklungsgeschichte. 23
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Entwicklung des Darmkanales.
Fig. 158 von einem Hühnerembryo zeigt und grenzt rückwärts un-
mittelbar an das blinde Ende des Vorderdarmes, so dass nur noch
[Abbildung Fig. 175.]
eine dünne Scheidewand, welche einer-
seits von dem Hornblatte, und ande-
rerseits vom Darmdrüsenblatte beklei-
det und in ihrer mittleren Lage von
der Darmfaserschicht des Vorderdar-
mes gebildet wird, wie Sie sich diess
bei der Betrachtung der Fig. 23 auf
St. 54 leicht werden versinnlichen kön-
nen, beide Höhlen von einander trennt.
In dieser dünnen Scheidewand, der
Rachenhaut von Remak, entsteht in
der zweiten Hälfte des vierten Brüttages
eine Längsspalte, die Rachenspalte
von Remak, welche die erste Verbin-
dung zwischen der Mundbucht und dem
Vorderdarme darstellt. Dieser Zustand
dauert jedoch nur kurze Zeit, es ver-
kümmern die die Rachenspalte begren-
zenden seitlichen Theile der Rachen-
haut, die gewissermaassen ein primi-
tives Gaumensegel darstellen, immer mehr und verschwinden end-
lich ganz, wodurch eine weite Verbindungsöffnung der Mundbucht
mit dem Vorderdarme hergestellt wird, an deren Wandungen keine
Spur der Rachenhaut mehr zu sehen ist. Der Hergang bei der Bil-
dung der Mundhöhle verdient, wie Remak mit Recht hervorgeho-
ben hat, alle Beachtung, indem er zeigt, dass auch bei der Bildung
der Höhle, die das Geschmacksorgan enthält, ebenso wie bei den
[Abbildung Fig. 175. Menschlicher Embryo von vier Wochen und 6‴ Länge, vergr.
1. in der Seitenansicht. Das Nabelbläschen, das einen ganz kurzen Stiel hatte,
⅔ der Grösse des Embryo besass und auf der linken Seite seine Lage hatte,
ist nicht dargestellt. 2. Kopf desselben Embryo von unten. a Auge; n Nasen-
grübchen; o Oberkieferfortsatz; u Unterkieferfortsatz des ersten Kiemenbo-
gens; b leichte Erhebung, die die Stelle des Labyrinthes andeutet; v rechte
Vorkammer; k rechte Kammer; l Leber; 1 vordere, 2 hintere Extremität;
s schwanzartiges Leibesende; m Mundspalte; 2 k zweiter, 3 k dritter Kiemen-
bogen; uv untere Vereinigungshaut, hier als Bekleidung des Herzens erschei-
nend, das abgeschnitten ist; a in Fig. 2 Aorta; r Mark etwas verzerrt. Die Ge-
gend zwischen den letztgenannten zwei Theilen in 2. nicht ausgezeichnet, weil
hier eine Nadel zur Fixirung durchgestossen war.]
Kölliker, Entwicklungsgeschichte. 23
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